Begraben: Stiftskirche von St. Die
Ältester Sohn des Herzogs Dietrich II. von Ober-Lothringen
aus
seiner 1. Ehe mit der Hedwig von Formbach, Tochter von Graf Friedrich
Brandenburg Erich: Tafel 23 Seite 47
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"Die Nachkommen Karls des Großen"
XIII. 364. SIMON I., Herzog von
Lothringen 1176, wird 1205 Mönch
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* ca. 1150, + 1207 14. I.
Gemahlin:
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nach 1190 Ida, Tochter des Grafen
Gerhard von Macon
+ ca. 1227
Witwe Humberts von Coligny (siehe
XIV 317)
SIMON I.
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+ 1138
Simon I. folgte 1115 seinem Vater und mußte sich nachbestätigen lassen. Er stand auch ständig gegen Große und Bischöfe, die seine herzogliche Macht mehr und mehr einzuschränken versuchten, was auch gelang, zumal sein Herzogtum kein geschlossenes Gebiet war. Er unterstützte seinen Stiefbruder Dietrich im Flandernerbkrieg und seinen kaiserlichen Halbbruder LOTHAR III. im Reich. Er förderte Kirche und Klöster sehr, führte viele Fehden im Stil seiner Zeit, besonders gegen Bar, das durch die Jahrhunderte "Erbfeind" blieb.
oo ADELHEID VON LÖWEN
Tochter des Grafen Heinrich III. von Brabant, die Stiefschwester
Wie sein Vater hat Simon
I. in den noch andauernden Auseinandersetzungen
zwischen Kaisertum und Papsttum auf seiten des Kaisers gestanden. So hat
er im Jahre 1117 seine Söhne Dietrich und Gerhard zu
dessen Unterstützung nach Italien geschickt. Er hat dann die kaiserliche
Urkunde mitunterzeichnet, die zum Vertragswerk des sogenannten Wormser
Konkordates gehört. Inwieweit er weiterhin eine Rolle unter HEINRICH
V. gespielt hat, ist nicht bekannt. Mit dessen Tode ergab sich
eine bedeutende Stufe in der Geschichte des oberlothringischen Herzogtums,
denn der neu erhobene
König LOTHAR war
ein Halbbruder
Herzog Simons. LOTHARS
Mutter
Hedwig
von Formbach hatte sich nach dem Tode ihres Gemahls, des Grafen Gerhard
von Supplinburg, in zweiter Ehe mit Herzog Dietrich von Ober-Lothringen
verheiratet und war so die Mutter
LOTHARS
und
Simons.
Der oberlothringische Herzog gehörte demzufolge gegenüber der
Opposition der STAUFER
zu der treuen
Anhängerschaft LOTHARS und ist
vorerst öfters in seiner Umgebung festzustellen. So finden wir ihn
im Januar 1126 in Straßburg, im Juni 1128 in Aachen, im Jahre 1131
in Lüttich am Hofe.
Die Bedeutung von Simons Stellung in den Reichsgeschäften
läßt sich erkennen, als zu Beginn des Jahres 1132 der König
einen Italienzug vorbereitete. Da die STAUFER
sich noch immer in Opposition befanden, wurde den Herzögen von Bayern
und Ober-Lothringen die Aufgabe zuteil, den Schutz des Reiches gegen die
Opposition zu übernehmen während der Zeit, da der König
in Italien weilen werde. Aber noch ehe LOTHAR
auszog, kam es für Simon auf einem Hoftag in Aachen im April
1132 zu Auseinandersetzungen mit dem vor kurzem erhobenen Erzbischof Albero
von Trier, der erst hier die Anerkennung des Königs als Erzbischof
erhielt. Sobald das nämlich geschehen war, trat Albero in den Angelegenheiten
seines Erzbistums energisch auf und geriet sofort an Herzog
Simon, dem vorgeworfen wurde, sich gegen Güter der Trierer
Kirche und besonders gegen das Stift St. Die vergangen zu haben.
Simon
hatte
die Anklagen des Erzbischofs anscheinend nicht allzu ernst genommen, wobei
er wohl auf seine Verwandtschaft mit dem König baute. Er war deshalb
in Aachen erschienen. Sein Gegner indes war entschlossen, seine Autorität
durchzusetzen. Irgendwie kam es zu einer Konfrontation, über die wir
nur das eine sicher wissen, dass der Erzbischof über den Herzog die
Exkommunikation
aussprach. Als dann Simon doch noch zum Ostergottesdienst erschien,
protestierte Albero beim Verlesen des Evangeliums in einer Weise gegen
seine Anwesenheit, dass er die Kirche verlassen mußte.
Die Gründe für diese Auseinandersetzungen lagen
tiefer, als das auf den ersten Blick das Ansehen hat. Die Entwicklung ist
wohl in der Hauptsache dahin zu verstehen, dass bereits Herzog Gerhard
aus dem Besitz seines Hauses heraus die Vogtei über die Abtei Remiremont
und auch die Oberherrschaft über St. Die besaß. Nun waren gerade
die beiden Orte wichtig für die Beherrschung der Vogesenpässe,
um eine Verbindung zu den elsässischen Besitzungen der Herzöge
zu wahren. Außerdem ging es dabei um den in diesem Raum gelegenen
Besitz der Bischöfe von Metz, der durch die Stützpunkte in Remiremont
und St. Die entsprechend unter Kontrolle gehalten werden konnte. Allerdings
wissen wir nicht, wie sich das Verhältnis Herzog
Simons zur Abtei Remiremont in
seinen ersten Regierungsjahren entwickelt hat. Der schon erwähnte
Brief Papst Innocenz II. aus dem Jahre 1132 könnte vermuten lassen,
dieses Verhältnis sei sogar einigermaßen erträglich gewesen.
