Sohn des Grafen Lanzelin I. (Landold) im Thurgau
und der Liutgard von Nellenburg, Tochter von Graf
Nach den Acta Murensia wurde im Jahre 1020 von Ratbod, einem Enkel Guntrams und Grafen im Klettgau, das Kloster Muri gegründet, während dessen Bruder Rudolf I. das Kloster Ottmarsheim im Ober-Elsass stiftete.
Trillmich Werner: Seite 118
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"Kaiser Konrad II. und seine Zeit"
Graf Radbod festigte die dynastische Stellung seines Hauses im Klettgau am Hochrhein. Auch verschwägerte er sich mit den dort, im Thur- und Zürichgau begüterten Grafen von Lenzburg.
Franzl Johann: Seite 10
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"Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron."
Radbot, Sohn Lanzelins,
soll die Habichtburg errichtet haben, kein weitläufiges Schloß
mit Palas, Kemenaten und Ringmauern, sondern einen schlichten Turm, allein
dem Zwecke der Verteidigung dienend. Die Sage berichtet, Radbot
habe sein Schloss absichtlich ohne Wachtürme und Ringmauern gelassen.
Wegen dieses Leichtsinns sei er vom Bischof Werner von Straßburgscharf
getadelt worden, worauf er mit dem Kirchenfürsten eine Wette einging:
Binnen einer Nacht, versprach
Radbot,
werde er das Versäumte nachholen und seine Burg mit einer festen Schutzwehr
versehen. Als der Bischof am nächsten Morgen ans Fenster seines Gemachs
trat, da traute er seinen Augen nicht! Rings um die Burg waren Radbots
Dienstmannen aufgestellt, eine lebende Schutzwehr, und Türmen
gleich ragten schwer gepanzerte Reiter aus den dicht geschlossenen Reihen.
Nicht nur als Erbauer der Habichtburg, die dem berühmtesten
Herrschergeschlecht Europas den Namen gab, hat sich Radbot
Verdienste
erworben, er hat auch bei der Gründung des Klosters Muri mitgewirkt.
Die fromme Stiftung geschah auf Bitten seiner Gemahlin
Ita
und sollte
ein Akt der Sühne sein. Welche Untaten Radbot
sühnen musste, ist nicht bekannt, doch unterschied er sich
in diesem Falle kaum von vielen anderen adligen Klostergründern seiner
Zeit, die nicht allein aus purer Frömmigkeit, sondern auch durch schlechtes
Gewissen sich leiten ließen, für ihr gefährdetes Seelenheil
auf angemessene Weise zu sorgen.
Seite 290
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"Nach der Acta Murensia"
RADBOT, GRAF VON KLETTGAU
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+ 30.6.1035
oo Ita von Lothringen
- nach 1027
Guntrams Neffe Radbot
konnte schon bald nach der Ächtung seines Onkels erneut umfangreichen
Landbesitz im Elsass, in Schwaben und im schweizerischen Aargau erwerben.
Mit ihrem Gatten Radbot
gründete
Ita von Lothringen, eine Tochter des Herzogs Friedrich von Ober-Lothringen,
im Jahr 1027 das Kloster Muri in der Schweiz. Als habsburgisches
Eigenkloster
wurde es mit Benediktinern aus Einsiedeln besetzt. Der erste Propst Reginbold
leitete den inneren und äußeren Aufbau der Neugründung
nach dem Vorbild von Einsiedeln und wurde dabei von den Gründern tatkräftig
unterstützt. Die Stifterfamilie übte von Anfang an die eigenkirchliche
Herrschaft über das Kloster aus, das infolgedessen in allen wesentlichen
Dingen vom Willen der gräflichen Familie abhängig war.
Die dreischiffige romanische Basilika, von der die Krypta,
die Mauern des Chors und des Querschiffes noch erhalten sind, wurde unter
Propst Burkard am 11. Oktober 1064 von Bischof Rumold von Konstanz geweiht.
1065 wurde Propst Burkard zum ersten Abt von Muri gewählt und damit
die rechtliche Bindung an das Mutterkloster Einsiedeln gelöst.
Radbot und seine
Gemahlin Ita fanden in der Klosterkirche ihrer Stiftung ihre letzte
Ruhestätte vor dem Kreuzaltar, der in der Mittelachse zwischen Langhaus
und Vierung stand.
Kinder:
Otto I. Graf im Sundgau
um 1015- ca. 1050/55
Adalbert
um 1015/20- ca. 1050/55
Werner I. Graf von Habsburg
1025/30-11.11.1096
Richenza
-
oo Ulrich Graf von Lenzenburg
- 1081
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter,
Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 176,187, 193,196-201- Franzl
Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag
Styria Graz Wien Köln 1986 Seite 10,290 - Schmid Karl: Gebetsgedenken
und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge,
Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 219,351,356 - Trillmich
Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991
Seite 118 -