Älteste Tochter des Markgrafen Otto I. von Weimar-Meißen
und der Adela von Löwen, Tochter von Graf Lambert II.
Adelheid war die Erbin von Orlamünde.
Hildebrand Ruth: Seite 8,19
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"Herzog Lothar von Sachsen"
Der letzte ezzonische Pfalzgraf
Hermann - er war aus einem ezzonischen
Seitenzweig - heiratete Adelheid von Orlamünde,
die Witwe des Grafen Albrecht von Ballenstedt, Großvater Albrechts
des Bären, und zugleich Tochter des letzten Weimarer Markgrafen und
seiner Frau Adela von Löwen. Uns ist das Siegel dieser Pfalzgräfin
im Original überliefert. Es ist nicht nur darum einzigartig, weil
es eines der ältesten deutschen Frauensiegel überhaupt ist, sondern
auch, weil der Siegelschneider auf eine "naturalistische Bildung des Kopfes
und der Falten des Gewandes große Sorgfalt verwendet" hat. Die Schlußfolgerung
ist also nicht leichtfertig, wenn man danach auf eine gewisse Poträtähnlichkeit
schließt, für diese frühe Zeit erstaunlich genug. Da steht
eine Fürstin dieser Zeit um 1100 vor uns, das Lilienzepter in der
Linken haltend, mit der Rechten in weisender Gebärde ein Buch vorzeigend,
die Finger zwischen die Seiten des Bandes gelegt, so, als ob sie auf eine
bestimmte Stelle hinweisen wolle. Das ist nicht die Haltung einer tieffrommen
Christin, die sich demütig in Gottes Wort versenkt, hier zeigt sich
eine weltliche Herrin - "Adelheid Palatina comitissa" führt
das Siegel als Umschrift. Die Hoheit der ganzen Gestalt, die vornehme Faltenlegung
ihres Gewandes, die bestimmenden Gesten der Hände, das großflächige
Gesicht mit der scharfen Nase, alles zeigt eine politische Frau, ganz Tochter
Adelas
von Löwen und Orlamünde. Steht sie nicht für alle Fürstinnen,
die in dieser Zeit die Territorialpolitik ihrer Familien so tatkräftig
unterstützen oder in die Hand nehmen? Ihr erster Gemahl starb 1085/86,
ihr zweiter 1088, sein Nachfolger wurde der LUXEMBURGER
Heinrich
aus
der Gleiberger Linie; er nahm die Frau seines Vorgängers zur
Ehe, eben diese Adelheid von Orlamünde,
die nun zum dritten Mal verheiratet gewesen war. Sie brachte dem neuen
Pfalzgrafen den pfalzgräflichen Besitz und die alte Tradition, vielleicht
auch staatliche Rechte ein und garantierte die Geschlechterfolge. Heinrich
galt als einer der reichsten Herren Lothringens. Aber die dritten Ehe der
Adelheidwar
kinderlos. Die Kinder aus der zweiten Ehe waren nicht mehr am Leben. Darum
adoptierte Pfalzgraf Heinrich den Ballenstedter Siegfried, den 2.
Sohn Adelheidsaus ihrer ersten Ehe
und übertrug ihm seinen Allodialbesitz. Er ist seit 1099 als Pfalzgraf
bezeugt.
Hat nun die dritte der orlamündischen Töchter,
die Pfalzgräfin Adelheid, unter
HEINRICH
IV. bereits etwas von der
Orlamünder Erbmasse bekommen?
Wir wissen es nicht genau, nur soviel, dass sie später im Besitz der
Burg
Gleichen war und dass die
orlamündischen Vogteien Creuzburg
und Herrenbreitungen wohl schon unter Siegfried pfalzgräflich gewesen
sind. Auch sonst ist orlamündischer
Besitz in pfalzgräflichen
Händen, Landbesitz im Thüringer Wald und die Vogtei des Erfurter
Marienstifts.
Aber irgendwie scheint Adelheid
bei
der ersten Erbschaftsteilung zu kurz gekommen zu sein, obgleich ihre beiden
pfalzgräflichen Männer kaisertreu waren. Denn wir stellen fest,
dass ein Teil der gräflichen Rechte, nämlich die über den
Gau Hussitin/Ostgau an die Nebenlinie des Hauses WEIMAR-ORLAMÜNDE
gegeben worden ist, an die Markgrafen von Krain-Istrien.
Fenske Lutz: Seite 35 A. 93,80, 89 A. 348
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"Adelsopposition und kirchlichen Reformbewegung im östlichen
Sachsen"
Adalbert von Ballenstedt war mit Adelheid,
einer Tochter Adelas aus ihrer Ehe mit Markgraf Otto, verheiratet.
Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne, Otto und Siegfried, hervor.
Nach der Ermordung Graf Adalberts ging seine Gattin
Adelheid
mit dem rheinischen Pfalzgrafen Hermann eine 2. Ehe ein. Hermann
starb 1085/86, worauf Adelheid in 3.
Ehe dessen Amtsnachfolger Heinrich von Laach heiratete.
Partenheimer Lutz: Seite 23-25
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"Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg
und des Fürstentums Anhalt."
Dabei spielte sicher die Ehe Adalberts, der mit
Ottos
Tochter Adelheid vermählt war, eine große Rolle. Adelheid,
die nur zwei Schwestern besaß, hatte dem
ASKANIER gewiß
schon als Mitgift weimar-orlamündische Güter zugebracht,
wenn wir auch deren Lage nicht kennen. Vermutlich suchte Adalbert
nun, als Gemahl seiner Frau Anspruch auf Ottos Hinterlassenschaft
oder zumindest Teile davon zu erheben.
