Tochter des Grafen
Dietrich von Haldensleben und einer namentlich unbekannten Tochter
des Grafen Lothar von Walbeck
Althoff Gerd: Seite 393
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"Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
G 30
Lü: 23.3. Thietburg com
Als Gemahlin des WETTINERS Dedi (G 161) wird eine
Frau namens Thietburg
erwähnt. Da mehrere Mitglieder der WETTINER im Lüneburger
Necrolog begegnen, vgl. Kommentar G 26, sei hierauf hingewiesen, auch wenn
ihr Todestag nicht bekannt und daher eine Zuweisung nicht möglich
ist.
Vgl. auch weitere unbekannte Gräfinnen dieses Namens
(G 105 und G 125); allg. s. Schölkopf, Die sächsischen Grafen,
S. 102.
1. 8. DEDI.
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Beilage I, 1.
Vermählt: Thietmar 6, 34 (SS 3,821): Insuper
Thiedburgam, Thiedrici marchionis filiam, et ob hoc omne
adeo intumit. Es dürfte zu schliessen sein, dass die Ehe noch
zu Lebzeiten des (19. Dezember 985) verstorbenen Markgrafen Dietrich
vollzogen wurde, da der Zusammenhang der Stelle bei Thietmar erkennen lässt,
dass Dedo zur Erhaltung des Glanzes seines Familie die Verbindung
mit dem angesehenen Markgrafen gesucht hatte. Unterstützt wird diese
Annahme dadurch, dass Dietrich, Dedos Sohn, welcher im Jahre
1009 die Grafschaft und Lehen seines Vaters übernahm, doch wohl bereits
nicht mehr in zu jungen Jahren sein konnte. Vgl. Posse a. O. 227, Anm.
41.
Nach Behr wird Thietburg 1018 Nonne zu Quedlinburg.
Diese ist aber die Tochter des Markgrafen Bernhard. Ann. Quedlinburg. 1018
(SS. 3, 84): Thiatburg Bernhardi marchionis filia, seculi onere abjecto,
pie conversa, coelesti locatur in aura.
THIETBERGA
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oo DEDI I. VON WETTIN, Markgraf von Merseburg
+ 1009
Thietmar von Merseburg: Seite 298
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"Chronik"
Kapitel 34
Solltest aber du, mein Leser, Lust haben, zu erfahren,
woher jener Graf Dädi stammte, so wisse, daß er aus dem
Hause Buzici stammte, und daß sein Vater Thiedrich hieß.
Er stand von Kindheit an in Diensten des Markgrafen Rigdag [von
Meißen], seines Anverwandten, und war kräftig an Körper
und Geist. Er führte, wie ich oben (B. III, Cap. 11) erzählt
habe, die gegen uns aufgestandenen Böhmen nach der Zeizer Kirche hin.
Hier durchschweifte er verheerend mit ihnen die ganze Gegend und führte
zuletzt seine eigene Mutter, als ein Feind, nicht als Sohn handelnd, unter
der anderen Beute mit sich fort. Darnach söhnte er sich wieder mit
König Otto III. aus, wurde dessen
Vasall und erwarb seine Huld und Freundschaft in kurzer Zeit. Unterdeß
war Bio, der Graf von Merseburg, auf einem Kriegszuge gestorben, und Erzbischof
Gisiler verschaffte dem Grafen Dädi darauf die ganze Grafschaft
desselben, welche zwischen der Wippera [Wupper], der Saale, der Salta und
dem Villerbizi [Wildenbach] liegt. Ueberdies erwarb er das Burgward Zurbizi,
welches seine Vorfahren als ein Lehen besessen hatten, für sich und
seinen Bruder Fritherich als Eigenthum. Dazu führte er noch
Thiedburge, die Tochter des Markgrafen Thiedrich, heim, und
über dies alles ward er so aufgeblasen, daß er dem König
insgeheim und vielen Anderen offenkundig Beschwerden verursachte.
