Begraben: Regensburg Niedermünster
2. Sohn des Königs HEINRICH
I. aus seiner 2. Ehe mit der Mathilde,
Tochter von Graf Dietrich
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2063
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Heinrich I., Herzog von Bayern 938-955
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* 919/22, + 1. November 955
Nordhausen Regensburg
Begraben: Regensburg Niedermünster
Entstammte den LIUDOLFINGERN
Eltern:
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König HEINRICH I. und Mathilde
oo Judith von Bayern
Sohn:
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Heinrich der Zänker
Nach vergeblichen Versuchen Heinrichs, der im Gegensatz zu seinem Bruder OTTO schon als Königssohn geboren war, Ansprüche auf den Thron oder zumindest die Mitregierung geltend zu machen, übertrug ihm OTTO I. 939 das Herzogtum Lotharingien, wo er sich jedoch nicht behaupten konnte. Nach einer weiteren Rebellion 941 erhob ihn der König unter Umgehung des von den LUITPOLDINGERN ausgebildeten Erbrechtes zum Herzog von Bayern und übertrug ihm zur Abstützung seiner Herrschaft Teile des Königsgutes in Bayern, wodurch das Herzogtum endgültig in das entstehende OTTONEN-Reich integriert wurde. 950 erhielt Heinrich die Oberhoheit über den Herzog von Böhmen, 952 das Herzogtum Friaul mit Istrien, Aquileia, Verona und Trient. Die Hauptleistung Heinrichs I. war der mit wechselndem Erfolg geführte Abwehrkampf gegen die Ungarn. Im Liudolfingischen Aufstand ab 953 wurde er wichtigster Helfer OTTOS I.
Literatur:
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ADB XI, 454-457 - NDB VIII, 340 - BWbDG 1, 1085 - K.
Reindel, Die bayer. Luitpoldinger 893-989, 1953 - Spindler I, 1981, 292-295
- Bayer. Biogr. I, hg. K. Bosl, 1983, 321.
Begraben: Regensburg, Niedermünster
Vater:
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König HEINRICH I.
Mutter:
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Mathilde (+ 968)
oo 936/37 Judith (+ nach 985)
936 vergeblicher Anspruch auf die Thronfolge.
939 Zuweisung von Lothringen.
940 vom heimischen Adel vertrieben.
948 als Nachfolger Herzog Bertholds Herzog von Bayern.
952 zum bayerischen Herzogtum Übertragung des langobardischen
Herzogtums
Friaul.
Auf seiten seines Bruders König
OTTO I. Kampf gegen die Ungarn, unter anderem bei Regensburg
und 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg.
Literatur:
-----------
NDB 8; BWB 1; R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit,
1955.
H 37
Me: 1.11. Heinricus dux auus imperatoris Heinrici + 955 Herzog von Bayern, Bruder OTTOS I.
(Es.) HEINRICH II.
berücksichtigte bei der Neustiftung des
ottonischen
Gedenkens in Merseburg auch Traditionen, die in der bayerischen Linie
der OTTONEN bewahrt worden waren. Zu
ihnen ist auch der Eintrag seines Großvaters zu rechnen, siehe dazu
ausführlich oben S. 197f.
Allgemein vgl. NDB 8, S. 340ff; Biogr. Wörterbuch
1, Sp.1085 und FW H 11 mit weiteren Hinweisen. Zum Todesdatum: BO Nr. 240n.
Herzog von Bayern, c. 947-955 (+).
955. November 1. Herzog
Heinrich I. von Bayern stirbt und
wird von seiner Gemahlin Judith im Kloster Niedermünster in
Regensburg beigesetzt: Reindel S. 220.
Gemahlin:
------------
Judith E. I. 6. + c. 987.
955. Herzogin, Regentin, Vormünderin ihres Sohnes
Heinrich.
973. April 23. Auf Bitten seiner Gemahlin Adelheid
schenkt
Kaiser
OTTO I. der Judith, der Witwe seines Bruders Heinrich
die
Saline Reichenhall: Urkunde Ottos I. nr. 431, Reindel S. 229.
Gemahlin: Judith E. I. 6.
