LXXX. GUNTARI
Unter den Vertrauten BERENGARS I. ist auch ein Graf Guntari zu finden.
BERENGAR bezeichnet
nämlich in einer am 4. September 920 in Pavia
für
den Subdiacon und Kaplan Ermenfred
von der Veroneser Kirche
ausgestellten Urkunde Odelricum gloriosum
marchionem et Guntari
inclitum comitem, die beiden Intervenienten, als seine fideles et
eximios consiliarios [1
SCHIAPARELLI, I dipl. di Berengario I. Seite 328, nr. 126.].
Im Gefolge BERENGARS
war Guntari schon
früher
(906-910) in Pavia [2
Dies zeigt eine (undatierte) Gerichtsurkunde. Sie erwähnt
Gunfardus
et Dido comites; SCHIAPARELLI, a.a.O. Seite 188, nr. 70 (=
MANARESI, I
placiti, Seite 456, nr. 122).]. Am 10. Februar
921 war er - wieder im Gefolge
BERENGARS
- in Mantua und unterzeichnete dort neben dem Grafen Ingelfred von Verona und
anderen auch das Testament des Veroneser
Bischof, Notherius [3 UGHELLI,
Italia sacra V (2. Auflage) Seite 727 (= 1. Auflage Seite
633). Diese Urkunde ist von SCHIAÜARELLI in die Dipl. di
Berengario I.
nicht aufgenommen, obwohl actum in
ciuitate Mantua ubi Dominos
Berengaris gloriosissimus Imp. praeerat.].
Auch den vassus
domni regis (sc. Berengarii) Gunteri, der während der Jahre
912 und 913 im Gefolge BERENGARS
auftritt [4 SCHIAPARELLI, a.a.O. Seite 226,
nr. 85 und Seite 235, nr. 88.], wird man mit dem
hier behandelten Grafen identifizieren dürfen; denn auch der Gontari vassus
dominorum regum (sc. Hugonis et Lotharii), filius quondam Autcherii,
der riesige Besitzungen in den Comitaten von Monselice, Gavello,
Ferrara, Ceneda und Vicenza innehat und am 22. August 931 an den Königsrichter Petrus verkauft,
dabei auch drei eigene Vasallen die Verkaufsurkunde unterzeichnen
läßt [5
DIONISI, De duobus episcopis Aldone et Notingo Seite 108, nr. 14 (=
unvollständig bei GLORIA, Padua I Seite 55, nr. 35).]
kann kein kleiner Vasall, sondern nur der Graf Guntari gewesen sein. Eine
Bestätigung dafür ist, daß sowohl Guntari comes im
Testament Nothers sich als ex Alemannorum genere bezeichnet
und daß auch der Gontari vassus
dominorum regum angibt, ex
natione mea lege vivere
allamanorum, wobei auch seine drei genannten Vasallen ex genere Allamannorum sind.
Damit ist aber zugleich auch die alemannische Abkunft Guntaris hinreichend gesichert [6 Die
alemannische Abstammung und der Name des Vaters
Guntaris, Autcher,
könnten Zusammenhänge mit der Familie des Grafen
Alpcar vermuten lassen, in der desgleichen der Name Autcher und die
alemanische Abkunft zu finden sind. Näheres ist jedoch unbekannt.].