Tochter des Grafen Heinrich I. von Berg und der
Adelheid
von Mochental, Tochter von Markgraf Diepold II. von Giengen-Vohburg
Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 284
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Wladyslaw II. Wygnaniec (der Vertriebene), Fürst
von Polen 1138-1159
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Gemäß der Nachfolgeordnung des Vaters wurde
Wladyslaw
II. als ältester Sohn 1138 Großfürst
von Polen (Senior); er erhielt Schlesien und das Senioratsgebiet
mit Krakau und Gnesen sowie die Oberaufsicht über die Mark Danzig
(Pommerellen), während die jüngeren Halbbrüder Mieszko
III. Stary mit dem westlichen Großpolen
und Boleslaw
IV. Kedzierzawy mit Masowien
ausgestattet wurden; das Land Leczyca war das Wittum der Salome
von Berg
(† 1144), der zweiten Gemahlin
Boleslaws
III. Wladyslaw II. strebte aber nach der Alleinherrschaft
über Polen, und 1142-43 und erneut 1145 (nach dem Tod der Stiefmutter
Salome) kam es zum Bürgerkrieg.
XII. 293 BOLISLAV III., Herzog von Polen 1102,
König
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* 1086, + 1138 28.X.
Gemahlinnen:
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a) 1103
SBISLAVA, Tochter des Großfürsten Svatopolk
II. von Kiew
+ nach 1109, vor
1112
b) 1113
SALOME, Tochter des Grafen Heinrich von Berg-Schelklingen
+ 1144
BOLESLAW III. "SCHIEFMUND"
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* um 1086, + 1138
1. oo 1130
SBISLAWA VON KIEW
+ um 1112
Tochter des Großfürsten Jaropolk II.
2. oo 1115
SALOME VON BERG
+ 1144
Tochter des Grafen Heinrich I. von Berg-Schelklingen
(Insgesamt 16 Kinder)
Salome von Berg wurde
um 1113 mit
Herzog Boleslaw III. von Polen
vermählt. Auch sie blieb nach ihrer Eheschließung in enger Verbindung
zu dem von ihrer Familie besonders geförderten Kloster Zwiefalten.
Sie starb am 27. Juli 1144.
Die 1113 mit Herzog Boleslaw
III. von Polen vermählte Tochter Graf Heinrichs I.,
Salome,
bezeichnete später den Zwiefalter Mönch Otto von Steußlingen
als ihren Lehrer. Sie dürfte also vor 1113 zum Zwiefalter Konvent
durch ihren Vater Verbindung bekommen haben, der sich später in den
20-er Jahren unmittelbar vor seinem vor 1116 erfolgten Tod sogar zum Mönch
in Zwiefalten scheren ließ.
Rhode Gotthold: Seite 29,41,104
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"Kleine Geschichte Polens."
Das seit 80 Jahren bestehende Übergewicht des bömischen
Rivalen war damit beseitigt, das neue friedliche Verhältnis durch
Boleslaws zweite Ehe mit der
Deutschen Salomea
von Berg, der Schwägerin Vladislavs I. (1113) [10
Vladislav hatte 1112 Rixa von Berg, sein Vetter Otto von
Mähren eine dritte Schwester Sophia von Berg geheiratet.)],
befestigt.
Das Senioratsprinzip versagte in Polen sofort, denn gleich
nach Boleslaws Tode begann die Auseinandersetzung
zwischen dem aus Boleslaws erster Ehe
stammenden Senior Wladyslawund den
vier zum Teil noch im Kindesalter stehenden Junioren, den Söhnen der
ehrgeizigen Salomea von Berg.
Die ersten Zisterzienserklöster entstanden - wohl
infolge der besonderen Beziehungen der zweiten Gattin Boleslaws
III. Salomea von Berg zur Erzdiözese Köln und zum
Niederrhein - in Großpolen: 1142 Lekno (später Wongrowitz),
1144 Lad an der Warthe, beide Tochterklöster von Altenburg.
Bühler, Heinz: Seite 32,47
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"Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum
Schwaben. Gesammelte Aufsätze."