Das nächste Weihnachtsfest [25. Decbr.] feierte
der König in Pölde, und dort verlieh er Thiedrich, dem
Sohne Dädi's, dessen Grafschaft und ganzes Lehen, wie
es Rechtens war, auf Anhalten der Königin und seiner Großen.
Damals ward auch die Mark und was sonst Wirinzo
[Werner] von Seiten des Königs besessen hatte, alles dem Grafen
Bernhard übertragen.
Ludat, Herbert: Seite 39; Anm. 268,278
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"An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik
des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."
Die eine seiner Töchter, Thietburga, war mit
dem Grafen Dedi, dem späteren Patrizius von Rom, verehelicht
[Pribislav war also zugleich verschwägert
mit Mieszko I. und dem WETTINER
Grafen Dedi (Ziazo), dem Patricius von Rom, der mit Thietburga,
einer weiteren Tochter des Markgrafen Dietrich von Haldensleben,
vermählt war (siehe oben Anm. 268; vgl. Thietmar VI, 50; Ann. Saxo
a. 983.], einem nahen Verwandten Rikdags, in dessen Hand damals
- zu Beginn der 980-er Jahre - das Gebiet der drei Marken im Süden
erstmals vereinigt war; eine andere, Oda,
hatte Mieszko sich erwählt.
[Dedis Sohn, Dedi oder Ziazo genannt, später
Patrizius von Rom, der nach dem Tode des Vaters (982 in Italien)
dessen Nachfolge antrat, heiratet Thietburg, die Schwester der
Oda
von Haldensleben, wodurch er ein Schwager Mieszkos
I. wurde.]
Pätzold Stefan: Seite 13,94,274
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"Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221."
Zudem beanspruchte Dedo erfolgreich den Burgward
Zörbig für sich und seinen Bruder Friedrich. Ebbenso ist
die Ehe mit Thiedburga, der Tochter des Markgrafen Dietrich von
der Nordmark, als Hinweis auf seine angesehene Stellung innerhalb des
ostsächsischen Adels zu werten [Zu Dietrich von der Nordmark
vgl. S. Lüpke Seite 10, und zu Dedos Ehe mit Thiedburga
vgl. Thietmari Chronicon VI 50, Seite 338 sowie Lübke, Regesten 3,
277a IIIc11. Zu den HALDENSLEBENERN
vgl. R. Schölkopf, Seite 93-98, H. Ludat, An Elbe und Oder, Seite
24,54-56 und Stammtafel sowie W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.].
Später heiratet Dedo Thiedburga, die Tochter
des Markgrafen Dietrich von der Nordmark, und gewann durch diese
Ehe Anschluß an die Grafen von Halsdensleben, eine adlige Verwandtengruppe
aus dem Umfeld der IMMEDINGER [Vgl. R. Wenskus, Stammesadel, Seite 142
und W. Petke, Haldensleben, Spalte 1873.]
Von dessen Sohn Dedo
I. erzählt der Genealoge,
daß er während der Herrschaft OTTOS
III. durch die Hilfe Erzbischof Gisilers von Magdeburg den
Komitat im nördlichen Hassegau erhielt. Thiedburga, die Tochter
Markgraf Dietrichs von der Nordmark heiratete, einen Sohn namens
Dietrich II. zeugte und schließlich von Markgraf Werner ermordet
wurde.
vor 985
oo Dedi I. Markgraf von Merseburg
-13.11.1009 erschlagen
Kinder:
Dietrich II.
-19.11.1034
ermordet
Literatur:
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Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien
im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München
1984 Seite 393 - CHRONIK VOM PETERSBERG nebst der GENEALOGIE DER
WETTINER, fliegenkopf verlag Halle 1996 Seite 231 - Ludat, Herbert:
An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches
und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar
Köln Wien 1995, Seite 39,56; Anm. 268,278,382 - Pätzold
Stefan: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung
bis 1221, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997, Seite 13,94,274
- Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis
zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite
227,228 - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses
Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Seite 39 -
Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.):
Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1997, Seite 126A - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen
919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen
Atlas Niedersachsens Seite 102 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband
1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 218 - Thietmar
von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992
Seite 298 -