Begraben: Stablo
Jüngerer Sohn des Grafen Friedrich I. von Moselgau
aus dem Hause der LUXEMBURGER und
der Irmtrud von der Wetterau, Tochter von Graf Heribert
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 950
********************
Friedrich II. von Luxemburg, Herzog von Nieder-Lothringen
-----------------------------------
+ 28. August 1065
Begraben: Stablo neben seiner 1. Gemahlin Gerberga
1. oo Gerberga
2. Ida (später oo Albert III., Graf von Namur)
Als jüngerer Bruder des Grafen Heinrich II. von
Luxemburg (1026-1047) hatte er zunächst keine Aussicht
auf eine hohe fürstliche Machtstellung. Im Zuge des Konflikts zwischen
König HEINRICH III. und Gottfried
dem Bärtigen setzte der König jedoch nach dem Tode Herzog Gozelos
(+ 1046) Friedrich von Luxemburg ein.
Als Oberlothringer verfügte Friedrich
zunächst
über nur geringe Herrschaftsrechte in Nieder-Lothringen, insbesondere
die Vogteien über die Reichsabtei Stablo (seit ca. 1030 dank der Unterstützung
des Königs und des Abtes von Stablo) und das Metzer Eigenkloster St-Truiden
(aufgrund der Verbindung mit seinem Bruder Adalbero III., 1047-1072,
Bischof von Metz). Urkunden Friedrichs
und zeitgenössische Quellen über seine Regierung sind spärlich.
Kurz vor Friedrichs Tod bestimmte HEINRICH
IV. Gottfried den Bärtigen zu Friedrichs
Nachfolger; die Regierung des LUXEMBURGERS
in Nieder-Lothringen blieb also Episode.
Keimzelle des späteren Fürstentums war die alte
königliche Grundherrschaft Baelen, die Friedrich
II. von Luxemburg, der spätere Herzog von Nieder-Lothringen
(1046-1065), von seiner Mutter geerbt hatte und auf der er um 1020
die Burg Limburg errichten ließ. Friedrichs
'dominium', das Besitzungen zwischen Maas und Aachen sowie um Sprimont
(südlich von Lüttich), desgleichen die Vogtei über die Abteien
St-Truiden (St-Trond) und Stablo-Malmedy umfasste, kam mit Ausnahme der
an die Grafen von Namur gefallenen Vogtei über Stablo-Malmedy) 1065
an Friedrichs Schwiegersohn Walram-Udo,
Graf von Arlon (oo Judith, Erbtochter Friedrichs).
IX. 25. FRIEDRICH, Graf und Vogt von Malmedy 1035,
Herzog von Nieder-Lothringen 1046 V.
---------------------------
* ca. 1005, + 1065 18. V.
Gemahlin:
------------
a) Gerberge, Tochter des Grafen Eustach von Boulogne
(siehe X 78)
+ vor 1049
b) ca. 1055 Ida (Tochter Herzog Bernhards II. von Sachsen ?)
II. oo Albert III. von Namur (siehe X. 99)
Anmerkungen: Seite 130
************
IX. 25. Friedrich, Hirsch 1, 537; Steindorff,
Heinrich III. 1, 295.
VIII. 159 FRIEDRICH I.
--------------------------------
* c 1005, + 1065 V 18
1033 Graf und Vogt von Malmedy; 1046 Herzog von Nieder-Lothringen
1. oo Gerberga, Tochter Graf Eustachs von Boulogne
+ v 1049 IX
c 1056
2. oo Ida (? Tochter Herzog Bernhards II. von Sachsen)
Vgl. Brandenburg IX, 25 und Renn, Grafenhaus S. 120-123.
FRIEDRICH II.
---------------------
+ 1065
Vogt von Malmedy und Stablo, Graf von Luxemburg
1046 Herzog von Nieder-Lothringen anstelle des
abgesetzten Gottfried II. von Verdun (weitläufiger Cousin), steht
ständig gegen diesen und behauptet sich in vielen Auseinandersetzungen.
Er hält auch weitgehend die kaiserlichen Positionen in Lothringen
und gerät zuletzt schroff gegen Erzbischof Anno von Köln wegen
der verschachtelten Rechts- und Besitzverhältnisse und wegen prinzipieller
Machtfragen.
Er ist zeitweise Vogt zu Lüttich.
Als treue kaiserliche Stütze kann er den einsetzenden Zerfall Nieder-Lothringens
nicht verhindern.
1. oo GERBERGA VON BOULOGNE, Tochter des Grafen
Eustach II.
+ vor 1059
2. oo IDA VON SACHSEN, Tochter des Herzogs Bernhard
II. Billung
Drei Jahre später war er zusammen mit seinem Bruder,
dem späteren Herzog Friedrich von Nieder-Lothringen, bei der
Zusammenkunft KONRADS mit dem französischen
König in Deville anwesend.
Im Jahr 1046 erhielt Friedrich,
der Bruder Graf Heinrichs, die Herzogswürde in Nieder-Lothringen
[71E.
