Begraben: Kloster Graefentahl
Jüngerer Sohn des Herzogs
Rainald II. der Schwarze von Geldern aus seiner 2. Ehe mit der
Eleonore
von England, Tochter von König
Eduard II.
Thiele, Andreas: Tafel 3
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser I Westeuropa"
EDUARD
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* 1336, + 1371 gefallen
Eduard begann 1350,
von der Mutter gefördert, den verheerenden Bürgerkrieg gegen
den Bruder. Er führte die "Bronkhorster" (= Bürgerliche), besiegte
1361 bei Tiel seinen unfähigen Bruder Rainald
III., den Anführer der "Heekeren" (= Adel), und nahm ihn gefangen.
Er regierte gut und kraftvoll, was die Stände gegen ihn aufbrachte.
Er verbündete sich mit den Bischöfen von Lüttich und mit
Jülich und Kleve und fiel in einer Fehde bei Baesweiler gegen Brabant.
Er war der Typ des strahlenden Helden.
XII. 6. EDUARD
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* 12.3.1336, + 24.8.1371
Baesweiler
Begraben im Kloster Graefentahl
Herzog von Geldern und Graf von Zutphen 25.4.1361-24.8.1371
Verlobt am 1.11.1368 mit Katharina
von Bayern-Holland (* 1358, + 11.11.1400 Hattem, begraben
zu Monnikhuizen), Tochter von Herzog
Albrecht I. von Bayern (* 1336, + 1404), dem Grafen vonHolland,
Friesland und Seeland, und der Margarete von Brieg (+ 1386)
sowie Stieftochter der Margarete von Kleve (+ 1411); Enkelin des
Kaisers
LUDWIG DES BAYERN; ihre Schwester Johanna
von Bayern-Holland (* 1356, + 1386) war die Ehefrau des
römisch-deutschen
Königs WENZEL
(* 1361, + 1419). Katharina heiratete
1379 den Herzog
Wilhelm I. von Geldern-Jülich (siehe unter XIII. 1.).
Der erste Krieg der Heeckeren und Bronckhorsten dauerte
von 1350 bis 1361. Der jüngere Bruder siegte und wurde Herzog. Nach
dem Tode Rainalds und Eduards kam es erneut zu einem Erbfolgekrieg.
In Geldern galt auch die weibliche Erbfolge, was beileibe nicht für
jedes Gebiet zutraf. Nach dem Tod der feindlichen Brüder waren es
diesmal zwei Schwestern, die die Zwistigkeiten fortsetzten, nämlich
die Töchter Rainalds II. aus dessen Heirat mit Sophia von
Mecheln, also Halbschwestern von Rainald und Eduard:
1) Mechthild,
die älteste, war zum zweitenmale kinderlose Witwe
2) Marie
war die Gemahlin des Herzogs Wilhelm von Jülich, dem sie zwei
Söhne, Wilhelm und Rainald,
schenkte.
Die Heeckeren unterstützten die Mechthild von
Chatillon (früher den Rainald), die Bronckhorsten die Maria
von Jülich (früher den Eduard). Der zweite Krieg der
Heeckeren und Bronckhorsten dauerte von 1372 bis 1379. In diesem Krieg
wurde die Stadt Geldern 16 Wochen lang erfolglos von den Heeckeren belagert
[61 Über die beiden Kriege: Ralf G. Jahn: Die Schlacht bei
Baesweiler 1371, in: GHK 1997, Seite 234-255.].
Kaiser
KARL IV. belehnte am 29. November 1377 den jungen Wilhelm
von Jülich, den späteren Ehemann der ehemaligen Braut des
Herzogs
Eduard von Geldern, feierlich mit dem Herzogtum Geldern und der Grafschaft
Zutphen. Nach ihrer totalen Niederlage in der Schlacht bei Hönnepel
verzichtete Mechthild am 24. März 1379 auf das Herzogtum Geldern
und die Grafschaft Zutphen. Nach dem Tode von Wilhelms Vater (+
1393) wurden die Herzogtümer Geldern und Jülich in Personalunion
vereinigt und blieben es bis 1423.
Literatur:
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GELRE GELDERN GELDERLAND. Geschichte und Kultur
des Herzogtums Geldern. Verlag des Historischen Vereins für Geldern
und Umgebung 2001 Band I Seite 35 - Thiele, Andreas: Erzählende
genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband
1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I
Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 3 -