Begraben: Mainz St. Alban
Illegitimer Sohn des Kaisers
OTTO I. DER GROSSE und einer slawischen Fürstin
(Nach Herbert Ludat, An Elbe und Oder, Seite 12 kann nur eine Schwester
des Heveller-Fürsten Tugumir die Mutter Wilhelms
sein.)
Lexikon des Mittelalters: Band IX Seite 156
********************
Wilhelm, Erzbischof von Mainz 17. Dez. 954-2. März
968
------------
* 929, + 2. März 968
Reinholderode
Begraben: Mainz St. Alban
Eltern:
---------
Kaiser OTTO I. und Wendin unbekannter Herkunft
Halbgeschwister:
---------------------
Herzog Liudolf von Schwaben
Kaiser OTTO II.
Liutgard
Onkel:
---------
Erzbischof Brun von Köln
Der hochgebildete Wilhelm wurde unter Zustimmung des Mainzer Klerus in Arnstadt zum Nachfolger des Erzbischofs Friedrich ernannt. Gegen die Absicht des Vaters auf Errichtung des Erzbistums Magdeburg intervenierte Wilhelm 955 bei den Päpsten Agapet II. und Johannes XII., konnte allerdings die Übereinkunft des Kaisers mit Papst Johannes XIII. 967 nicht verhindern. Mit der Verwirklichung des Projektes wartete man jedoch bis nach Wilhelms Tod. Seine Stellungen als Erzkanzler sowie als Vikar des Papstes in Germanien und Gallien wahrte er entschieden als Mainzer Prärogativen gegenüber den Erzbischöfen von Köln und Trier. Das Vikariat wurde vielleicht durch die Zuerkennung des Primats mit Krönungsrecht 962 überhöht. Im Herbst 957 sorgte er für die Bestattung des Halbbruders Liudolf in St. Alban, Mainz. Höhepunkt seines Wirkens fallen in das Jahr 961 mit Wahl und Krönung OTTOS II. in Worms und Aachen, dem Auftrag der Erziehung des Halbbruders, der Vorbereitungshilfe für den Romzug OTTOS DES GROSSEN, der Bereitstellung des Krönungsordo in St. Alban, auch mit einem Versuch zur Gestaltung der Russenmission. Im Auftrag des Vaters nahm er von 962 bis zu dessen Rückkehr 965 Aufgaben in Deutschland wahr. OTTO II. begleitete er 967 bis zur Grenze Italiens und wirkte anschließend als Reichsverweser in Deutschland. Im Februar 968 besuchte er in Quedlinburg die totkranke Königin Mathilde. Auf der Rückreise starb er plötzlich in Reinholderode bei Heiligenstadt.
Quellen und Literatur:
---------------------------
JDG O I., 1876 [Neudruck, 1962], passim - Reg. zur Gesch.
der Mainzer Ebf.e im MA, bearb. J. F. Böhmer-C. Will, 1877 [Neudr.
1966], Nr. 1-58 - Mainzer UB I, ed. M. Stimming, 1932 [Neudr. 1972], Nr.
199-208, Nr. 220, Nr. 223 - H. Beumann, Die Bedeutung Lotharingiens für
die otton. Missionspolitik im O, RhVbll 33, 1969, 14-46, bes. 24ff, 36-42
- P.E. Schramm, Die Kg.skrönungen der dt. Herrscher von 961 bis um
1059 [ers., Ks., Kg.e und Päpste, III, 1969), 108-134, bes. 110ff.
- H. Büttner, Die Mainzer Ebf.e Friedrich und W. und das Papsttum
des 10. Jh. (Ders., Zur frühma. Reichsgesch. an Rhein, Main und Neckar,
hg. A. Gerlich, 1975), 275-300 - Ders., Der Weg Ottos d. Gr. zum Ksm. (H.
Beumann-H. Büttner, Das Ksm. Ottos d. Gr., 1975), 55-80 - E. Boshof,
Köln, Mainz, Trier, JbKGV 49, 1978, 19-48
B 42
Lü: 2.3. Willihelmus eps. + 968 Mainz
Wilhelm von Mainz,
der illegitime Sohn OTTOS DES GROSSEN,
ist im Zusammenhang einer Reihe von Angehörigen und Verwandten der
ottonischen
Familie,
die sich gerade in den frühen Phasen des billungischen Gebetsgedenkens
im Lüneburger Necrolog nachweisen lassen, beachtenswert, vgl. dazu
oben S. 80ff.
Allg. zu Wilhelm siehe
Büttner; Die Mainzer Erzbischöfe Friedrich und Wilhelm, S. 14-26;
Beumann, Die Bedeutung Lotharingiens, S. 38ff:: sowie weitere Angaben in
FW B 141; Biographisches Wörterbuch 3, Sp. 3163; LThK 10, Sp. 1136f.
V, 3 WILHELM
----------------------
* 929, + 968 III 2
954 Erzbischof von Mainz, 956 Erzkanzler
Die Belege zur unehelichen Filiation Wilhelms
von OTTO, dem späteren König
und Kaiser, sind oben IV, 3 unter NNw (vornehme Slawin) zusammengestellt.
Zur Geburtszeit des späteren Mainzer Erzbischofs
vgl. Köpke-Dümmler S. 8 und Ludat, An Elbe S. 12 f. mit Anm.
38, der den Geburtszeitpunkt für Wilhelm
noch bis in das Frühjahr 930 hinaufzusetzen für möglich
hält. Da Wilhelm indes am 953
IX 25 seine Priesterweihe erhielt, für die als kanonisches Alter das
24. Lebensjahr vorgeschrieben ist, müßte er eigentlich doch
wohl noch 929 geboren sein; vgl. Hlawitschka, Kontroverses I. (bei Anm.
48).
Zum Todestag Wilhelms vgl.
Köpke-Dümmler S. 438 mit Anm.
Der Zeitpunkt von Wilhelms
Erhebung zum Erzbischof von Mainz ist
festgestellt von Böhmer-Will, Reg. Ebf. Mainz Bd. 1, S. 107 f, Nr.
1.
Wilhelm ist erstmals
als Erzkanzler des Reiches in D O I. 176 von 956 II 29 genannt.
DIE NACHKOMMEN KAISER OTTOS I.
1. WILHELM
-------------------
* 939
+ 2.3.968 in Rottleberode (südlich Stolberg/Harz)
Grabstätte: St. Alban in Mainz
Erzbischof von Mainz (954-968) und Erzkanzler des Reiches
(956-968)
WILHELM
----------------7
* 929, + Rottleberoda 2. III 968
Begraben: St. Alban vor Mainz
954 Erzbischof von Mainz
Literatur:
------------
Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 79,133,159,293,
305 B 12 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne
Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Beumann,
Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite
42,76,82-84,87-89,91,98-101,103,105,110,114,123,138 - Giesebrecht
Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus
Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die
Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag
Köln Wien 1989 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus
dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift
für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Holtzmann Robert: Geschichte
der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München
1971 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto
der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Laudage,
Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet
Regensburg 2001 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000.
Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in
Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 - Schulze Hans K.:
Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier.
Siedler Verlag, Seite 112,115,138,192, 197-199,205,214,230,236,238,244
- Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band
I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 -
Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993
- Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft
Darmstadt 1992 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp
Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies Ernst W.: Otto
der Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag Esslingen 1989
- Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft
Darmstadt 1976 -