Sohn des N.N.
Thiele, Andreas: Tafel 396
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
SIEGFRIED
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Langobardischer Edelmann aus der Grafschaft Lucca. Er
hatte in der Emilia Besitz und bekam von König
Lothar den Hof Vilianum/Parma.
Es ist wieder Donizo, der uns Angaben über den Ursprung
der canossanischen Familie liefert,
Angaben, die auch durch die erhaltenen Urkunden und die Forschung bestätigt
werden, die sich in den letzten Jahren besonders intensiv mit diesem Thema
beschäftigt hat.
Von Siegfried (Sigefredus),
dem Spitzenahn der Familie, ist wenig bekannt. Dass er aus der Grafschaft
Lucca kam, muß nicht bedeuten, dass er deren Graf gewesen war. Durch
ihre Parteinahme für Hugo und
Lothar
war
die Familie auch mit dem Bischof von Reggio verbündet.
Siegfried
war
offenbar in dieser Zeit nach Canossa gekommen und hatte dort die Burg erbaut.
Bresslau Harry: Band I Seite 431-436
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"Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II."
Vierter Abschnitt
Das Haus der Markgrafen von Canossa
Als der erste deutlich erkennbare hervortretende Ahnherr
des Geschlechtes, das man am besten nach seiner Hauptburg das Haus der
Markgrafen von Canossa nennt, erscheint Adalbert-Atto.
Sein Vater war Siegfried, ein angesehener
Mann aus der Grafschaft Lucca, also tuscischer Abkunft, der etwa zu Anfang
des 10. Jahrhunderts von dort in die Lombardei auswanderte.
Das berichtet nicht nur Donizo, Vita Mathildis v. 97
ff.
Atto fuit primus princeps, astatus ut hydra,
Nobiliter vero fuit ortus de Sigefredo,
Principe preclaro Lucensi de comitatu ...
Amplificare volens proprium Sigefredus honorem
Longobardiam cum natis venit in istam,
sondern auch in zahlreichen Urkunden wird sein Sohn als
filius beatae memoriae (oder quondam) Sigefredi de comitatu
Lucensi bezeichnet. Nur darf man die Verse Donizos oder die Worte der
Urkunden nicht dahin verstehen, daß Siegfried Graf von Lucca
gewesen sei; derselbe wird, so oft er auch in Urkunden seines Sohnes erwähnt
wird, nie als Graf bezeichnet, und die in italienischen Urkunden außerordentlich
oft begegnenden Worte de comitatu N. bei einem Namen deuten, wenn der Titel
comes nicht hinzugefügt wird, nur auf die Herkunft, nicht auf Grafenrechte
hin. So erscheinen, um aus der großen Zahl nur einige Beispiele anzuführen,
Hist. Patr. Mon. XIII, 1146 ein Odgerius de comitatu Astensi, bei della
Rena a.a.O. Seite 135 im Placitum zu Reggio Dodo de comitatu Aucensis,
Teuzo et Elinandus de comitatu Parmensi, Richelmus de comitatu Brisiense,
Willinus de comitatu Bergomense, sämtlich ohne den Titel comes, während
gleichzeitig andere Männer als Grafen für alle diese Comitate
nachweisbar sind. Diese Bezeichnung nach dem Wohnort ist in Italien bereits
im 10. Jahrhundert sehr geläufig; es ist nichts dem Wesen nach verschiedenes,
wenn in der zuletzt erwähnten Urkunde neben den Genannten ein Sigefredus
de Leviciano, Ugo de Modolona, Adalbertus de Gurgo erwähnt werden.
Siegfried I. hatte nach
Donizo a.a.O. drei Söhne:
Est primus dictus Sigefredus et Atto secundus,
Filius et parvus vocitatur quippe Gerardus.
oo N.N.
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Kinder:
Siegfried
-
Vater des Bischofs Siegfried von Parma (981-1015)
Stammvater der Familie "dei Baretti di Parma"
Adalbert Atto II.
- um
988
Gerhard
-
Stammvater der Familien "Wiberti di Meletolo"
Urgroßvater von Papst Clemens III.
Literatur:
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Bresslau Harry: Jahrbücher des Deutschen
Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker&Humblot Leipzig 1879 Band
I Seite 431-436 - Golinello, Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa,
Artemis und Winkler Düsseldorf 1998 Seite 30,45 - Hlawitschka,
Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962),
in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard
Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 108 - Pauler Roland:
Das Regnum Italiae in ottonischer Zeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen
1982 Seite 58 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln
zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa,
R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 396 -