Indessen hat die Abtei dann wenigstens eine Zeit lang wieder unter erheblichen
Belästigungen gelitten. Zwar läßt sich nicht deutlich erkennen,
von welcher Seite das geschah, doch scheint es in diesem Zusammenhang bedenklich,
dass der Papst bereits kurz nach dem erwähnten Brief vom Januar 1132,
nämlich im März, eigens den Schutzbrief Kaiser
HEINRICHS V. vom Jahre 1114 für die Abtei bestätigte.
Das ließe dann doch wieder auf Spannungen zwischen ihr und dem Herzog
schließen.
Da Simon kurz vor
den Aachener Ereignissen gegenüber Remiremont nachgegeben hatte, war
das wohl in der Absicht geschehen, einen günstigen Eindruck hervorzurufen
und auf diesem Wege seinen Standpunkt in den Angelegenheiten von St. Die
aufrechtzuerhalten. Nach dem Auftreten des Trierer Erzbischofs in Aachen
ist er jedoch rasch auch darin zurückgewichen, es kam noch im Jahre
1132 zu Verhandlungen, die in Diedenhofen geführt wurden, an denen
außer Erzbischof Albero die Bischöfe von Metz, Toul und Verdun,
sowie Äbte und auch Mitglieder des Laien-Adelsteilnahmen. In dieser
Versammlung hat Simon in vollem Sinne nachgegeben, worauf die Exkommunikation
aufgehoben wurde. Er hatte ausdrücklich darauf zu verzichten, die
Mönche von St. Die zu seinem Pfalztagen aufzubieten und ihnen seine
Steuern aufzuerlegen. Auf die Abmachungen mußten sich auch seine
Gemahlin und sein Sohn Matthaeus verpflichten. Vom Papst wurde das
Ganze dann eigens bestätigt.
Simon war also damals nicht mit König
LOTHAR nach Italien gezogen. Wir finden ihn indes gleich nach
der Rückkehr des neuen Kaisers bereits Anfang November 1133 in Basel
in dessen Umgebung. Ob er ihn auf seinem zweiten Zug nach Rom im Jahre
1136 begleitet hat, bleibt ungewiß, die Wahrscheinlichkeit spricht
eher dagegen. Bei der Rückkehr von diesem Zuge ist der Kaiser bekanntlich
Anfang November 1137 gestorben [Persönlicher Einwurf: Ich meine,
dass das richtige Todesdatum der 4.12.1137 ist.]. Als neuer deutscher König
wurde LOTHARS ehemaliger Gegner Konrad
von Schwaben erhoben. Herzog Simon
als
naher Verwandter und Anhänger LOTHARS
hat sich von der Wahl KONRADS III.
ferngehalten, hat aber auch keinen Widerstand geleistet. Ein genauer Einblick
in die Verhältnisse ist allerings auch nicht möglich.
Simon hat übrigens
seine Ziele gegenüber der Abtei Remiremont nicht aufgegeben, und die
Bedrückungen hörten demgemäß nicht auf. Auf neue Klagen
der Äbtissin hin schritt Papst Innocenz II. zur Exkommunikation des
Herzogs und belegte seine Allodien mit dem Interdikt. Er beauftragte im
Dezember 1138 die Bischöfe von Metz und Toul mit der Durchführung
seiner Anordnungen. Ehe diese Maßnahmen in Lothringen bekannt wurden,
ist Herzog Simon gestorben, wahrscheinlich
am 14. Januar 1139. Er wurde, obwohl er exkommuniziert war, in der
Stiftskirche von St. Die begraben, worauf der Papst über die Kirche
das Interdikt verhängte.
oo Adelheid von Löwen, Tochter des Grafen Heinrich
II.
- um 1159
seine Stiefschwester
Adelheid war zuletzt Nonne in Tart bei Dijon.
Kinder:
Matthäus I.
um 1110-13.5.1176
Agathe
-
oo Rainald III. Pfalzgraf von Burgund
-22.1.1148
Eltern der Kaiserin Beatrix
Bertha
-
1148/53
oo Hermann II. Markgraf von Baden
-16.1.1160
Hedwig
-
oo Friedrich II. von Dampierre Graf von Toul
- um 1142
Robert Herr zu Flörchingen
- vor 1208
Robert begründete diese Linie, die zu bedeutungslosen
Grundherren herabsank, obwohl der höchsten Reichsaristokratie entstammend.
Sie endete um 1418 mit Robert IV.
Literatur:
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Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen
Geschichte Konrad III., Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1883 Seite
29,45,84,211,692,935 - Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen
Geschichte Lothar von Supplinburg, Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig
1879 Seite 12,34,58, 129,187,355,421,424,426,510,5123,611,813,841 - Brandenburg
Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt
an der Aisch 1998 Tafel 23 Seite 47 - Hlawitschka Eduard: Studien
zur Äbtissinnenreihe von Remiremont. Buchdruckerei und Verlag Karl
Funk, Saarbrücken 1963 Seite 76,85,87,92,100 - Meyer von Knonau,
Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich
V., Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band VII Seite 41,211,
220 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Geschichte
des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048) Verlag "Die Mitte" Saarbrücken
1974 Band III Seite 20-22 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche
Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag
Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 275 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 54 -