Begraben: Dom zu Speyer
Jüngster Sohn des Kaisers FRIEDRICH I. BARBAROSSA aus seiner 2. Ehe mit der Beatrix von Burgund, Tochter von Graf Rainald III.
Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 2056
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Philipp von Schwaben, römisch-deutscher König
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* August 1177, + 21. Juni 1208 ermordet
Bamberg
Begraben: Dom zu Speyer
Jüngster Sohn Kaiser FRIEDRICHS I. und seiner Gemahlin Beatrix von Burgund
25.5.1197
oo Irene-Maria
Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos und Witwe König Rogers III. von Sizilien
Töchter:
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Beatrix oo 1212 Kaiser OTTO IV.
Maria oo Herzog Heinrich II. von
Brabant
Beatrix oo 1219 König Ferdinand
III. von Kastilien
Von seinem Vater zur geistlichen Laufbahn bestimmt,
erscheint er bereits 1189-1190 als Propst des Aachener Marienstifts.
Sein Bruder,
Kaiser HEINRICH, übertrug
ihm 1192 das Bistum Würzburg, ließ ihn jedoch Mitte 1193
in den weltlichen Stand zurücktreten. Wie schon 1191 begleitete er
1194 seinen Bruder nach Italien und nahm an der Eroberung des Normamnnenreiches
teil. Im April 1195 wurde PHILIPP von
HEINRICH
VI. mit dem Herzogtum Tuszien und den Mathildischen
Gütern belehnt. Nach dem Tode seiner älteren Brüder,
Herzog Friedrichs V. von Schwaben 1191
und Herzog Konrads von Rothenburg
1196, wurde ihm zusätzlich das Herzogtum Schwaben übertragen.
Im September 1197 zog PHILIPP
auf Geheiß
HEINRICHS VI. nach Italien, um dessen
dreijährigen Sohn FRIEDRICH-ROGER (FRIEDRICH)
nach Deutschland zur Königskrönung zu geleiten. Bei Montefiascone
erhielt er die Nachricht vom Tode des Kaisers (28. September). Während
PHILIPP angesichts der in Italien gegen
die deutsche Herrschaft ausbrechenden Aufstände mit Mühe heimwärts
ziehen konnte, löste Konstanze,
die Gemahlin HEINRICHS VI., die Verbindung
Siziliens zum Imperium und unterstellte ihren Sohn der Vormundschaft des
Papstes. Obwohl die Fürsten im Heiligen Land ihren Treueid auf den
gewählten Kaiserssohn erneuerten, nahm der Kölner Erzbischof
Adolf von Altena die Resignation als gegeben hin und versuchte, die STAUFER
überhaupt von der Krone auszuschließen. Angesichts der antistaufischen
Umtriebe und der Gefahr, dass die Krone dem staufischen
Haus verlorengehen könnte, ließ sich PHILIPP,
der sich als Sachwalter der Interessen seines Neffen sah, im März
1198 in Thüringen widerstrebend von dem am staufischen
Kaiserhaus festhaltenden Fürsten zum König wählen.
Die antistaufische Opposition wählte
daraufhin unter dem Einfluß der am Englandhandel interessierten Kölner
Bürgerschaft und auf Initiative des englischen
Königs Richard Löwenherz am 9. Juni 1198 den WELFEN
OTTO IV. zum König, der sich im raschen Zugriff Aachens
bemächtigte, wo er am 12. Juli 1198 durch Erzbischof Adolf von Köln
mit nachgebildeten Insignien die Krönung erhielt. PHILIPP
wurde zwar am 8. September mit den echten Insignien gekrönt, aber
am falschen Ort in Mainz und nur durch den Erzbischof von Tarentaise. Beide
Könige schickten traditionsgemäß ihre Wahlanzeige an den
Papst. In dieser Situation verstand es Innozenz III., eine Schiedsrichterrolle
im deutschen Thronstreit zu beanspruchen, um letztlich dem Kandidaten seiner
Zustimmung zu erteilen, der bereit war, auf die päpstlichen Forderungen
einzugehen. Gleichzeitig geriet Deutschland in das Fahrwasser des englisch-französischen
Gegensatzes, da PHILIPP VON SCHWABEN das
staufisch-kaptingische
Bündnis erweiterte und dem französischen
König Philipp II. August Militärhilfe gegen den
englischen König Johann Ohneland versprach, der OTTO
IV. großzügig mit Geld unterstützte. Um die
Jahreswende 1200/01 entschied sich Innozenz III. öffentlich für
OTTO
IV. ("Deliberatio de tribus electis", "Venerabilem"). Anders
als OTTO IV. erkannte die staufische
Partei die von Innozenz in Italien ins Werk gesetzte territoriale Gestaltung
nicht an und protestierte gegen die kuriale Einmischung in die deutsche
Königswahl. Da PHILIPP VON SCHWABEN
über größere materielle und finanzielle Ressourcen als
sein Gegenspieler verfügte, dem nach dem Scheitern von König
Johann Ohneland in Frankreich die englische Unterstützung
fehlte, gewann er allmählich die Oberhand über
OTTO IV. Viele Parteigänger des WELFEN,
unter anderem Erzbischof Adolf von Köln und OTTOS
eigener Bruder, Pfalzgraf Heinrich, liefen zu PHILIPP
über, der am 27. Juli 1206 bei Wassenberg OTTO
IV. schlug. Als sich PHILIPP
weitgehend in Deutschland durchgesetzt hatte und es zu einer Annäherung
mit Innozenz III. kam, der den erfolglosen OTTO
fallen
ließ, wurde PHILIPP am
21.
