Tochter des Herzogs
Otto II. von Schwaben aus dem Hause der EZZONEN und der
NN.
von Egisheim, Tochter von Graf Hugo IV.; Urenkelin Kaiser
OTTOS II.
Glocker Winfrid: Seite 339
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik."
VIII. 51) HERMANN
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* v 1020, + v c 1050
oo 1040
RICHEZA (heiratet
in 2. Ehe Graf Otto von Northeim)
+
Vgl. Bollnow, Grafen Tafel 2 (nr. 2), und Leidinger, Untersuchungen
Seite 117.
Zur Identifikation von Hermanns Gemahlin Richeza
mit einer unbekannten Tochter des Pfalzgrafen Otto, einen
der beiden Söhne Pfalzgraf Ezzos und dessen Gemahlin Mathilde,
durch Kinmpen, Ezzonen Seite 29-40, vgl. Hlawitschka, Untersuchungen Kap
IIId bei Anm. 132ff.
RICHZA
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+
I. oo HERMANN III., Graf von Werl
+
II. oo OTTO
I. VON NORTHEIM, Herzog von Bayern
+ 1083
11. Graf Hermann (III.) von Werl, Sohn Rudolfs
Graf Hermann (III.), der Sohn Rudolfs
von Werl (Nr. 5), wird einzig durch die Überlieferung des Annalista
Saxo bezeugt, die sich jedoch als gut begündet erweist [1 SS
VI 676 a.a. 1026 und 720f a. a. 1082. Vgl. oben unter Rudolf (Nr.
5).]. Danach war Hermann, der noch vor 1020 geboren sein wird und
den Leitnamen des WERLER Hauses trägt, etwa seit 1040 mit Richenza
aus der Familie der rheinischen Pfalzgrafen vermählt, die ihrem
Gemahl als Erbin des Geschlechts reiche Besitzungen im südwestfälischen
Raum zubrachte [2 Vgl. E. Kimpen, Ezzonen 29 ff.; Hömberg,
Comitate 33 ff und 91 ff.]. Diese blieben jedoch nicht in der WERLER
Familie, sondern gingen mit der Wiederverheiratung Richenzas um
1050 mit Otto von Northeim in den Besitz des NORTHEIMER Grafengeschlechts
über [3 Vgl. Lange, Die Grafen von Northeim 36ff. und 47ff.].
Vor diesem Zeitpunkt muß Hermann also verstorben sein. Seiner
Ehe mit Richenza entstammte doe Tochter Oda (Nr. 13).
Kimpen Dr. Emil: Seite 26-31
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"Ezzonen und Hezeliniden in der rheinischen Pfalzgrafschaft"
Richenza war ein echter
Sproß des EZZONEN-Geschlechts, die ihrer Enkelin Gertrud
eine Legitimation für die rheinische Pfalzgrafschaft vermittelte.
Und derjenige, den sie ihren Vater nannte, war niemand anders als Otto,
der Sohn Ezzos, der Pfalzgraf von Lothringen und Herzog von Schwaben.
Bisher galt der Glaube, Richenza
habe
ihrem Gatten Otto westfälische Güter zugebracht, die sie
von ihrem ersten Gatten Hermann von Werl ererbt hätte. Die
reichen ARNSBERGER Schenkungen ihrer Tochter erster Ehe, Oda
von Werl, ihres Sohnes Kuno
aus 2. Ehe und der Gertrud
von Braunschweig, der Gattin ihres anderen Sohnes 2. Ehe, Heinrichs
des Fetten von Northeim, an das Erzstift Köln mußten
zum Beweis dafür herhalten. Dass Richenza
reiche westfälische Güter besaß, steht außer Frage.
Dass sie diese aber von ihrem ersten Gatten hätte ererben und dann
zum Teil an ihre Northeimer Kinder hätte bringen können,
wo sie doch eine Tochter erster Ehe besaß und auch genügend
werlische
Agnaten vorhanden waren, hat nicht die geringste Wahrscheinlichkeit
für sich. Die an die NORTHEIMER gekommenen Güter in Westfalen
stammten somit überhaupt nicht von Hermann von Werl, sondern
von Richenza selber und waren deren
elterliches Erbgut.