IV, 5 HEINRICH
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* 919 IV/922 IV 22 (c 919), + 955 XI 1
936 Thronprätendent, (?)
940 Herzog von Lothringen,
947 XII Herzog von Bayern;
oo c 937/40 Judith, Tochter Herzog Arnulfs des
Bösen von Bayern + (nach 974) am VII 29
Heinrich ist als zweiter
Sohn von König HEINRICH I. aus
dessen Ehe mit der Königin Mathilde
bezeugt bei Widukind I c. 31, Seite 43, in Hrotsviths Gesta Oddonis v.
46, sowie durch die urkundliche Erwähnung in D H I, 3; weitere Quellenbelege
sind zusammengestellt von Köpke-Dümmler S. 12, Anm. 5.
Die Angaben zu Heinrichs
Geburtsjahr ergeben sich aus seiner Geburt "in aulka regali" (vgl. dazu
im 1. Teil auf Seite 53 ff.) und seiner urkundlichen Erwähnung in
D H I. 3; vgl. dazu Köpke-Dümmler a. a. O. Der Todestag Heinrichs
von Bayern ist im Merseburger Nekrolog und im Nekrolog von Kloster
Niedermünster zu Regensburg (dort ist der Bayern-Herzog beigesetzt)
aufgeführt; vgl. Reindel, Luitpoldinger Nr. 107.
Die einzelnen Quellenstellen zu Heinrichs
Gemahlin
Judith
sind ebenfalls in der Sammlung von Reindel, Luitpoldinger, zusammengestellt
unter den Nrn. 89 (Heirat), 107 (Tod Heinrichs),
108-116 (Regentschaft), 118 (Tod) und 131 (letztmalige Erwähnung,
offenbar nach Judiths Tod).
Das Jahr der Eheschließung Judiths mit dem
Königsbruder
Heinrich ist nicht überliefert. Hrotsvith, Gesta Oddonis
v. 156-159, hat die Nachricht von der Eheschließung des Königsbruders
zwischen die Krönung OTTOS I. und
die zweite Erhebung Herzog Eberhards von Franken eingeordnet;
Heinrich
wäre
zu dieser Zeit 16-17 Jahre alt, was zu einer Verehelichung gut passen würde.
Die chronologische Einreihung der Gandersheimer Nonne veranlaßten
Köpke-Dümmler S. 80 und Reindel, Luitpoldinger Nr. 89, zur Datierung
auf 936/37. Werner VII, 84 hingegen äußerte Zweifel an diesem
zeitlichen Ansatz, da als einziger Terminus ante quem für den Zeitpunkt
der Eheschließung sich die Geburt eines Sohnes (des späteren
Herzog
Heinrich dem Zänker) im Jahre 951 aus besagter Verbindung
festlegen läßt. Doch können wir einen weiteren Ansatzpunkt,
um das gesuchte Jahr zu bestimmen, der Gandersheimer Reimchronik des Priesters
Eberhard entnehmen: dort wird uns berichtet,
Gerberga,
eine Tochter
Heinrichs und Judiths,
sei von ihren Eltern zur Sühne für die zweite Erhebung Heinrichs
gegen
dessen Bruder, König OTTO I.,
für den kirchlichen Dienst bestimmt worden. Da Gerberga
später
Äbtissin in Gandersheim wurde, könnte in der lokalen Tradition
ein präziseres Wissen bewahrt worden sein. Unter der Voraussetzung,
die Angaben Eberhards träfen zu, wäre die Hochzeit zwischen dem
Königsbruder
Heinrich
und der Herzogs-Tochter Judith in die Jahre 937/40 zu setzen.
Eccard bei Scheid, Origines Guelficae Bd. 4, S. 402-407,
setzt in seiner Stammtafel des sächsischen Kaiserhauses eine außerordentliche
Verbindung Heinrichs von Bayern mit
einer vornehmen Slawin namens Hildeswinda an, wobei er als Quellenbeleg
die Historiae genealogica des Heinrich Bodo angibt. Aus dieser Verbindung
soll ein unehelicher Sohn namens Brun
hervorgegangen sein, den Eccard mit dem "Bruno nepos noster", d. i. ein
Verwandter Kaiser OTTOS II., aus dem
D O II. 138 identifiziert und als Stammvater der braunschweigischen BRUNONEN
nach Sachsen zurückkehren läßt. Diese genealogischen Kombinationen
sind aber nur durch späte Nachrichten bezeugt und damit wertlos.
