Sohn des Grafen
Bernhard II. von Haldensleben
Althoff Gerd: Seite 413
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 115
Lü: 10.9 Willehardus mar + 1056 Markgraf der Nordmark
Der Eintrag ins Lüneburger Necrolog lautet vollständig:
Willehardus
marchio et Thiedricus comes et Bernardus et multi alii interfecti
a Slavis.
Markgraf Wilhelm
fiel ebenso wie die Grafen Thiedrich von Katlenburg (G 116) und Bernhard
von Dommersleben (G 117) in der Schlacht gegen die Liutizen, in der das
sächsische Kontingent fast gänzlich vernichtet wurde.
Vgl. Steindorf, Jbb. Heinrichs III. 2, S. 352 f. und
Lüpke, Markgrafen, S. 18.
WILHELM
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+ 1056 gefallen
Folgte dem Vater um 1044 und ist quellenmäßig
kaum greifbar. Er wurde nur anläßlich seines Todes erwähnt.
Er fiel mit Dietrich I. von Katlenburg in der Schlacht bei Prizlawa gegen
die Slawen. Da Wilhelm kinderlos starb und sein Bruder Konrad
schon vor ihm gestorben war, wurde seine Nichte Gertrud
Alleinerbin des HALDENSLEBENER
Besitzes.
Ihm folgte Wilhelm (1045?-1056),
vielleicht zwischen 1044 und 1046, der allem Anschein nach sein Sohn war.
Von ihm ist uns nur sein Tod im Kampfe gegen die Liutizen bei Prizlawa
überliefert. Er war, wenn wir Lamperts Bericht trauen dürfen,
auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers, der anscheinend durch Krankheit
an der Teilnahme verhindert war, gegen die Liutizen gezogen. Mit ihm zusammen
fielen die Grafen Dietrich von Katlenburg und Bernhard von Dommersleben.
Von Wilhelms Gaugrafschaften
erfahren wir nichts. Immerhin ist es wahrscheinlich, dass er wenigstens
einen Teil der Grafschaften seiner Vorgänger innehatte. Außerdem
werden zu seiner Zeit Liuthar und Bernhard als Gaugrafen erwähnt,
Liuthar in Nordthüringen und im Derlingau und Bernhard außerdem
im Gau Belesen und Hardagau. Bedeutsam ist, dass HEINRICH
III. in der Nordmark die Erbfolge von Bernhard auf
Wilhelm hat gelten lassen, wie es in
anderen Fällen schon sein Vater getan hatte. Wilhelms
Halbbruder
Otto
aber konnte seine Ansprüche auf die Mark nicht durchsetzen und kam
in den entstehenden Wirren um. Damit starb Dietrichs
Haus
aus. Die Nordmark kam an das Haus STADE.
Literatur:
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Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 413
G 115 - Annalista Saxo: Reichschronik
Seite 65,69-71,73 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077)
Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 128,195,196
- Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke
Verlag 1991, Band I Seite 283/Band III Seite 305 - Fenske, Lutz:
Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen.
Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 23,88 A. 344 - Lampert
von Hersfeld: Annales/Annalen Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt
2000 Seite 58,60 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen
Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075),
Dissertation Halle 1937 Seite 18 -
Steindorff, Ernst: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Heinrich III., Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt 1963 Band II Seite 352- Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Wies, Ernst
W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle
Esslingen 1996, Seite 37,99 -