Aber mit Billigung des Kaisers war es hier Dietrich, dem
Markgrafen der Nordmark aus dem Hause HALDENSLEBEN, zu dessen Amtssprengel
das Gebiet um Magdeburg und die Landschaften der Diözesen Brandenburg
und Havelberg mit Ausnahme der Lausitz gehörten, gelungen, die wohl
schon vor dem Tod Thietmars (979), des Neffen Geros
[144 Vgl. u.a. S. Lüpke, aaO; Seite 11, n. 66, R. Schölkopf,
a.a.O., Seite 47f.; Thietmar, Sohn des
Markgrafen
Christian und der Hidda,
der Schwester Geros, Bruder Erzbischof
Geros von Köln, nach Wigberts Tod in markgräflicher Stellung
im Gau Daleminzi, Gemahl der Schwanhild,
der Tochter Hermann
Billungs, seit 976 auch Nachfolger des Markgrafen
Gunther in Merseburg (vgl. W. Schlesinger, Kirchengeschichte Sachsens,
Band 1, Seite 302). Zur historischen Rolle der GERO-Familie und
ihrer Herkunft haben sich schon die von W. Schlesinger ausgesprochenen
Vermutungen (Die Entstehung der Landesherrschaft, Seite 160, n. 220), daß
der berühmte "Legat"
Siegfried mit einem Grafen
Asic/Esicho zur Zeit HEINRICHS
I.
identisch, dazu über Hatheburg mit dem Königshaus verwandt
und ferner ein Bruder des Markgrafen Gero gewesen sei, dessen Nachfolge
er 937 angetreten habe, durch die Forschung von K. Schmid, in: Zs. f. württemb.
Landesgesch., 1964, Seite 218 f., voll bestätigt. Die häufig
in der Forschung noch begegnenden Vorstellungen von Gero als
homo novus sind damit endgültig abgetan und die Identität
der sogenannten Merseburger Grafen mit der SIEGFRIED-GERO-Familie
gesichert (vgl. auch H.K. Schulze, Das Stift Gernrode, 1965, Seite 2.]
eingetretene Schwäche des GERO-CHRISTIAN-Hauses für den
Ausbau seiner markgräflichen Stellung zu nutzen.
[199 Gero
II., Sohn Thietmars I. (+ 979) und der Schwanhild,
seit 993 Nachfolger
Markgraf Hodos. - Wenn 993 nicht Hodos
Sohn Siegfried, sondern
Gero II. die
umfänglichen Gebiete der sächsischen Ostmark erhielt, so dürfte
dies nicht zuletzt dem Einfluß seiner Mutter
Schwanhild und
ihres zweiten Gemahls, Ekkehard
von Meißen, zu verdanken gewesen sein. Seine hohe Stellung
am Hofe, besonders OTTOS
III. (mit Geros II. Namen
sind allein 14 Königsurkunden verknüpft! - vgl. S. Lüpke,
a.a.O., Seite 71, n. 138), und die Verbundenheit der ekkehardinischen Halbbrüder
bei seinem feierlichen Begräbnis in Nienburg lassen keinen Zweifel
an dem Bestehen einer dauerhaften und engen familiären und politischen
Bindung zu. Vergeblich hat sich Siegfried während dieser Jahre
darum bemüht, seine Rechte geltend zu machen (vgl. Thietmar IV, 60)
und hat schließlich mit Boleslaw
konspiriert
(VII, 18); vgl. dazu S. Lüpke,a.a.O., Seite 21f.]