Die "propinquitas" von Otto von Northeim
und Magnus
Billung führt uns dazu auf einen anderen Weg als den Schraders
und zeigt, welcher Abstammung Richenza
war. Denn die Gattin des Herzogs Magnus, Sophie
von Ungarn, war durch ihre Mutter Richeza
die Enkelin der Polen-Königin
Richeza, und die Gattin Ottos von Northeim mit dem bedeutungsvollen
Namen
Richenza vermittelte die Verwandtschaft,
weil sie eben die Tochter Herzog Ottos II. von Schwaben, des Bruders
der Polen-Königin
Richeza, war. Richenzas Besitz
in Sachsen erklärt sich also ohne weiteres als Anteil an dem großen
liudolfingischen
Erbe von Kaiser
OTTOS III. Schwester
Mathilde.
Lewald Ursula: Seite 143
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"Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes"
Nachkommen hat Herzog Otto von Schwaben jedenfalls nicht gehabt, sonst hätte er die Nutznießung seines praedium Brauweiler nicht seiner Schwester Richeza übertragen, um dann später diesen Besitz zu seinem Seelenheil und dem seiner Eltern - andere Familienangehörige werden nicht genannt - dem Hauskloster zu übereignen.
Brüsch, Tania: Seite 145
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"Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische
Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert."
Diese Ereignisse um Heinrich den Fetten und Friesland werden in der Literatur oft in einem Zusammenhang mit der Verwandtschaft zu den BRUNONEN gestellt [64 Vgl. Meyer von Knonau, Jahrbücher V, Seite 120; Hoffmann, Grafschaften Seite 445f.]. Zwar war Heinrich der Fette mit Ekberts II. Schwester Gertrud verheiratet, jedoch spricht mehr dafür, daß die Übertragung der Mark ohne direkte ursächliche Beziehung dazu geschah. Davon abgesehen gab es eine weitere verwandtschaftliche Verbindung Heinrichs nach Friesland: Seine Mutter Richenza war vor ihrer Ehe mit Otto von Northeim mit dem Grafen Hermann von Werl verheiratet gewesen, und eine Schwester hatte den Grafen Konrad von Werl geheiratet [65 Vgl. Paul Leidinger, Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittealters, Paderborn 1965 (Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 5).]. Die WERLER besaßen ebenfalls Grafenrechte in Friesland. Ekkehard von Aura berichtet, daß Heinrich der Fette ums Leben kam, als er sich in die ihm unterstehende friesische Mark begab, um dort einige Angelegeneheiten zu regeln, die mit der marcha zu tun hatten. Der Sohn Ottos von Northeim konnte hier jedoch höchstens besitzrechtliche Ansprüche im Namen seiner Frau geltend machen, kaum aber lehnsrechtliche. Zu dieser Zeit war die Vererbung eines Lehens an eine Frau noch unüblich; außerdem waren seit dem Tod Ekberts fast zehn Jahre vergangen. Die Unruhen unter den Friesen, die sich in zunehmendem Maße gegen die von außen kommende Herrschaft sträubten, forderten einen durchsetzungsfähigen Mann vor Ort. Heinrich war für diese Aufgabe geeignet, weil er, wie Ekkehard betont, als Zweiter nach dem König ganz Sachsen beherrschte. Über welchen Einfluß er erfügte, zeigt ja auch sein erfolgreicher Erpressungsversuch um das Gut Greding sowie ein Brief HEINRICHS V. an seinen Vater mit der Bitte, sich für ihn bei Heinrich dem Fetten zu verwenden, damit dieser ihm sicheres Geleitfür seine Reise nach Saalfeld zusichere.
