Ältester Sohn des Markgrafen
Adalbert Atto II. von Canossa und der SUPPONIDIN Ildegarda
Thiele, Andreas: Tafel 396
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
THEOBALD
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+ um 1015
Theobald folgte dem Vater und nannte sich auch Markgraf zu Canossa, Modena, Reggio und Mantua, um 1001 auch Graf von Brescia und Ferrara mit Parma, Piacenza, Bergamo und Cremona. Er war eine treue OTTONEN-Stütze und zeitweise kaiserlicher Missus. Er stritt viel mit den Bischöfen von Verona wegen der Neuerwerbungen nach Norden hin und stieg zum mächtigsten Herrn in Mittelitalien auf, zumal 1001 Markgraf Hugo der Große von Tuszien-Spoleto starb. Er ging 1002 sofort zu HEINRICH II. über und half ihm gegen Arduin von Ivrea.
oo VILLIA VON BOLOGNA
+
Tochter des Markgrafen Teubaldus von Spoleto
Adalberts Sohn Tedald
(+ 1013/15), der sich den Titel Markgraf zulegte, erwarb die
Grafschaft Ferrara hinzu, die bei Comacchio bis an die Adria reichte. In
der Mark Verona brachte er, oft sehr gewaltsam, Lehen des Bischofs von
Verona und der Abtei S. Zeno an sich, unter anderem die Höfe Rivva
und Sirmione am Gardasee. Innerhalb seines recht geschlossenen Territoriums
mit einer großen Zahl leistungsfähiger Vasallen lagen außer
dem Kloster Nonantola, schwachen bischöflichen Herrschaften und Streugut
von Standesgenossen nur noch die Rechtsbezirke unterlegener adliger Herren.
Als Familienkloster gründete TedaldPolirone,
das freigebig mit Grundbesitz ausgestattet und gegen Eingriffe des Bischofs
von Mantua - des Deutschen Hiltolf (1007-1040) - sorgfältig abgesichert
wurde. Gottfried, der Bruder des Markgrafen,
wurde mit der Bischofswürde von Brescia und Luni ausgestattet. Eine
Schwester, Prangarda, heiratete den
Markgrafen
Manfred von Turin. Für HEINRICH II.
erwies sich der Herr von Canossa als der wichtigste und zuverlässigste
Bundesgenosse in Italien, der im Gegensatz zu den übrigen Großen
der Lombardei König Arduin seit
1002 die Anerkennung versagte.
Im Gegensatz zum familienrechtlichen Brauch der übrigen
Dynastengeschlechter Italiens erwirkte Tedald,
um die Unteilbarkeit der Familiengüter in der Hand eines einzigen
Erben zu gewährleisten, seinem ältesten Sohne BonifazMitbelehnung
durch König und Episkopat.
Pauler Roland: Seite 37,59
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"Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit"
Nach der Niederlage des deutschen Heeres im Jahre 1003
unter Herzog Otto von Kärnten forderten Tado und Bischof Otbert von
Verona als Gesandte Leos und des Markgrafen Thedald
von Canossa HEINRICH
II. selbst zum Kommen auf.
Thedald, Adalbert-Attos
Sohn,
der ungeteilt die väterliche Macht übernahm, obwohl er Brüder
hatte, erhielt den Titel marchio und erwarb noch die Grafschaften
Brescia und Ferrara hinzu, wobei ihm die Grafschaft Ferrara, die zum Exarchat
gehörte, wohl vom Papst verliehen worden war; neben dem Markgrafen
amtierte dort auch noch ein Graf. Wann Thedald
die
Grafschaft
Ferrara übertragen wurde, läßt sich nicht mehr rekonstruieren;
die Grafschaft Brescia jedenfalls erhielt er in der Zeit
OTTOS III. [Erstmals ist Thedald
1001
als Markgraf und Graf von Brescia erwähnt - Tiraboschi, Nonantola
2, Nr. 100, Seite 134. Vgl. Bresslau, Jbb. Konrads II., I Seite 437.]
Thedald wurde zu
einer der wichtigsten Stützen HEINRICHS II.
im Kampf gegen Arduin, wohl weil er
sich vom Kaiser weitere Unterstützung erhoffte und ein einheimischer
König sicher versucht hätte, den riesigen Machtkomplex in seinen
Händen zu vermindern.
oo Willa von Bologna, Tochter des Markgrafen Teubaldus
von Spoleto
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Kinder:
Bonifaz I.
um 985-6.5.1052 ermordet
Konrad
um 990-15.7.1030 gefallen
Theodald Bischof von Arezzo (1023-1036)
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Rudolf
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Brunhofer, Ursula: Arduin von Ivrea. Untersuchungen
zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters. Arethousa Verlag
Augsburg 1999 Seite 223,239 -
Literatur:
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Bresslau Harry: Jahrbücher
des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker&Humblot
Leipzig 1879 Band I Seite 431-437 - Brunhofer, Ursula: Arduin von
Ivrea. Untersuchungen zum letzten italienischen Königtum des Mittelalters.
Arethousa Verlag Augsburg 1999 Seite 59,133,175, 176,180,193,197,198,200,204,223,239,245,249,250,255,372
- Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung
zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995,
Seite 13,34,56,93,114, 120,121 - Golinello,
Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa, Artemis und Winkler Düsseldorf
1998 Seite 45-47,57 - Pauler Roland: Das Regnum Italiae in ottonischer
Zeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982 Seite 37,59,63,71,73,78,93,97,114,140
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 396 -