Begraben: Marquette
2. Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant
aus seiner 1. Ehe mit der Maria von Schwaben,
Tochter von König PHILIPP
Schwennicke Detlev: Tafel 145
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"Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
HEINRICH RASPE
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* (1204), + Wartburg 16. II 1247
Begraben: Eisenach Katharinenkloster
IV 1227 Vormund von Hermann II.
1241 Landgraf von Thüringen
1242/43 Prokurator für Deutschland
Veitshöchheim 22. V 1246 Gegen-König
1231 Gründung von Frankenberg/Eder
1236 von Wolfshagen
1. oo vor 16. V 1247
ELISABETH VON BRANDENBURG (ASKANIER)
+ 1237
Tochter von Markgraf Albrecht II.
2. oo Wiener Neustadt II 1238
GERTRUD VON ÖSTERREICH (BABENBERGER)
+ 1241
Tochter von Herzog Leopold V.
3. oo Kreuzburg/Werra 10. III 1241
BEATRIX VON BRABANT
* (1225) + 11. XI 1298
Begraben: abbaye de Marquette bei Lille
Tochter von Herzog Heinrich
(oo II Löwen XI 1247 Guillaume III de Dampierre (-sur-Aube)
Seigneur de Courtrai + Turnier zu Trazegnies 6. VI 1251 Begraben: Marquette)
VI. Generation
(45) HEINRICH RASPE IV.
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* 1203/04, + 16. Februar 1247 auf der Wartburg
Begraben: Katharinenkloster zu Eisenach (das Herz im dortigen Dominikanerkloster)
Regent bzw. Landgraf von Thüringen 1227
Reichsverweser 1242/43
König 22. Mai 1246 Veitshöchheim
Gemahlinnen:
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1. oo
ELISABETH VON BRANDENBURG
+ Sommer 1231
Begraben: Reinhardsbrunn
Tochter des Markgrafen Albrecht II. von Brandenburg
2. oo Februar 1238 in Wiener Neustadt
GERTRUD VON BABENBERG
+ vor 10. März 1241
Tochter des Herzogs Leopold VI. von Österreich
3. oo März 1241
BEATRIX VON BRABANT
+ 11. November 1288
Begraben: Marquette
Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant (späterer
Gemahlin Wilhelm III., Graf von Flandern, vermählt 1247, gestorben
6. Juni 1251)
Dadurch, dass Beatrix die
Gattin
Heinrich Raspes,
Landgrafen
von Thüringen wurde, geriet sie in die Wirren der beginnenden
kaiserlosen Zeit. Er war vor der Eheschließung mit Beatrix
1241
bereits zweimal verheiratet gewesen, mit Elisabeth, der Tochter
des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, und Gertrud, der Tochter
Herzog Leopolds VI. von Österreich.
Die päpstliche Bannung des Kaisers 1239 brachte
den kirchentreuen
HEINRICH RASPE in
einen Gewissenskonflikt. In dieser Zeit vermählte er sich 1241 in
3. Ehe mit der staufisch-brabantischen
Beatrix.
Er geriet unter den Einfluß von deren wankelmütigen Vater Heinrich
II. von Brabant und des päpstlichen Agenten in Deutschland, des
Archidiakons Albert Beham von Passau.
Beatrix erlebte das
schwere Sterben und den Tod ihres Gatten am 16. Februar 1247. Die Ehe hatte
sechs Jahre gedauert.
HEINRICH RASPE
war etwa 46 Jahre alt geworden. Seine drei Ehen waren kinderlos geblieben.
Beatrix überlebte
ihren Gatten um 41 Jahre. Sie starb im hohen Alter 1288. Bittere
Schicksale blieben ihr nicht erspart. 1256 wurde ihre Schwester Maria
von ihrem Gemahl Ludwig II. von Bayern aus grundloser Eifersucht ermordet;
sie erlebte auf der Wartburg die unglückliche und schmachvolle Ehe
der Tochter Kaiser FRIEDRICHS II.,
Margarete,
mit dem Markgrafen Albrecht von Meißen.
Beatrix
überlebte
Sturz und Ende ihrer staufischen
Verwandtschaft
um 20 Jahre.
