Einzige Tochter des Königs
Andreas III. der Venezianer von
Ungarn aus dem Hause
der ARPADEN aus seiner 1. Ehe mit
der Fennena von Kujawien, Tochter
des
Herzogs Ziemomysl
Thiele, Andreas: Tafel 357
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"Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und
Südeuropa"
ELISABETH "DIE SELIGE"
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* 1292
† 1338 (als Nonne)
Verlobt zuerst mit König Wenzel III. von Böhmen, der 1301 König von Ungarn wurde und an Otto von Bayern verzichtete.
Elisabeth war
die
Braut des Königs Wenzel III. von Böhmen.
Hoensch, Jörg K.: Seite
260,262
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"Premysl Otakar II. von Böhmen. Der goldene
König."
Sein Hauptaugenmerk mußte Wenzel
II. jetzt aber nach Ungarn lenken. Bereits im Februar 1298
hatte
er bei einer festlich gestalteten Zusammenkunft in Wien seinen
neunjährigen
Sohn Wenzel mit Elisabeth,
der Tochter des letzten ARPADEN,
verlobt.
Als Andreas III. am 14. Janaur
1301
starb, meldete Wenzel II. sofort
Erbansprüche
an, verzichtete dann aber auf die ihm von einer ungarischen
Magnatenpartei
angebotene Krone zugunsten seines kleinen Sohnes. Wenzel
III. wurde als Ladislaus (Laszlo) V. in
Stuhlweißenburg auch gekrönt und konnte die Residenz in Ofen
einnehmen, mußte sich aber sofort der Angriffe Karl
Roberts von Anjou erwehren, der mit Unterstützung von
Papst
Bonifaz VIII. die
St.-Stephans-Krone ebenfalls für sich
reklamierte.
Sollte die angestrebte dauerhafte Herrschaftsübernahme
tatsächlich
gelingen, dann hatten die PREMYSLIDEN
mit Polen und Ungarn einen immensen Machtzuwachs gesichert.
Sein Sohn Wenzel III.
(Vaclav, 1305/06),
der als
Sechzehnjähriger
die Nachfolge antrat, konzentrierte sich in der realistischen Einsicht,
daß sein Anspruch auf die St.-Stephans-Krone gegen Karl
Robert von Anjou nicht durchzusetzen war, auf die
Verteidigung
der gefährdeten Herrschaft über Polen. Deshalb
löste
er auch seine Verlobung mit der ungarischen Elisabeth
und vermählte sich mit Viola,
Tochter Herzog Mieszkos I. von Teschen. Da Wladyslaw
Lokietek bereits seit 1303 mit Unterstützung der
ungarischen
ANJOU-Partei seine
militärischen
Aktivitäten intensiviert und nach Sandomierz auch Teile
Kleinpolens
zurückgewonnen hatte, sah sich Wenzel
III.
zu raschem Handeln gezwungen. Um sich den Rücken freizuhalten,
schloß
Wenzel am 18. August 1305 unter
erneutem
Verzicht auf das Egerland und Meißen ebenfalls Frieden mit
seinem Onkel, König
ALBRECHT I.,
und trat seine Ansprüche auf das ungarische Königreich
an Herzog
Otto von Nieder-Bayern
ab,
dem er auch die magyarischen Kroninsignien überließ.
Während
der Vorbereitungen eines Feldzugs gegen Wladyslaw
Lokietek wurde Wenzel III.
aber bereits am 4. August 1306 im Haus des Olmützer
Domdekans
ermordet. Da die Motive für die Bluttat nicht einwandfrei
geklärt
werden konnten, schoben die Zeitgenossen unzufriedenen Adligen, König
ALBRECHT, aber auch ungarischen und polnischen
Parteigängern
die Verantwortung für den Mord zu. Mit Wenzel
III. starben die PREMYSLIDEN im
legitimen Agnatenstamm aus, obgleich die auf eine außereheliche
Verbindung
Premysl Otakars II.
zurückgehende
Troppauer Nebenlinie fortbestand.
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Premysl Otakar II.
von
Böhmen. Der goldene König. Verlag Styria Graz Wien Köln
1989 Seite 260,262 - Homan
Balint: Geschichte des
Ungarischen
Mittelalters. Walter de Gruyter & CO Berlin 1943 Band II Seite
276-280 - Jäschke
Kurt-Ulrich:
Europa und das
römisch-deutsche
Reich um 1300. Verlag W. Kohlhammmer Stuttgart Berlin Köln 1999
Seite
40,41 - Palacky Franz: Geschichte von
Böhmen
1842
Band II Seite 383-384,403
- Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische
Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2
Europäische
Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und
Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 357 - Veldtrup,
Dieter:
Zwischen Eherecht und
Familienpolitik.
Studien zu den dynastischen Heiratsprojekten Karls IV., Studien zu den
Luxemburgern und ihrer Zeit Verlag Fahlbusch/Hölscher/Rieger
Warendorf
1988 Seite 230 -