HEINRICH I., 940 HERZOG VON LOTHRINGEN, 947/55
HERZOG VON BAYERN
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* XII 919/22. IV 922, + Regensburg 1. XI 955
Begraben: Regensburg Niedermünster
oo um 937/40
JUDITH VON BAYERN (LUITPOLDINGER),
974 nach Niedermünster in Regensburg
+ 29. VII (nach 974)
Tochter von Herzog Arnulf von Bayern
HEINRICH I.
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* um 920, + 955
Sohn des deutschen Königs HEINRICH I. VON SACHSEN, Bruder OTTOS DES GROSSEN
Heinrich wurde 937/38 von seinem Halbbruder Thankmar gefangengesetzt und rebellierte seit 938 selbst, beanspruchte als "echter" Königssohn und "Purpurgeborener" die Nachfolge, da OTTO I. vor dem väterlichen Königtum geboren wurde, worin ihn seine Mutter noch bestärkte. Er floh nach der Schlacht bei Birten 939 nach Frankreich, unterwarf sich 940 und wurde Herzog von Lothringen. 941 wurde ihm auf Fürbitte seiner Mutter erneut verziehen, als er am Komplott sächsischer Fürsten beteiligt war, das OTTO I. am Osterfest 941 ermorden wollte. Er war seitdem eine treue Stütze seines königlichen Bruders und wurde 947 nach dem Tode des Herzogs Berthold als Herzog von Bayern eingesetzt, obwohl er als Herzog von Lothringen völlig versagt hatte. Er wurde gegen Ungarn offensiv, geriet in Bayern schroff gegen die Familie seiner Frau, die LUITPOLDINGER und wurde von seinem schwäbischen Neffen bedrängt, 952 zeitweise verjagt. Der Liudolfingische Aufstand richtete sich vor allem gegen den Einfluß, den Heinrich und die Königin Adelheid auf die Regierungsgeschäfte und den König ausübten. Er unterstützte den Bruder gegen Böhmen, zog 951 mit nach Italien und bekam zu Bayern Istrien, Friaul und die Mark Verona dazu. Den Erzbischof Herold von Salzburg ließ er ohne Urteil blenden und nach Seben verbannen, was einen Aufstand der bayrischen Großen zur Folge hatte, den Heinrich am 3.3.955 bei Mühldorf am Inn blutig unterdrückte. Anschließend eroberte er mit königlicher Hilfe seine sich tapfer verteidigende Hauptstadt Regensburg.
um 938
oo JUDITH VON BAYERN
+ um 978
Tochter und Erbin des Herzogs Arnulf des Bösen, 955
bayerische Regentin
DIE NACHKOMMEN KÖNIG HEINRICH I.
5. HEINRICH, Herzog von Bayern
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* ca. 919/20
+ 1.11.955
Grabstätte: Kloster Niedermünster in Regensburg
oo 936/37
JUDITH, Tochter
Herzog Arnulfs von Bayern (+ 14.7.937)
+ 29.6. nach 974, evtl erst nach 980
Grabstätte: Kloster Niedermünster
Die Herzogswürde kam an einen Stammesfremden, der
mit dem alten Herrscherhaus allerdings durch verwandtschaftliche Beziehungen
verbunden war; die Ehe mit Judith, der Tochter Herzog Arnulfs, mochte
dazu beitragen, die Stellung des sächsischen Herrschers in Bayern
zu festigen. Herzog Heinrich
übernahm
die ungarnfeindliche Politik seines Vorgängers; offenbar in den Jahren
948 und 949 fanden Kämpfe im Nordgau statt, von denen der erste bei
Floß mit einem Sieg, der zweite an der Luhe mit einer Niederlage
der Bayern endete. Im Jahre 950 ging hingegen Heinrich
offensiv
vor; er zog bis über die Theiß, schlug die Ungarn zweimal und
erbeutete neben vielen Gefangenen auch reiche Schätze. Seit dem Jahre
907 war es das erste Offensivunternehmen, das man wider gegen die Ungarn
vortragen konnte, und der Erfolg hat Heinrichs
Ansehen
sehr gesteigert. Eine neue Steigerung seiner Machtstellung erfuhr er im
Jahre 950; als König OTTO Herzog
Bolelsav von Böhmen unterworfen hatte, unterstellte er ihn dem Bayern-Herzog
und erneuerte damit die alte Tradition, nach der die böhmischen Fürsten