Juni 1208 von dem bayerischen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach allem
Anschein nach aus privater Rache ermordet.
Für die von Hucker geäußerte Vermutung,
dass PHILIPP möglicherweise Opfer
eines Staatsstreiches wurde, fehlen bislang die Beweise. Unklar ist auch,
ob oder in welchem Umfang PHILIPP für
die Eroberung Konstantinopels im Rahmen des 4. Kreuzzugs verantwortlich
war.
Quellen und Literatur:
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RI V - E. Winkelmann, Ph. v. Sch. und Otto IV. v. Braunschweig,
2 Bde, 1871-1878 - B.U. Hucker, O. IV. 1990, 95
PHILIPP VON SCHWABEN
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* um 1175, + 21.6.1208
Bamberg
Nur der Bischof von Speyer und der Truchseß von
Waldburg waren beim König, als der Mann mit dem bloßen Schwert
das Zimmer betrat. "Steck das Schwert in die Scheide, hier ist nicht der
Ort, es zu gebrauchen", sagte der König. Aber der andere schrie: "Hier
ist der Ort, deinen Verrat zu bestrafen" sprang vor und hieb dem König
in den Hals. Tödlich verwundet sank dieser hin. Der Truchseß,
der seinem Herrn helfen wollte, bekam einen Hieb ab, der Mörder aber
floh.
Tatort: die Pfalz des Bischofs von Bamberg.
Täter: Pfalzgraf Otto von Wittelsbach.
Opfer: PHILIPP VON SCHWABEN,
König
von Deutschland.
Die Mordtat von Bamberg beendete eine Herrscherlaufbahn,
die eigentlich gerade erst beginnen sollte. Als jüngster Sohn FRIEDRICHS
I. BARBAROSSAS ursprünglich für den geistlichen
Beruf bestimmt, gab PHILIPP diesen
jedoch 1193 auf und beteiligte sich am Italienzug HEINRICHS
VI. 1195 wurde er mit dem Herzogtum Tuszien und den Mathildischen
Gütern belehnt, nach dem Tod seiner Brüder, Friedrichs
V. von Schwaben (1191) und Konrads
von Riothenburg (1196), auch mit dem Herzogtum Schwaben.
1197 heiratete er die byzantinische Prinzessin
Irene, die Witwe König Rogers
III. von Sizilien. In den Wirren nach dem Tod HEINRICHS
VI. (28.9.1197) stellte ihn die STAUFER-Partei
als Kandidaten für den Königsthron gegen den WELFEN
OTTO IV. auf. PHILIPP wollte
davon zunächst nichts wissen, ließ sich dann aber doch bei der
Doppelwahl von1198 in Mainz zum König krönen. Er sicherte
sich außenpolitisch durch ein Bündnis mit dem französischen
König Philipp II. August ab; der staufisch-welfische
Gegensatz geriet so in das Fahrwasser der englisch-französischen Auseinandersetzungen.
Als Papst Innozenz III., dem beide Könige ihre Wahlanzeige geschickt
hatten, sich um die Jahreswende 1200/1201 für den WELFEN
als
legitimen König aussprach, ignorierte PHILIPP
das päpstliche Votum. Im Besitz größerer materieller und
finanzieller Ressourcen als sein Gegner, gewann er langsam die Oberhand
im Reich. Am 27. Juli 1206 besiegte er OTTO in
der Schlacht bei Wassserburg (bei Erkelenz). Da der Papst bald danach auf
Distanz zum glücklosen WELFEN ging
und das geänderte Machtverhältnis in Deutschland anerkannte,
schien für PHILIPP der Weg zur
unangefochtenen Herrschaft frei. Just in dieser Situation aber wurde er
ermordet.
Ein politisches Motiv stand vermutlich nicht hinter der Tat von Bamberg.
Otto von Wittelsbach soll sich für eine oder sogar zwei geplatzte
Verlobungen grerächt haben. Dem Pfalzgrafen war 1203
PHILIPPS
Tochter Beatrix die Ältere versprochen
worden, die Verbindung wurde aber später gelöst. 1207/1208, kurz
vor dem Mord also, soll das Eheprojekt kurzzeitig wiederaufgenommen worden
sein; ungewiß aber, ob diesmal die vorige Beatrix
oder eine jüngere Schwester gleichen Namens die Braut sein sollte.
Auf jeden Fall kam Otto von Wittelsbach nach der Tat nicht davon: Am 5.
März 1209 wurde er bei Regensburg von Marschall Heinrich von Kalden
und dem Sohn eines früher von ihm ermordeten Edlen getötet.
