Lampert von Hersfeld berichtet zum Jahre 1057 von einem
Grafen
Otto, dem Sohn des Markgrafen der sächsischen Nordmark
Burchard
II. aus einer "ungleichen Ehe" mit einer Slavin. Dieser
Otto,
der in Böhmen erzogen wurde, hat es versucht, nach dem Tode seines
Bruders, des Markgrafen Wilhelm, sein Erbe, die Nordmark, für
sich zu erobern. Er fand Anhang bei den sächsischen Großen,
wurde aber 1057 erschlagen. Diesen Bericht entnimmt dem Lampert der Annalista
Saxo, und die Sächsische Weltchronik erzählt, dass die Mutter
des Grafen Otto eine Russin war. Näher sind wir über die
Persönlichkeit der Gemahlin Burchards II. nicht unterrichtet.
Da Otto im Jahre 1057 bereits als vir acer ingenio et manu
impiger bezeichnet wird, ist ihre Heirat nicht nach 1035-1037 anzusetzen.
Bei der späten Abfassungszeit der Sächsischen Chronik besteht
immer die Möglichkeit, dass hier eine Verwechslung vorliegt und dass
man die Heimat der Mutter Ottos
nicht in Rußland, sondern
in den Nachbargebieten, vielleicht in Böhmen zu suchen hat.