Sohn des Grafen
Asig
Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 1108
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Asic, sächsischer Graf (von Merseburg)
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+ Sommer 936
Führte in Kooperation mit einem thüringischen Verband ein sächsisches Heer zur Unterstützung eines im Aufstand der Böhmen (nach dem Tod König HEINRICHS I.) treu gebliebenen Fürsten gegen Herzog Boleslaw I. Beide Heere wurden getrennt vernichtet, Asig fiel; Böhmen blieb 14 Jahre unabhängig. Im Heer befand sich eine vom König aus begnadigten Verbrechern gebildete Merseburger "Sondereinheit". Name und Feldherrnamt weisen Asig als Verwandten bedeutender Familien aus ("ESIKONEN", vergleiche auch ASKANIER und Bischof Azecho von Worms).
Quellen:
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Widukind, Rerum gestarum Saxonicarum libri III, MGH DRG,
hg. P. Hirsch, 1935, 68f.
Literatur:
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JDG O. I. - R. Schölkopf, Die sächs. Gf.en,
919-1024, 1957 - R. Wenskus, Sächs. Stammesadel und fränk. Reichsadel,
1976.
Widukind von Corvey: Seite 111
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"Die Sachsengeschichte"
Es ward ihm aber Asik gesandt mit der Schaar der
Mesaburier und einem starken Haufen Hassiganer, wozu ihm noch ein
thüringisches
Aufgebot gegeben wurde. Jene Schaar nämlich war
aus Räubern gesammelt. Denn König HEINRICH
war gegen die Fremden sehr strenge, gegen seine Landsleute aber in allen
Dingen sehr milde; so oft er deshalb sah, daß ein Dieb oder Räuber
ein tapferer Degen und tüchtig zum Kriege sei, verschonte er ihn mit
der gebührenden Strafe; aber er versetzte ihn in die Vorstadt von
Merseburg, gab ihm Aecker und Waffen, und befahl ihnen nun die Landsleute
zu verschonen, gegen die Barbaren aber, so viel sie sich getrauten, Räubereien
auszuüben. Die aus solchen Leuten gesammelte Menge also stellte
eine vollständige Heerschaar zum Kriegszuge. Da aber Bolizlav
von dem Heere der Sachsen hörte, und daß die Sachsen besonders
und die Thüringer besonders gegen ihn zögen, theilte er auch
seine Genossen, und klugen Rathes, wie er war, beschloß er beiden
Heeren zu begegnen. Als aber die Thüringer die Feinde unvermuthet
sich gegenüber sahen, vermieden sie durch die Flucht die Gefahr. Asik
hingegen mit den Sachsen und der übrigen Hülfsmannschaft stürzte
ohne alles Zögern auf die Feinde, schlug den größten
Theil von ihnen mit den Waffen nieder, trieb die übrigen in die Flucht,
und kehrte siegreich zum Lager zurück. Und da er von dem Heere, welches
die Thüringer verfolgt hatte, nichts wußte, erfreute er sich
zu sorglos des errungenen Sieges. Als aber Bolizlav unser Heer zerstreut
und die Einen beschäftigt sah, den Getödteten die Rüstungen
abzuziehen,
andere ihren Körper zu pflegen, andere Futter für
die Pferde zu sammeln, vereinigte er das geschlagene und das zurückgekehrte
Heer,
fiel über die nichts ahnenden und durch den eben
errungenen Sieg sicher gemachten plötzlich her, und erschlug den Feldherrn
sammt
unserm ganzen Heere. Von da brach er auf gegen die Feste
jenes Häuptlings, nahm dieselbe auf den ersten Anlauf und machte sie
zur Einöde bis auf den heutigen Tag. Und es währte
dieser Krieg bis in das vierzehnte Regierungsjahr des Königs,
von da an verblieb er dem Könige ein treuer und nützlicher Diener.
Patze Hans: Seite 96
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"Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen"
Der mit Siegfried zeitgenössische Asic, der gegen Herzog Boleslav von Böhmen zu Felde zog, "mit seinem Heer aufgerieben wurde" und selbst fiel, ist um deswillen zu nennen, weil er sich bei diesem Unternehmen der bekannten Merseburger "Legion" ebenso wie "der starken Schar der Leute aus dem Hochseegau" und "des Heeres der Thüringer" bediente. Möglicherweise war er Burggraf und ein Sohn Siegfrieds I.
Holtzmann Robert: Seite 113
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"Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"
Unglücklich endete dagegen um die gleiche Zeit das
Unternehmen gegen Boleslaw I. von Böhmen, der ein thüringisches
Heer in die Flucht jagte, ein sächsisches unter dem Grafen Asik,
bei dem sich auch die Merseburger Verbrecherschar befand, vernichtete und
eine wichtige Burg (vielleicht Meißen) zerstörte.
Literatur:
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Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen
Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 113 -
Patze,
Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag
Köln/Graz 1962 Seite 96 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen
Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens
22. Göttingen 1957 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte.
Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 Seite 111 - Wenskus
Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel.
Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 -