Einzige Tochter des Herzogs Heinrich
VII. von Schlesien-Brieg aus dem Hause der PIASTEN
aus seiner 2. Ehe mit der Margareta von Masowien,
Tochter von Herzog Ziemowit III.
Schwennicke, Detlef: Tafel 10
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"Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte
der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs-
und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische
Fürstenhäuser"
MARGARETA
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* 1380/84, + 2. X. nach 1408
Der König, seit 1395 verwitwet, vor der von den Landesherren mißbilligten Heirat mit der schlesischen Herzogs-Tochter Margarete von Brieg 1401 nicht nur wegen der Vernachlässigung seiner Amtspflichten, sondern auch wegen seines ausschweifenden Lebenswandels in Gefangenschaft der Landesherren geraten, hatte sich seine Freilassung nicht zuletzt durch die Verlobung mit der noch im Kindesalter stehenden Magnaten-Tochter Barbara von Cilli erkauft, die er zwischen 1405 und 1408 dann auch ehelichte.
Hoensch, Jörg K.: Seite 91,103,106,494
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"Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit
1368-1437."
SIGISMUND war die
selbst in sein Privateben eingreifende Bevormundung der in wechsenden Koalitionen
mitregierenden Barone immer lästiger geworden. Als nach dem Tod seiner
Gattin Maria 1395 sich die Ratsmitglieder
anmaßten, ihm nach gründlicher Überprüfung der Vor-
und Nachteile der vier in die engere Wahl gelangten Kandidatinnen, unter
den sich eine Tochter des Herzogs Philipp des
Kühnen von Burgund sowie Johanna
von Neapel, Tochter des ermordeten Karls
des Kleinen, befanden, eine Nachfolgerin vorschlugen, begehrte
der König auf und verlobte sich durch Vermittlung des Bischofs von
Breslau am 11. Mai 1396 mit Margaretha,
der vor 1384 geborenen Tochter des Herzogs
Heinrich VIII. von Brieg und dessen zweiter Gemahlin Margaretha
von Masowien. Da wegen der mütterlicherseits bestehenden
Verwandtschaft im dritten berührend den vierten Grad eine päpstliche
Dispens eingeholt werden mußte, die Braut noch minderjährig
war und es ihrer Familie beträchtliche Schwierigkeiten bereitete,
die vereinbarte Mitgift aufzubringen, brauchte SIGISMUND
vorerst die in vollen Zügen genossenen Annehmlichkeiten
des Junggesellenlebens nicht aufzugeben.
Die Tatsache, daß SIGISMUND
am 8. April 1401 eine von seinem Vertrauten Stibor von Stiborze geführte
Delegation ins schlesische Brieg abfertigte, um seine ohne Zustimmung der
Herren gewählte Braut Margaretha
zur Eheschließung nach Ofen zu geleiten, konnte als Beweis für
seine Entschlossenheit gelten, künftig eigenständiger als bisher
die Regierungsgeschäfte in Ungarn zu führen.
Ein wichtiger Schritt zu seiner Befreiung war der Schachzug
SIGISMUNDS, seine Eheschließung
mit Margaretha von Brieg abzusagen
und sich statt dessen mit Barbara,
der Tochter des Grafen Hermann von Cilli, zu verloben, deren ältere
Schwester Anna seinem Bewacher Miklos Garai zur Frau versprochen war.
Es erstaunt, daß sich der König nach Marias
Unfalltod 1395 allen Vorschlägen der dominanten Kanizsai-Liga widersetzte,
eine der von ihren Mitgliedern als würdig empfundenen Kandatinnen
zu heiraten und sich mit Margaretha von Brieg
die künftige Gemahlin selbst wählte, obgleich ihre
Familie weder über großes Ansehen noch über Einfluß
und Besitz verfügte.
Literatur:
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Hoensch, Jörg K.: Kaiser Sigismund. Herrscher
an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437. Verlag C.H. Beck München 1996
Seite 91,103,106,494 - Hoensch, Jörg K.: Matthias Corvinus.
Diplomat, Feldherr und Mäzen. Verlag Styria Graz Wien Köln 1998
Seite 25 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln
zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband
1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und
andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt
Marburg 1984 -