Steindorff, Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III.,
Band 1, Leipzig 1874, Seite 295; vgl. W. Kienast, Der Herzogstitel in Frankreich
und Deutschland (9.-12. Jahrhundert). Mit Listen der ältesten deutschen
Herzogsurkunden, München/Wien 1968, Seite 390-391; Mohr, Herzogtum
Lothringen, Band 1 (wie Anmerkung 33), Seite 84-85, und Ders., Geschichte
des Herzogtums Lothringen, Band 2: Niederlothringen bias zu seinem Aufgehen
im Herzogtum Brabant (11.-13. Jahrhundert), Saarbrücken 1976, Seite
21-22.]. Ausschlaggebend für diese Wahl mögen die engen verwandtschaftlichen
Beziehungen seiner Frau Gerberga nach Nieder-Lothringen gewesen
sein [72 Nach der Genealogia e stirpe sancti Arnulfi, MGH SS 25,
Seite 383, Z. 30f., war Friedrichs Gemahlin Gerberga eine
Tochter des Grafen Eustach von Boulogne; vgl. Renn, Luxemburger (wie Anmerkung
1), Seite 121.].
Friedrich profitierte
damit von den Querelen, die Gottfried der Bärtige wegen seiner Ansprüche
auf beide Teilherzogtümer Lothringens verursacht hatte, als ihm HEINRICH
III. nicht den gesamten lothringischen Machtraum überlassen
wollte. Mit den Herzogtümern Bayern und Nieder-Lothringen standen
zwei Grenzregionen unter der Herrschaft der LUXEMBURGER,
die sich offenbar als besonders zuverlässige Helfer des SALIERS
erwiesen
hatten. Pfingsten 1047 wurde außerdem noch Welf III., ein Neffe Friedrichs,
mit dem Herzogtum Kärnten und der Mark Verona belehnt.
Der neue Gegen-König scheint vor seiner Wahl über
einige Verbindungen nach Sachsen verfügt zu haben. So besaß
sein Onkel Friedrich, Herzog von Nieder-Lothringen, wahrscheinlich
über seine Frau einige Güter in Sachsen.
1. oo Gerberga von Boulogne, Tochter des Grafen
Eustach I.
- vor 1059
2. oo 1. Ida Billung von Sachsen, Tochter des Herzogs
Bernhard II.
-31.7.1102
2. oo Albert
III. Graf von Namur
-22.6.1102
Kinder:
1. Ehe
Jutta
-
Jutta war die Erbin des Gebietes um Limburg
und wurde die Mutter Heinrichs I. von Limburg.
um 1062
oo Walram II. Graf von Arlon
-
Literatur:
-----------
Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer
Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 98,103,145,192, 267 - Boshoff,
Egon: Lothringen, Frankreich und das Reich in der Regierungszeit Heinrichs
III. in: Rheinische Vierteljahresblätter 42 (1978), Seite 63-127 -
Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag
Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7,130 - Die
Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991,
Band I Seite 383,400,402,405,412,414,421, 440,458,470,472,484-486,490,494,530
- Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit.Mundus
Verlag 2000 Band 3 Seite 119 - Glocker Winfrid: Die Verwandten
der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln
Wien 1989 Seite 348 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien.
Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen 1995 Seite 144 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in:
Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band
XI Seite 680,684 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses
Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und
des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite
52, 117 - Hlawitschka Eduard: Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs
Hermann von Salm und seiner Frau Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen
der rheinischen Ezzonen/Hezeliniden und des Grafenhauses von Formbach/Vornbach.
Festschrift für Andreas Kraus zum 80. Geburtstag. In: Schriftenreihe
zur bayerischen Landesgeschichte, Band 140, Verlag C.H. Beck München
2002 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte
Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis.
Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung
Hannover 2003 Seite 81 - Kienast Walter: Der Herzogstitel in Deutschland
und Frankreich (9. bis 12. Jahrhundert). R. Oldenbourg Verlag München
- Wien 1968 Seite 390-391 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Verlag von Duncker
& Humblot Leipzig 1890 Band I Seite 43,292,372,402,403,424,429,464-465,470-471,472,473,474,571,
640-641/Band II Seite 172,502/Band III Seite 418 - Mohr
Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Verlag "Die Mitte" Saarbrücken
1974 Band I Seite 84-85/Band II Seite 21,22,30,37,39 - Renn,
Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus Seite 120-123 -
Schnith
Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern
zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 197 - Schwarzmaier
Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier.
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 62,92 - Steindorff,
Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III., Wissenschaftliche
Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Band I Seite 295 - Thiele, Andreas:
Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte
Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 66 -
Twellenkamp,
Markus: Das Haus der Luxemburger, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke
Verlag Sigmaringen 1992 Band 1 Seite 475-503 -
Werner
Matthias: Der Herzog von Lothringen in salischer Zeit. in: Die Salier und
das Reich Band I Seite 383,400,405,421-423,458,472 -