Sohn des Grafen
Gottfried I. von Cappenberg und der
Beatrix von Hildrizhausen, Tochter von Markgraf Heinrich II. von
Schweinfurt
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1601
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Gottfried von Cappenberg
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* um 1096, + 13. Januar 1127
Letzer Graf von Cappenberg
In die Kämpfe am Ausgang des Investiturstreits verwickelt, griff Gottfried nach dem Brand von Dom und Stadt Münster (1121) bereits frühere (1118) und ursprünglich durch gute Kenntnis des Klosters Hirsau entstandene Pläne eines Klostereintritts auf und legte sie mit seinem Bruder Otto 1121 Norbert von Xanten vor, dessen Orden übertrug er alle Besitzungen. 1122 wurde CAPPENBERG das 1. deutsche Prämonstratenser-Stift. Ebenfalls auf ehemaligem Familienbesitz entstanden das oberhessische Stift Ilbenstadt und das westfälische Varlar. Gottfried von CAPPENBERG trat 1125, nach dem Tod seines Schwiegervaters Friedrich von Arnsberg (1124), der sich dem Schritt aus territorialpolitischen Gründen widersetzt hatte, in den Prämonstratenser-Orden ein und veranlaßte auch seine Frau und Geschwister zum Klostereintritt. Norbert rief ihn später nach Premontre und Magdeburg, wo es wohl zu einer Entfremdung der beiden kam. Gottfried wollte seine Gründungen im Hirsauer Geist verändern, ging nach Ilbenstadt, starb aber kurz darauf als Prämonstratenser.
Quellen:
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AASS Jan. I, 1643, 834-863 - MGH SS XII, 513-530
Literatur:
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L.Th.K IV, 1138 - NDB VI, 670 - R. Fritz, Die Ikonographie d. hl. G.
v. C., WZ 111, 1961, 1-20 - N. Bewerbunge, Der Ordenseintritt des Gf.en
G., Archiv für mittlrhein Kirchengesch. 33, 1981, 63-81 - W. M. Grauwen,
G. v. K., AnalPraem 58, 1982, 314-319
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Seine Entscheidung, der weltlichen Herrschaft zu entsagen und 1122
das gesamte Erbe in die Familienstiftung von Kloster Cappenberg einzubringen,
entschied das Schicksal von Westfalen. Die geplante Verbindung Werl-Arnsberg-Cappenberg
sollte ganz Westfalen zu einem großen Machtblock zusammenschweißen.
Westfalen zerfiel in der Folgezeit immer mehr in viele Grafschaften und
Herrschaften und trat ganz in den Schatten der Reichspolitik.
Sönke Lorenz: Seite 303 1995
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"Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch"
in: Von Schwaben bis Jerusalem
Diese Frage hängt nun aufs engste mit der Gründung des Prämonstratenserstifts
Cappenberg im Jahr 1122 zusammen, deren vielschichtige Hintergründe
bereits Herberts Grundmann zu einer Untersuchung angeregt haben. Die mächtigen
Grafen Gottfried II. und Otto
von Cappenberg wandelten die Burg ihrer Väter in eine Stätte
des himmlischen Gehorsam um, um darin selbst in freiwilliger Armut evangeliengemäß
zu leben. Das Vorhaben erregte großes Aufsehen, blieb selbst Herzog
Friedrich II. von Schwaben (Herzog von 1105 bis 1147) nicht verborgen und
weckte sein Interesse. Den beiden Brüdern gehörten nämlich
aus der Erbschaft ihres Großvaters mütterlicherseits - Heinrich
von Hildrizhausen - auch zwei Burgen in Schwaben mit vielen Ministerialen
und an die 2.000 Hufen. Eine der Burgen lag in Hildrizhausen, während
die andere Burg "Creinekke" hieß. Die beiden "Stammburgen" der Grafen
von Hildrizhausen und Kräheneck waren also über ihre Mutter
Beatrix in die Verfügung der Cappenberger
gelangt. Der Herzog von Schwaben konnte 1122 oder doch nur wenig später
für den Gegenwert von 500 Mark Silber die beiden Burgen nebst dem
nur grob gekennzeichneten Zubehör erwerben. Der STAUFER
war über seine Mutter Agnes, die Tochter HEINRICHS
IV., mit der Gemahlin Heinrichs von Hildrizhausen, Beatrix,
verwandt und damit auch den beiden Cappenberger
Grafen blutsmäßig verbunden.
1120
oo 1. Ida von Werl, Tochter des Grafen Friedrich I. zu Arnsberg
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