Glocker Winfrid: Seite 317
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"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der
Politik"
VII. 10. OTTO
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* c 995, + 1047 IX 7
1025 Graf im Deutzgau, 1035 rheinischer Pfalzgraf, 1045 Herzog von Schwaben
Kimpen, Ezzonen passim, bes. S. 32-40, versuchte die Vermählung
Pfalzgraf
Ottos mit einer Schwester Papst Leos IX. (Bischof Bruno
von Toul), also einer Gräfin von Egisheim, wahrscheinlich zu
machen. Aus dieser Ehe Ottos
soll
Richeza,
die Gemahlin Ottos von Northeim (in 1. Ehe mit Graf Hermann II.
von Werl [VIII, 51]) vermählt, die wegen der Komplexität
der mit ihrer Person verbundenen genealogischen Probleme in der Forschung
berühmt-berüchtigte Ida von Elsdorf sowie Hildegard,
die Gemahlin Friedrichs
von Büren, hervorgegangen sein.
Kimpen hat diese seine Sicht in späteren Arbeiten
(Letzter Ezzone, Zur Herkunft) stillschweigend wieder aufgegeben, während
Hucke, Grafen S. 58-71, Kimpens frühere Sicht gegen Kimpen selbst
verteidigt hat. Ida von Elsdorf war wohl, wie Hlawitschka, Untersuchungen
Kap. IIId, gezeigt hat, eine Tochter Graf
Liudolfs von Braunschweig (vgl. VIII, 1) und somit eine Enkelin
der Kaiserin
Gisela und derem ersten Gemahl, Graf
Bruno von Braunschweig.
Mehr Akzeptanz fand Kimpens These, die Gemahlin Ottos
von Northeim, Richeza, sei eine Tochter des Ezzo-Sohnes
Otto,
u.a. bei Lange, Grafen S. 10 ff., Leidinger, Untersuchungen S. 117, und
Jakobs, Adel S. 191, Anm. 13. Doch wie Lewald, Ezzonen S. 143, gezeigt
hat, und auch aus einer verunechteten Urkunde Bischof Embrichos von Würzburg
des Jahres 1131 (Druck: Monumenta Boica Bd. 37, Nr. 38) hervorgeht, starb
der EZZONE offenbar unverheiratet und kinderlos.
um 1050
2. oo Otto Graf von Northeim
um 1020-11.1.1083
Kinder:
1. Ehe
Oda von Werl
950-13.1.1111
oo Lothar Udo II. Graf von Stade
-4.3./4.5.1082
2. Ehe
Heinrich der Fette Markgraf von Friesland
-
1101
Kuno Graf von Beichlingen
- 1103
Siegfried III. Graf von Boyneburg
-
1107
Otto II. Graf von Northeim
-
Ida
-
oo Thiemo I. Graf von Wettin
-9.3.1091 oder 1100
Ethelinde
-
1. oo Welf IV. Herzog von Bayern
1030/40-9.11.1101
2. oo Hermann I. Graf von Kalvelange
- 1082
Mathilde
-
oo Konrad II. Graf von Werl-Arnsberg
- 1092
Literatur:
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Annalista Saxo:
Reichschronik Seite 88-90 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin
Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln
1995, Seite 239 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften
und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein
im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 145 - Glocker
Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik.
Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 318,339 - Kimpen, Emil:
Ezzonen und Hezeliniden in der rheinischen Pfalzgrafschaft, in: Mitteilungen
des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, XII. Ergänzungsband,
Innsbruck 1933 Seite 26-31 - Lange, Karl-Heinz:
Die Grafen von Northeim (950-1144). Politische Stellung, Genealogie und
Herrschaftsbereich. Beiträge zur Geschichte des sächsischen Adels
im Hochmittelalter Dissertation Kiel 1958 Seite 35-47 - Leidinger,
Paul: Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur
Geschichte des Hochmittelalters. Verein für Geschichte und Altertumskunde
Westfalens Abteilung Paderborn 1965 Seite 117 - Lewald Ursula: Die
Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes. In:
Rheinische Vierteljahresblätter 43,1979, Seite 143 - Meyer
von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich
IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig
1890 Band I Seite 211/Band II Seite 20/Band III Seite 503 n. 48 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
Tafel 24,170 -