Liutgard von Zähringen                 Gräfin von Calw
-----------------------------                Pfalzgräfin bei Rhein
um 1090
25.3. vor 1131  

Jüngere (2.) Tochter des Herzogs Berthold II. von Zähringen ( 12.4.1111) und der Agnes von Rheinfelden, Tochter von Gegen-König RUDOLF VON RHEINFELDEN ( 16.10.1080) und der Adelheid von Turin
Schwester von Herzog
Berthold III. von Zähringen ( 3.12.1122), Graf Rudolf II. von Rheinfelden ( Herbst 1111), Herzog Konrad I. von Zähringen ( 8.1.1152), Berthold von Zähringen, Gräfin Agnes von Burgund-Besancon, Gräfin Petrissa von Pfirt ( vor 1116), Gräfin Judith von Gammertingen (5.4./5.8. um 1150)
Nichte von Markgraf
Hermann I. von Baden (25.4.1074), Bischof Gebhard von Konstanz (12.10.1110), Markgräfin Liutgard von Vohburg (9.7.1119/18.3.1119)
Groß-Nichte von
Graf Amadeus II. von Savoyen (26.1.1080), Graf Peter I. von Savoyen (9.8.1078), Bischof Otto von Asti ( um 1102), von der Römischen Kaiserin Bertha von Turin (27.12.1087)
Enkelin von
Herzog Berthold I. dem Bärtigen von Zähringen (5.11.1078) und der Richwara von Babenberg
Ur-Enkelin von Markgräfin Adelheid von Turin (19.12.1091)
 
Brandenburg Erich: Tafel 38 Seite 76
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"Die Nachkommen Karls des Großen."

XII. 329. GOTTFRIED I.
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* ....,
1131/32

Pfalzgraf 1113

Gemahlin:
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LIUTGARD, Tochter Bertholds II. von Zähringen
     
...


Schwennecke Detlev: Tafel 30

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"Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

GOTTFRIED I.
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6.II.1131

GRAF von CALW
1095 VOGT von HIRSAU
1113/26 PFALZGRAF am RHEIN
1076

  oo LIUTGARD VON ZÄHRINGEN
          


Tochter von Herzog Bertold II.

Thiele Andreas: Tafel 26
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

GOTTFRIED
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wohl 1131

GRAF von CALW


  oo LIUTGARD VON ZÄHRINGEN
           


Tochter des Herzogs Berchtold II.      

Kurz Wilhelm: Seite 301
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"Adalbert und Gottfried von Calw" in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"

Während Gottfried aber nie an Hirsau schenkte, sogar energisch dagegen vorging, dass über seine Schwester Familiengut ans Nagold-Kloster gelangte, schenkte seine Frau Liutgard mehr als 20 Joche Land und einen großen Wald bei Türkheim und Fellbach an Zwiefalten.

Heyck Dr. Eduard: Seite 111-221   
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"Geschichte der Herzöge von Zähringen"

Auch von den Töchtern ist keine in den geistlichen Stand getreten. Agnes, nach der Mutter genannt, wurde vom Grafen Wilhelm III. von Hoch-Burgund heimgeführt, welche Heirat nach dem Aussterben dieses burgundischen Hauses für die ZÄHRINGER eine höchst folgenreiche Bedeutung erlangen sollte. Petrissa wurde die Gattin des Grafen Friedrich von Pfirt und schenkte (wie es scheint gegen oder um das Jahr 1130) mit Hand ihres Gemahls an St. Peter zu ihrem und aller ihrer Vorfahren Seelenheil ihr gesamtes Gut zu Wollbach (BA. Lörrach). Liutgart, nach der nellenburgischen mütterlichen Ahnfrau oder näher nach ihrer Tante, der verwitweten Markgräfin vom Nordgau geheißen, heiratete den jüngsten Sohn und alleinigen Erben des Grafen Adalbert von Calw, Gottfried, dem HEINRICH V. im Jahre 1113 die rheinische Pfalzgrafschaft anvertraute. Unter ihre Heiratsgut befand sich die Veste Schauenburg in der Ortenau, über die es später zu einem zähringisch-welfischen Zerwürfnis kam, welches zugleich zeigt, dass Liutgart wahrscheinlich vor ihrem Mann ( ca. 1131) starb und sicher 1133 schon gestorben war. Ihre Todestag war der 25. März. Die vierte hieß, wie die Tante, die fromme Gemahlin Hermanns I., Judith, und heiratete den Grafen Ulrich von Gamertingen. Sie starb an einem 5. August. 

Weller Tobias: Seite 255,257,261,412-414
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"
Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