Schwarz, Hilmar: Seite 76
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"Die Ludowinger. Aufstieg und Fall des ersten thüringischen
Landgrafengeschlechts."
Die zweite Ehe schloß HEINRICH RASPE im Februar 1238 in Wiener-Neustadt mit Gertrud, der Schwester des regierenden österreichischen Herzogs. Bereits HEINRICHS Schwester Agnes hatte einen Mann aus dem gleichen Hause geheiratet: Gertrud starb jedoch zwei oder drei Jahre später, so daß HEINRICH RASPE 1241 noch ein drittes Mail heiratete, und zwar die BRABANTERIN Beatrix, die ihn zwar überlebte, ihm jedoch keine Kinder schenkte. Diesmal hatte er sich mit dem gleichen Herzogshaus wie seine Nichte Sophie verbunden.
Schnith Karl: Seite 251
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"Frauen des Mittelalters in Lebensbildern."
Sophia, die 1224 geborene Tochter des Landgrafen Ludwig IV. und der Elisabeth, wurde 1240/41 dem Herzog Heinrich II. von Lothringen und Brabant vermählt. Es war eine Doppelhochzeit für beide Dynastien, denn HEINRICH RASPE, der Bruder und Nachfolger Ludwigs IV., vermählte sich mit Beatrix, der 23 Jahre jüngeren Tochter des genannten Herzogs Heinrich II. von Brabant. Diese Ehe blieb freilich kinderlos.
Goez, Werner: Seite 483,487
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"Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen,
Salier und Staufer."
Man ließ Sophia nicht lange Zeit, um den
Bruder zu weinen. Nur neun Wochen nach dem Begräbnis veranstaltete
man eine Dppelhochzeit. HEINRICH RASPE,
durch den erbenlosen Tod seines Neffen wider alles Erwarten plötzlich
selber Landgraf von Thüringen geworden, heiratete Beatrix,
die um dreiundzwanzig Jahre jüngere Tochter des Herzogs Heinrich
II. von Brabant. (Auch diese Ehe des Letzten aus dem ludowingischen
Mannesstamm war nicht mit Kindern gesegnet). Gleichzeitig vermählte
man Sophia - ungefähr im gleichen Alter wie Beatrix
stehend - mit deren verwitweten Vater. So wurde sie die Stiefmutter ihrer
eigenen Tante!
HEINRICHS Witwe Beatrix,
zugleich Sophias gleichaltrige Stieftochter, verließ umgehnd
Mitteldeutschland. man spielte ihr übel mit: Geldforderungen an den
Erzbischof von Mainz, die zu ihrem Witwengut gehörten, wurden vom
Papst niedergeschlagen. Es handelte sich um Zahlungen in beträchtlicher
Höhe, doch da der Landgraf verstorben war, gab es für Innovcenz
IV. keine Gründe mehr, auf die ungekrönte Königin Rücksicht
zu nehmen. Beatrix kehrte nach Brabant
zurück; noch im gleichen Jahr vermählte sei sich mit dem Grafen
von Flandern. Auch diese zweite Ehe blieb kinderlos und dauerte nicht
lange; aber Beatrix wurde nicht einsam.
Sie sammelte um sich einen Freundeskreis; Sophias Sohn Heinrich
schrieb ihr bisweilen und bat sie einmal darum, ihr geschmackvoll gestaltetes
Siegel zur Bekräftigung an eine auf Brabant bezügliche Urkunde
zu hängen.
10.3.1241
1. oo 3. HEINRICH RASPE Landgraf von Thüringen
x
1201-17.2.1247
1247
2. oo Wilhelm III. Graf von Flandern
x 1224-6.6.1251
Literatur:
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Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter.
Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer, Primus Verlag Darmstadt 1998
Seite 483 - Mühlbacher, Josef: Lebensweg und Schicksale der
staufischen Frauen, Bechtle Verlag Esslingen 1977 Seite 199-202 - Schnith
Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien
Köln 1997 Seite 251 - Schwarz, Hilmar: Die Ludowinger Aufstieg
und Fall des ersten thüringischen Landgrafengeschlechts, Wartburg-Stiftung
1993 Seite 76,92 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln
Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998
Tafel 145 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag
Frankfurt/Main 1993 -