Otto                                                         Graf von Cappenberg
-----                                                        Probst von Cappenberg
um 1090/95-   1171
 

Jüngerer Sohn des Grafen Gottfried I. von Cappenberg und der Beatrix von Hildrizhausen, Tochter von Markgraf Heinrich II. von Schweinfurt
 

Sönke Lorenz: Seite 303  1995
************
"Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch"
in: Von Schwaben bis Jerusalem

Diese Frage hängt nun aufs engste mit der Gründung des Prämonstratenserstifts Cappenberg im Jahr 1122 zusammen, deren vielschichtige Hintergründe bereits Herberts Grundmann zu einer Untersuchung angeregt haben. Die mächtigen Grafen Gottfried II. und Otto von Cappenberg wandelten die Burg ihrer Väter in eine Stätte des himmlischen Gehorsam um, um darin selbst in freiwilliger Armut evangeliengemäß zu leben. Das Vorhaben erregte großes Aufsehen, blieb selbst Herzog Friedrich II. von Schwaben (Herzog von 1105 bis 1147) nicht verborgen und weckte sein Interesse. Den beiden Cappenberger Brüdern gehörten nämlich aus der Erbschaft ihres Großvaters mütterlicherseits - Heinrich von Hildrizhausen - auch zwei Burgen in Schwaben mit vielen Ministerialen und an die 2.000 Hufen. Eine der Burgen lag in Hildrizhausen, während die andere Burg "Creinekke" hieß. Die beiden "Stammburgen" der Grafen von Hildrizhausen und Kräheneck waren also über ihre Mutter Beatrix in die Verfügung der Cappenberger gelangt. Der Herzog von Schwaben konnte 1122 oder doch nur wenig später für den Gegenwert von 500 Mark Silber die beiden Burgen nebst dem nur grob gekennzeichneten Zubehör erwerben. Der STAUFER war über seine Mutter Agnes, die Tochter HEINRICHS IV., mit der Gemahlin Heinrichs von Hildrizhausen, Beatrix, verwandt und damit auch den beiden Cappenberger Grafen blutsmäßig verbunden; Graf Otto wurde Pate von Friedrichs Sohn, dem späteren Herzog, König und Kaiser FRIEDRICH BARBAROSSA.