Welf VI., das jüngste 1115/16 geborene Kind Heinrichs des Schwarzen, heiratete Anfang der 1130-er Jahre Uta, die Tochter Graf Gottfrieds von Calw und der Liutgard von Zähringen [147 Vgl. zu Welf VI. Karin BAAKEN: Welf VI., in LMA 8 (1997) 2146f.; zur Person Graf Gottfrieds von Calw und zu seiner Verbindung mit der ZÄHRINGERIN Liutgard siehe unten Seite 412ff.]. Utas Vater war ein zuverlässiger Gefolgsmann und enger Vertrauter Kaiser HEINRICHS V. gewesen, weshalb er im Frühjahr 1113 mit der rheinischen Pfalzgrafschaft belehnt wurde.
In die darauffolgenden Auseinandersetzungen griff auch Konrad von Zähringen (
1152) ein und belagerte die Schauenburg, wohl mit der Absicht, diese für sein Haus zurückzugewinnen [155 Vgl. FELDMANN, Welf VI. 3f.; SCHWARZMAIER, Uta von Schauenburg 36; eine stauferfeindliche Stoßrichtung der Heirat sehen auch LERCHE, Bedeutung 75f.; BAAKEN, Welf VI. 11.].
Heinrich selbst durfte durch seinen Ehebund erwarten, daß ihn Herzog Konrad in seinem Streben nach der bayerischen Herzogswürde unterstützen würde. Überdies stellte er sich mit der Heirat in eine gewisse Tradition welfisch-zähringischer Familienverbindungen:
Seine Tante Sophia (
vor 1147)  war weiland mit Berthold III. von Zähringen ( 1122), dem Onkel Clementias, vermählt gewesen; sein Onkel Welf VI. wiederum hatte mit Uta von Calw eine Cousine Clementias zur Frau [179 Uta war - wie oben (seite  255) behandelt - eine Tochter Pfalzgraf Gottfrieds von Calw und der Liutgard von Zähringen, einer Schwester Herzog Konrrads. Zu den welfisch-zähringischen Verwandtschaftsbeziehungen vgl. auch Tafel 15 im Anhang.].
Liutgard, die zweite Tochter Bertholds II., war die Gemahlin Graf Gottfrieds von Calw [120 Bezeugt wird diese Verbindung durch den Hinweis der 'Historia Welforum', daß Herzog Konrad von Zähringen ein Mutter-Bruder von Gottfrieds Tochter Uta, der Gemahlin Welfs VI.,, gewesen sei (Hist. Welf. c. 21, 38).], dem Kaiser HEINRICH V. vor dem 6. April 1113 die rheinische Pfalzgrafenwürde übertrug, nachdem sein Amtsvorgänger Siegfried von Orlamünde, der Bruder Graf Ottos von Ballenstadt, im März desselben Jahres als Kaisergegner im Kampf mit Hoyer von Mansfeld tödlich verwundet worden war. Gottfried war seinem Vater Adalbert (
1099) als Graf von Calw und Vogt von Hirsau nachgefolgt, nachdem Adalbert sich um 1093/95 in dieses von ihm neu begründete Reform-Kloster zurückgeezogen hatte. Eine sichere zeitliche Festlegung der Hochzeit ist nicht möglich; die Lebensdaten der Ehepartner legen jedoch nahe, daß die Eheschließung noch vor der Erhebung Gottfrieds zum Pfalzgrafen erfolgte [123 Gottfrieds Geburtsjahr ist wahrscheinlich um 1060 anzusetzen (vgl. KURZE, Adalbert und Gottfried von Calw 306), während Liutgard, deren Eltern 1079 heirateten, wohl während der 1080-er oder Anfang der 1090-er Jahre geboren wurde.]. Wie Wilhelm "der Deutsche" war auch Gottfried 1093 bei der Weihe von St. Peter anwesend. Unter dem Heiratsgut, das die ZÄHRINGERIN ihrem Gemahl zubrachte, befand sich augenscheinlich auch die Festung Schauenburg in der Ortenau, über die es nach Gottfrieds Tod zu einem Streit zwischen seinem Neffen Adalbert von Löwenstein ( um 1145) und Herzog Konrad von Zähringen einerseits und Welf VI. ( 1191) andererseits kam. [125 Vgl. HEYCK, Zähringen 221, 286f.; SCHICK, Herzog Konrad 44; SÜTTERLIN, Geschichte Badens 179; FELDMANN, Herzog Welf VI. 5; HEINEMANN, Erbe 259; SCHWWARZMAIER, Uta von Schauenburg 32f.].
Bis zu seinem Tod, der zwischen 1131 und 1133 anzusetzen ist, gab es somit nominell zwei rheinische Pfalzgrafen [130 In der Urkunde LOTHARS III. vom 20. Januar 1129 (D Lo III. 15) tauchen unter den Zeugen Gottfried von Calw und Wilhelm von orlamünde nebeneinander unter dem Pfalzgrafentitel auf. Zum strittigen Todesjahr Pfalzgraf Gottfrieds vgl. oben Seite 256 mit Anm. 149.]. Gottfrieds Gemahlin Liutgard von Zähringen ist wohl vor ihm gestorben, da sie in den Calwer Erbstreitigkeiten, in die ja auch ihr Bruder Herzog Konrad eingriff, keine Rolle mehr gespielt zu haben scheint [131 Vgl. HEYCK, Zähringen 221; PARLOW, Zähringer, No. 95, 66.].

 
 
 
 
  oo Gottfried Graf von Calw
       um 1060/75
6.2.1131/33
 
 
 
 

Kinder:

  Gottfried von Calw
  um 1115
vor 1131
 
  Liutgard von Calw
  um 1112/13
nach 1131

  Uta Herzogin von Schauenburg
  um 1113/20
nach 1196

 1126/27
  oo Welf VI. Herzog von Spoleto
       1115
15.12.1191
 
 
 
 

Literatur:
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Bergmann Hans-Walter: Der Löwe von Calw - Pfalzgraf Gottfried, des Kaisers Stellvertreter. Geschichtliches aus der Glanzzeit der Calwer Grafen und ihres Stifterklosters Hirsau - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 38 Seite 77 - Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 259,378 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. Bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 33,39 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 255,257,261, 412-414,435,832 -