vom bayerischen Herrscher abhängig waren. Eine terriroriale Ausdehnung
erfuhr Bayern sodann nach dem siegreichen Kriegszug OTTOS
im
Jahre 951 gegen Italien, ab dem sich auch Bayern beteiligten. Auf dem Reichstag
zu Augsburg im August wurde das alte langobardische Herzogtum Friaul,
das die Markgrafschaften Istrien, Aquileja, Verona und
Trient umfaßte, an Bayern angegliedert. Das bayerische Herzogtum
erstreckte sich von Fichtelgebirge bis zur Adria, vom Lech bis zum Wienerwald
und hatte damit seine größte territoriale Ausdehnung während
des ganzen Mittelalters erreicht. Freilich wird man bedenken müssen,
daß Bayern diese letzte Ausdehnung und Machtsteigerung nach Süden
nicht mehr aus eigener Kraft, nicht mehr als unabhängiger Staat errungen
hatte, sondern im Verband des deutschen Reiches, durch eine Entscheidung
des deutschen Königs.
Daß die Herrschaft des Sachsen in Bayern noch nicht
fest verwurzelt war, zeigten die Ereignisse des Jahres 953, wo sich in
Bayern die Empörung des Königs-Sohnes Liudolf
mit einem Aufstand des bayerischen Stammesadels unter luitpoldingischer
Führung verknüpfte. Beim Kampf gegen seinen Sohn erhielt OTTO
zunächst
von seinem Bruder Heinrich Unterstützung,
der bayerische Hilfstruppen zur Belagerung Liudolfs
in
Mainz heranführte. Während seiner Abwesenheit hatte
Heinrich
den
Pfalzgrafen Arnulf, den Sohn des alten Herzogs Arnulf, mit seiner Stellvertretung
in Bayern beauftragt. Arnulf verständigte sich jetzt mit Liudolf,
und es ist nicht ganz klar, von wem dabei die Initiative ausging. Jedenfalls
mußten beide Männer in Herzog Heinrich
ihren Hauptgegner sehen, der den einen aus der Gunst beim Vater, den anderen
aus dem Besitz des bayerischen Herzogtums verdrängt hatte. Die bayerischen
Truppen vor Mainz verließen das königliche Heer; Liudolf
konnte
an ihrer Spitze nach Bayern ziehen, wo sich Arnulf ihm jedenfalls als dem
künftigen deutschen König unterwarf. Dem Aufstand hatten sich
fast alle Mitglieder der luitpoldingischen Familie angeschlossen,
außer Arnulf werden noch seine Brüder Hermann und Heinrich sowie
Bertholds Witwe Biletrud genannt. Auch der bayerische Adel scheint sich
überwiegend dem einheimischen Geschlecht angeschlossen zu haben, das
zeigt der Abfall des Heeres vor Mainz und ebenso die Tatsache, dass in
Bayern fast alle festen Plätze in den Händen der Empörer
waren, und dass
OTTO Ende 953 Regensburg
mehrere Monate lang vergeblich belagerte. Lediglich Bischof Ulrich von
Augsburg trat tatkräftig für die Sache des Königs ein. Doch
während er den größten Teil seiner Ritter zur Verstärkung
des königlichen Heeres nach Regensburg führte, konnte Pfalzgraf
Arnulf inzwischen Augsburg erobern und plündern. Im Winter 953/54
verschanzte Ulrich sich daher in seinem Kastell Schwabmünden, und
bei den Kämpfen, die sich hier abspielten, fiel ein Bruder Arnulfs,
Hermann, in seine Hand. Noch während des Kampfes um Schwabmünden
erschienen die Ungarn im Land, das nun, durch keine vertraglichen Bindungen
mehr geschützt, von ihnen geplündert wurde. "Durch inneren und
äußeren Krieg erschöpft" mußten die Bayern den König
bis zum 15. Juni 954 um Waffenstillstand bitten. Bei dem am 16. Juni in
Langenzell bei Fürth beginnenden Reichstag machten sich beide Parteien
gegenseitig den Vorwurf, den auswärtigen Feind ins Land gerufen und
mit ihm paktiert zu haben. Allerdings lichtete der Tag von Langenzell die
Reihen der Königsgegner, nur Liudolf und
die LUITPOLDINGER blieben unversöhnlich und zogen sich wieder
nach Regensburg zurück.