IX. GENERATION
70 (44) PHILIPP VON SCHWABEN
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* 1176 oder Sommer 1177, + 21.6.1208 ermordet durch Otto
von Wittelsbach
Ober-Italien
Bamberg
Begraben: Bamberger Dom 22.6.1208 neben König KONRAD III., durch Kaiser FRIEDRICH II. nach Speyer übertragen, dort beigesetzt Weihnachtstag 1213
zum Geistlichen bestimmt, Schüler in Köln, Propst
des Marienstiftes Aachen 1189 (vor 26.4.), Erwählter (aber noch nicht
geweihter) Bischof von Würzburg Oktober
1190 bis spätestens Januar 1192, tritt in den Laienstand zurück
Mai/Juni 1193,
Herzog von Tuscien 1195,
Herzog von Schwaben 1186,
erste Königskrönung Mainz 8.9.1198,
zweite Königskrönung Aachen 6.1.1205.
oo Bari (Dom oder san Nicola? 2./3.4.1195
IRENE (in Deutschland auch MARIA) VON BYZANZ aus dem Hause ANGELOS
* 1181 (oder schon
Ende 118?), + 27.8.1208
Konstantinopel
Burg Hohenstaufen
Begraben: Kloster Lorch
Tochter des Kaisers Isaak II. von Byzanz aus dem Hause ANGELOS (1155-1204), Kaiser 1185-1195, gestürzt und geblendet 1195, nochmals Kaiser 1203-1204, und seiner Gattin Irene, Prinzessin von Byzanz aus dem Hause der KOMNENEN (1166-1184), Tochter des nach seinem Sturz im Kerker ermordeten Kaisers Andronikos Komnenos
Kinder von PHILIPP
und Irene:
80 (Maria), 81 (Kaiserin Beatrix), 82
(?
Rainald), 83 (Kunigunde), 84 (Beatrix/Elisabeth/Isabella),
85
(? Friedrich), 86 (Beatrix posthuma)
XIII. 361. PHILIPP, anfangs
Geistlicher, zum Bischof von Würzburg gewählt 1191, wird weltlich
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Herzog von Schwaben 1196, König 1198
* vor 1178 26. VII. (ca. 1176),
+ 1208 21. VI.
Gemahlin:
------------
1197 Irene, Tochter des Kaisers Isaak von Byzanz
+ 1208 27.VIII.
PHILIPP VON SCHWABEN
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* (II/III 1177), + ermordet durch Otto von Wittelsbach
Bamberg 21. VI 1208
Begraben: Speyer Dom
1189/90 Propst von St. Marien zu Aachen
1190/93 Elekt von Würzburg
1195 HERZOG (DUX) VON TUSCIEN
1196 HERZOG VON SCHWABEN
Ichterhausen 6. und Mühlhausen/Thüringen 8.
III 1198 gewählt
Mainz 8. IX 1198 gekrönt KÖNIG
oo 25. V 1197
EIRENE/MARIA VON BYZANZ
* 1181, + Burg Hohenstaufen
27. VIII 1208
Begraben: Kloster Lorch
Tochter von Kaiser Isaak II. Angelos
KÖNIG PHILIPP VON SCHWABEN
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* 1176 oder Sommer 1177 (in Oberitalien)
+ 21.6.1208 in Bamberg (ermordet durch Otto von Wittelsbach)
Grabstätte: Dom zu Bamberg, 1213 in den Dom zu Speyer überführt
Eltern: Kaiser FRIEDRICH I. und Beatrix
oo Bari 2./3.4.1195
IRENE/MARIA VON
BYZANZ
* 1181 in Konstantinopel
+ 27.8.1208 auf
der Burg Hohenstaufen
Grabstätte: Benediktinerabtei Lorch
Eltern: Kaiser Isaak II. Angelos von Byzanz (+ 1204) und Irene (+ 1184), Tochter des Kaisers Andronikos Komnenos von Byzanz
1189: Propst des Aachener Marienstifts
1190: Elekt von Würzburg
1195: Herzog von Tuszien
1196: Herzog von Schwaben
6./8.3.1198: in Ichtershausen und
Mühlhausen zum römischen König gewählt
8.9.1198: in Mainz zum römischen
König gekrönt
6.1.1205: in Aachen zum zweiten
Mal zum römischen König gekrönt
1197
oo 2. Irene von Byzanz, Tochter des Kaisers Isaak
II. Angelos
1178-27.8.1208
Kinder:
Beatrix die Ältere
1198-11.8.1212
22.1.1212
oo OTTO IV. König des Deutschen Reiches
1182-19.5.1218
Kunigunde
1199-13.9.1248
1216
oo Wenzel I. König von Böhmen
1205-22.9.1253
Maria
vor 1206- 1235
1215
oo 1. Heinrich II. Herzog von Brabant
1207-1.2.1248
Beatrix die Jüngere
1203-5.11.1235
30.11.1219
oo Ferdinand III. König von Kastilien
1199-30.5.1252
Literatur:
-----------
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