Stephan VIII.                                  Papst (14.VII.939-X.942)
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   - X.942
 

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 118
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Stephan VIII., Papst seit 14. Juli 939
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     + Ende Oktober 942
      Rom

Römer, Kardinalpriester von SS Silvestro e Martino. Stephan VIII. wurde durch Alberich erhoben und blieb völlig von ihm abhängig. Auch die Unterstützung der Klosterreformen in Burgund (Odo von Cluny), Frankreich und Italien erfolgte zusammen mit Alberich. Adel und Volk in Frankreich und Burgund mahnte Stephan VIII. bei Strafe der Exkommunikation zur Anerkennung des westfränkischen Königs Ludwig IV. Nach späteren, unsicheren Quellen habe Stephan VIII. zuletzt an einem Komplott gegen Alberich teilgenommen, sei deshalb eingekerkert und verstümmelt worden und an den Wunden gestorben.

Quellen und Literatur:
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Watterich I, 34, 671 - LP II, 244; III, Reg. - Jaffe I, 457 - DHGE XV, 1198 - H. Zimmermann, Papstregesten 911-1024, 1969, 60-64 - Ders., Das dunkle Jh., 1971.


Kühner Hans: Seite 116
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"Lexikon der Päpste"

Der Papst stand völlig im Schatten der europäischen Ereignisse. Die Tyrannei König Hugos in Italien nahm die unerträglichsten Formen an. Sein einflußreichster Gegner wurde im Lande selber Berengar II. von Ivrea, der Enkel Kaiser BERENGARS I. VON FRIAUL; er war mit Hugos berüchtigter Nichte Willa, der Tochter von dessen Bruder Boso, verheiratet. Doch auch der neue deutsche König OTTO I. war sich der von Hugo drohenden Gefahr bewußt. Berengar II. konnte sich der teuflichen Absicht Hugos, ihn zu blenden, im letzten Augenblick durch Flucht nach Deutschland zu OTTO I. entziehen. Hugo belagerte zum dritten und letzten Male vergeblich Rom, wo die Herrschaft Alberichs II. unvermindert fortdauerte, wenn auch angesichts aufrührerischer Unzufriedenheit von Teilen des durch Hugo bestochenen Adels und des Klerus seine politischen Bemühungen nach außen ohne Erfolg blieben. Der Unruhen in Rom jedoch wurde er mit äußerster Strenge Herr.
 
 
 

Literatur:
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Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 636 -