König OTTO
versuchte vergeblich, die ebenfalls von den Aufständischen besetzte
Festung Roßtal bei Kadolzburg südwestlich Nürnberg zu erstürmen,
und machte sich dann wieder an die Belagerung der bayerischen Hauptstadt.
Als die Lebensmittel in der belagerten Stadt knapp wurden, versuchte man
mehrere Ausfälle. Bei einer solchen Gelegenheit ist das Haupt des
luitpoldingischen
Aufstandes, Pfalzgraf Arnulf, vor dem Osttor gegen eine vom Markgrafen
Gero von Sachsen befehligte Heeresabteilung gefallen, vermutlich am 22.
Juli 954. Die Aufständischen gaben dennoch den Widerstand nicht auf,
auch nicht, als ein Teil der Stadt von den Belagerern erobert wurde und
ein anderer, vermutlich am 15. August niederbrannte. Selbst als Liudolf
sich
seinem Vater unterworfen und Verzeihung gefunden hatte, war die Empörung
in Bayern noch nicht beendet; es bedurfte einer erneuten Belagerung im
Frühjahr 955, um Regensburg endlich zu bezwingen, ein weiterer Widerstand
mußte dann noch durch eine Schlacht nahe Mühldorf, vermutlich
am 1. Mai 955, gebrochen werden. Dabei fiel der wohl mit den
LUITPOLDINGERN
verwandte Erzbischof Herold von Salzburg, der sich nach anfänglichen
Schwanken den Aufständischen angeschlossen hatte, in die Hände
Herzog
Heinrichs, der ihn geblendet in die Verbannung nach Säben
schickte.
Inzwischen waren auch die Ungarn wieder in Bayern erschienen,
durchzogen plündernd das Land und belagerten das von Bischof Ulrich
verteidigte Augsburg. Hier trat ihnen OTTO im
August 955 mit einem Heer entgegen, in dem zwar Sachsen und Lothringer
fehlten, in dem aber neben Franken, Schwaben und Böhmen auch bayerische
Kontingente standen. Es ist kaum anzunehmen, daß sich darunter auch
Truppen der Empörer befanden, die eben erst im Mai 955 von OTTO
endgültig niedergeworfen worden waren. Zudem sehen wir an dem Verhalten
Bertholds von Reisensburg, des Sohnes des Pfalzgrafen Arnulf, daß
der Widerstand immer noch nicht erloschen war. Er war im Jahre 955 offenbar
aus Bayern verbannt worden und hatte sich auf die Reisensburg (bei dem
schwäbischen Günzburg) zurückgezogen. Von hier aus warnte
er die Augsburg belagernden Ungarn vor dem Anrücken des königlichen
Heeres, das dann allerdings trotz dieser Warnung am 9. August 955 auf dem
Lechfeld den großen Sieg errang, der die Ungarngefahr für die
abendländischen Reiche bannte.
Am 1. November 955 starb Herzog
Heinrich I. von Bayern und die
Nachfolge seines 4-jährigen gleichnamigen Sohnes "in ducatum et marcam"
ist anscheinend ohne Schwierigkeiten vonstatten gegangen.
937/40
oo Judith von Bayern, Tochter des Herzogs Arnulf
um 925-29.7. nach
974
Kinder:
Heinrich II. der Zänker
951-28.8.995
Hadwig
ca. 940/45-26.8.994
oo Burchard III. Herzog von Schwaben
um 906-12.11.973
Gerberga 7. Äbtissin von Gandersheim (956-1001)
ca 940-13./14.11.1001
Brun
-
Literatur:
-----------
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Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann
GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Spindler Max: Handbuch der
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bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung
München Teil I Seite 292-295 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 13 - Thietmar
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