Adalbert hinterließ zwei Söhne, Otto
und Siegfried. Später scheinen alle von Adalbert hinterlassenen
askanischen
Besitzungen an Otto gefallen zu sein, während Siegfried die weimar-orlamündischen
Ansprüche seiner Mutter übernahm. Die hatte nach der Ermordung
ihres Gemahls den lothringischen Pfalzgrafen Hermann (+ 1088) und
dann dessen Nachfolger Heinrich von Laach (+ 1095) geheiratet. Der
adoptierte seine Stiefsöhne aus Adelheids erster Ehe, von denen
Siegfried später die Pfalzgrafschaft erhielt.
Schaab Meinrad: Seite 28-30
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"Geschichte der Kurpfalz."
Vermählt war Pfalzgraf Hermann (+ 1085) mit
Adelheid
von Orlamünde, der Witwe des sächsischen Grafen Adalbert
von Ballenstedt, die wiederum von Mutterseite Erbin der Grafen von
Löwen wurde. So erwarb Hermann Besitz in Thüringen,
wo schon einmal die EZZONEN sich festgesetzt hatten sowie in Brabant. Jedoch
blieb die Ehe ohne Kinder.
Indem Heinrich von Laach Adelheid von Orlamünde,
die Witwe seines Vorgängers, heiratete, knüpfte Heinrich
auch verwandtschaftlich wieder an die alte Pfalzgrafen-Familie an und konnte
gewiß auch den alten Pfalzgrafenbesitz übernehmen. So bleibt
die hier am meisten interessierende Frage, wieweit mit dem Pfalzgrafenamt
verbundenes Gut an den Laacher gelangte, schwer zu beantworten.
Offensichtlich gehörte ein ansehnlicher Restbesitz an der Mosel zu
Adelheids
Heiratsgut.
Müller Hugo: Seite 34
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"Herman von Luxemburg, Gegenkönig Heinrichs IV."
Dissertation 1888
Über die Gemahlin HERMANNS sind verschiedene Hypothesen aufgestellt worden. Etwas absolut Sicheres läßt sich kaum ermitteln. Tolner und Köhler meinen, HERMANN sei mit Adelheid von Orlamünde verheiratet gewesen. Diese Adelheid war eine Tochter Ottos, des Begründers des gräflichen Geschlechts von Orlamünde und der Adela von Löwen. Otto war ein Bruder Wilhelms III. von Weimar, der 1046 die erledigte Mark Meißen erhielt. In erster Ehe war Adelheid mit Adalbert, dem Markgrafen von Ballenstädt, vermählt. Ihr zweiter Gemahl soll dann der Gegen-König HERMANN gewesen sein, nach dessen Tode sie schließlich dem Pfalzgrafen Heinrich von Laach die Hand reichte. Die Behauptung, daß Adelheid mit dem Gegen-König vermählt sei, geht auf eine Urkunde von 1097 zurück, in der jene Adelheid bei ihrem Aufenthalte zu Limburg dem dortigen Stift mit Einwilligung ihres Sohnes Siegfried eine Anwartschaft auf verschiedene im Engersgau gelegene Güter überträgt und zum Seelenheil Hermanns, ihres Gatten. Gegen die Annahme, daß unter diesem Hermann der Gegen-König HEINRICHS IV. zu verstehen sei, erhebt schon Crollius, Erläuterte Reihe der Pfalzgrafen zu Aachen, Seite 117 ff. nicht unbegründete Bedenken. Dazu kommt, daß in einer Urkunde von 1124, wo die oben angeführte Schenkung durch Erzbischof Adalbert von Mainz bestätigt wird, der erwähnte Gemahl der Adelheid ausdrücklich Heremannus palatinus comes genannt wird, ein Titel, der dem Grafen von Salm niemals zukam. Mehr hat die Vermutung von Kremer für sich, wenn er eine Irmentrud, welche in einer Urkunde vom Jahre 1098 erwähnt wird, zur Gemahlin HERMANNS machen will.
Verwandtschaft mit Hermann II. Pfalzgraf von Lothringen
nach Jaarboek voor Middeleeuwse Geschiedenis 2
Gozelo I. Herzog von Lothringen
+ 1044
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Mathilde
Oda
um
1020/25-10.7.1060
+ 23.10.
oo Heinrich
I. der Rasende
oo Lambert II. Graf von Löwen
Pfalzgraf von Lothringen
+ 21.9. nach 1062
+ nach 1061?
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---
Hermann
II. Pfalzgraf
Adela von Löwen
um
1049- 1085
um 1040/45- 1083
oo Otto I. Graf von Weimar-Orlamünde
+ 1067
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------------- oo -------------------------------------------- Adelheid
von Orlamünde
2. oo Hermann II. Pfalzgraf bei Rhein
um 1049- 1085
3. oo Heinrich II. von Laach Pfalzgraf bei Rhein
x
-12.4.1095
Kinder:
1. Ehe
Siegfried Pfalzgraf bei Rhein
um 1075-9.3.1113
Otto der Reiche Graf von Ballenstedt
um 1070/73-9.2.1123
Literatur:
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Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung
im östlichen Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977
Seite 35 A. 93,80, 89 A. 348 - Hildebrand Ruth: Herzog Lothar von
Sachsen. Verlag August Lax Hildesheim 1986 Seite 8,19 - Partenheimer
Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des
Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001
Seite 23-25,27, 175,209,211,249,285-287 - Pätzold, Stefan:
Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221,
Böhlau Verlag Köln 1997 Seite 97,100 - Schaab Meinrad:
Geschichte der Kurpfalz. Verlag W. Kohlhammer 1988 Seite 28-30,220 -