Adelheid müßte einem Geschlecht entstammen, das in Ostschwaben begütert war, und zwar sowohl im Burgauischen als auch im Raum Wittislingen. Einen Hinweis, welcher Abstammung sie war, könnnen zunächst nur die Taufnamen ihrer Kinder geben. Diese heißen Heinrich, Diepold, Rapoto, Salome, Richinza und Sophia [32 Vgl. Stälin, Wirtt. Geschichte II, Seite 353. Ein jung verstorbener Diepold ist weggelassen, da sich sein Name ja wiederholt.]. Nehmen wir an, daß die sechs Namen je zur Hälfte von Vater- wie von Mutterseite stammen, dann erweisen sich als Namen von Vaterseite Heinrich (nach dem Vater) unnd Sophie (nach der Großmutter väterlicherseits), sehr wahrscheinlich aber auch Salome (nach dem vermutlichen Urgroßvater Salomon, König von Ungarn, dem Gemahl von Kaiser HEINRICHS III. Tochter Judith-Sophia bzw. nach der vermutlichen Schwester des Vaters, Salome von Emerkingen [33 Vgl. Anm. 27. - Daß Salome von Emerkingen eine Schwester Heinrichs von Berg sein dürfte, ergibt sich einmal aus dem überaus seltenen Namen, der auf den Ungarn-König Salomon weist, zum anderen aus der Verzahnung des Besitzes der Grafen von Berg mit dem derer von Emerkingen. Salome von Emerkingen und die Grafen von Berg haben je eine der 7 Marchtaler Pfründen inne (Unterwachingen bzw. Kirchbierlingen; Hist. monast. Marchtelanensis c. 4 und c. 29 = Württ. Gesch. Quellen IV, 1891, Seite 6f. und Seite 11); sie sind also beide am Marchtaler Erbe beteiligt und zwar gemeinsam mit rund einem Drittel. Marchtal war um 1000 in Händen Herzog Hermanns II. (+ 1003) und der Gerberga. Deren Tochter Gisela war die Mutter Kaiser HEINRICHS III. Unter HEINRICHS III. drei Kinder ging das Marchtaler Erbe in drei Teile. Eine der Erben HEINRICHS III. war seine Tochter Judith-Sophia, die Gemahlin des Ungarn-Königs Salomon. Es ist folgerichtig, wenn bei ihren Nachfahren sich ein Drittel des Marchtaler Erbes wiederfindet. Vgl. H. M. Schwarzmaier, Emerkingen (Zeitschrift für Württemberhgische Landesgeschichte XXV, 1966, Seite 182 ff., insbesondere Seite 198).].
Heinrich III.
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Mathilde Judith-Sophie
Heinrich IV.
+ 1093/95
oo Salomon
König von Ungarn
---
Sophia oo Poppo
Graf v. Remstal
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Heinrich von
Berg
Salome von Emerkingen
oo Adelheid von Mochental
Weller Tobias: Seite 86,366,650,707,736
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"Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."
[413 Fragwürdig ist indes, ob es sich bei
diesem Konflikt um eine divergierende Parteinahme hinsichtlich der polnischen
Thronstreitigkeiten gehandelt hat, wie Niederkorn, Übergang 620ff,
glauben machen will. Demnach soll sich Diepold III. für die PIASTEN-Fürsten
Boleslaw IV. (+ 1173), Mieszko
III. (+ 1202) und Heinrich
(+ 1166) engagiert haben, die ihren älteren Halbbruder,
den Senior-Fürsten Wladislaw
II. (+ 1159), 1146 aus dem
Land vertrieben hatten. Derselbe wiederum suchte und fand Unterstützung
bei KONRAD
III. Letzteres ist in den Quellen belegt (vgl. Rahewin,
Gesta Friderici, lib. III, c. 2, MGH SSrG [46], 168). Für eine Parteinahme
Diepolds III. zugunsten Boleslaws,
Mieszkos und Heinrichs
findet sich hingegen kein Quellenbeleg. Dieselben stammten aus der zweiten
Ehe Boleslaws III. (+ 1138)
mit der schwäbischen Grafen-Tochter Salomea
von Berg. Daß Salomeas
Mutter eine Schwester Diepolds III. gewesen sei (so Niederkorn,
Übergang 620), ist reine Spekulation.]
Offenbar dehnte er diese Senioratshoheit weiter aus,
als es seine Halbbrüder, die sämtlich aus Boleslaws
III. zweiter Ehe mit der Grafen-Tochter Salome
von Berg stammten [241 Vgl. Eberl, Berg 36f.], zu akzeptieren
bereit waren.
Allerdings lassen die Quellen keine genauere zeitliche
Einordnung der Heirat zu [137 Vgl. Bernhardi, Konrad III. 2, 713;
Hoppe, Markgraf Konrad 179. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß
Dobronega
aus der zweiten Ehe Boleslaws III.
mit Salomea von Berg stammte; sie selbst
war somit eine Halbschwester Wladyslaws II.,
jedoch eine Vollschwester der jüngeren PIASTEN-Brüder.
Hoensch, Geschichte Polens 63, Anm. 6, datiert die Vermählung auf
1142; konkrete Quellenhinweise für diesen Zeitansatz gibt es nicht.].
Durch die Eheverbindungen von Diepolds Schwestern
verfügte das Berger Grafengeschlecht über bemerkenswerte
Familienbeziehungen in das slavische Mitteleuropa: Salome
von Berg (+ 1144) war mit dem PIASTEN-Fürsten
Boleslaw IIII. 'Schiefmund' von Polen (+ 1138)
verheiratet, Richenza mit Herzog Vladislav I. von Böhmen (+
1125), während sich Sophia mit Fürst Otto von Mähren
(+ 1126), einem Vetter Vladislavs, vermählt hatte [42 Vgl.
Stälin, Württ. Geschichte 2, 356f.; Eberl, Berg 36f.].
Grundsätzlich waren Eheverbindungen von Mitgliedern
des PIASTEN-Hauses mit Angehörigen
deutscher Adelsfamilien keine Seltenheit [165 So war Wladyslaw
Hermann (+ 1102) mit
der SALIERIN Judith, einer Schwester
Kaiser
HEINRICHS IV., verheiratet, sein Sohn Boleslaw
(+
1138) mit der schwäbischen Grafen-Tochter Salomea
von Berg, dessen Sohn Wladyslaw II.
(+ 1159) wiederum mit der
BABENBERGERIN Agnes.
Boleslaw
IV. (+ 1173) hatte 1147/48 seine Schwester Judith
dem ASKANIER Otto
(+ 1184), dem ältesten Sohn Albrechts
des Bären, in die Ehe gegeben. Sein Bruder
Mieszko (+ 1202) verheiratete seine Töchter Judith
und
Ludmilla
mit Ottos Bruder Bernhard
von Anhalt (+ 1212), der seit 1180 die sächsische Herzogswürde
innehatte, bzw. mit dem oberlothringischen Herzogs-Sohn Friedrich
von Bitsch (+
1207). Vgl. auch Europ. Stammtafeln NF 2 (1984), Tafel 120 und
121; Gottschalk, St. Hedwig 94ff.; Schütz, Hedwig 145.].
1113
oo 2. Boleslaw III. Herzog von Polen
1085-28.10.1138
Kinder:
Adelheid
1114- vor 1132
1128/29
oo Adalbert II. Markgraf von Österreich
um 1107-9.11.1137
Dobronega
- nach 1181
oo Dietrich II. Markgraf der Lausitz
27.2.1142-9.2.1185
Richza
12.4.1116- nach 1155
1129/30
1. oo Magnus König von Dänemark
- 1134
2. oo Wladimir III. Fürst von Nowgorod
-
3. oo Swerker I. König von Schweden
- 1156
Pribislawa
- nach
1156
oo Ratibor I. Herzog von Pommern
-7.5.1156
Sofie
um 1120-10.10.1136
Judith
um 1132- um 1174
1147
oo Otto I. Markgraf von Brandenburg
-7.3.1184
Kasimir
1122-19.10.1131
Agnes
1137- nach 1181
oo Mstislaw II. Fürst von Kiew
-13.8.1172
Gertrud Nonne in Zwiefalten
1123-7.5.1160
Boleslaw Kraushaar Herzog von Masowien-Kujawien
um 1125-3.11.1173
Mieszko III. der Alte Herzog von Großpolen
1126/27-13.3.1202
Heinrich Herzog von Sendomir und Teilen von Kleinpolen
um 1132-18.10.1166
1145/46 auch verjagt, im Krieg gegen Preußen gefallen
Kasimir II. der Gerechte Herzog von Kleinpolen
1138-5.5.1194
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen.
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 37 Seite 74 -
Bühler,
Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte
Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 32,47 - Eberl,
Immo: Die Grafen von Berg, ihr Herrschaftsbereich und dessen adelige Familie,
in: Ulm und Oberschwaben 44 1982 Seite 36,80 -
Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 29,41,104 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser
II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 334 -
Weller
Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert.
Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite
86,366,650,707, 736 -