Einziger Sohn des Herzogs
Heinrich II. der Großmütige von Brabant aus seiner 1.
Ehe mit der Maria
von Schwaben, Tochter von König
PHILIPP
Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2067
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Heinrich III., Herzog von Brabant seit 1248
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* 1230/31, + 28. Februar 1261
Ältester Sohn von Herzog Heinrich II.
1251?
oo Aleidis, Tochter Herzog Hugos IV. von Burgund
- 1273
Heinrich führte
ein Friedensregiment, ohne allerdings den alten Anspruch auf die niederlothringische
Herzogswürde aufzugeben. Am 16. Oktober 1257 ließ er sich vom
römischen
König ALFONS
X. VON KASTILIEN zum Stellvertreter im Gebiet zwischen
Brabant und dem Rhein, Trier, und der Nordsee, das im wesentlichen dem
ehemaligen Herzogtum Nieder-Lothringen entsprach, ernennen. Förderer
des literarischen Lebens an seinem Hof, trat der Herzog auch selbst als
Trouvere hervor (4 französische Gedichte erhalten). Kurz vor seinem
Tod, am 26. Februar 1261, erließ er - wie sein Vater - ein Landesprivileg
("Testament" Heinrichs III.).
HEINRICH III. "DER FRIEDFERTIGE"
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+ 1261
Heinrich III. der Friedfertige folgte 1248 seinem Vater und unterstützte den Halbbruder Heinrich das Kind in Hessen tatkräftig, ebenso den Schwager in Flandern und sicherte dem Haus AVESNES 1256 den Hennegau. Er unterstützte 1257 den von ihm mitgewählten König ALFONS X. VON KASTILIEN und wurde durch ihn Reichsvikar in Lothringen, womit sein Herzogtum formal die alte Bedeutung erlangte. Er war Vormund und Lehensherr in Holland.
oo um 1250
ADELHEID
VON BURGUND
+ 1273
Tochter des Herzogs Hugo IV. zu Dijon, 1261-1269 Regentin
für den Sohn
Als Heinrich III. (oder der Gute) seinem
Vater Heinrich II. folgte, waren im Reich die ghibellinische und
die guelfische Partei miteinander im härtesten Kampfe. Durch das thüringische
Haus war das brabantische der guelfischen Faktion fest verbunden worden,
und so sehen wir auch Herzog Heinrich III. sofort nach seinem Regierungsantritt
mit WILHELM
VON HOLLAND gegen die staufische
Familie und deren Anhänger im Reiche verbündet. Wir
berücksichtigen diese allgemeineren Reichsverhältnisse nur in
wieweit sie unmittelbar mit der Geschichte der brabantischen Territorialverhältnisse
in Verbindung stehen, und insofern haben die Streitigkeiten in den benachbarten
Lütticher Landen ein größeres Interesse für uns, als
die Streitigkeiten im Reiche, denn jene führten dazu, daß 1254
dem Herzog Mecheln, Hougaerden und Bavechem verpfändet
wurden [1 Siehe oben Seite 422. Butkens p. 259. Die Summe, welche
der Bischof gegen Pfand erhielt, waren 1.300 Mark.]. Die Kämpfe, welche
der Auslösung dieser Pfandschaft vorausgingen, sind bereits früher
erwähnt [2 Siehe oben Seite 424.].
Dietrich Luf, Sohn Dietrichs von Kleve, verwandelte im
Jahre 1257 seine Herrschaft Hefreswerth bei Lobith für anderweitige
Vorteile in ein brabantisches Lehen und Waleram von Limburg gab im selben
Jahrs die Hoheitsrechte, die ihm noch in Daehlem zustanden, an Herzog
Heinrich. Im folgenden Jahre wurde die Herrschaft Wissendonk von Herrn
Gottfried van Kruningen eben so zu einem feudum oblatum gemacht.
Außer einer kurzen Einmischung in die vormundschaftliche
Regierung von Holland im Jahre 1258 ist aus Heinrichs des Guten Leben
nichts Denkwürdiges mehr zu erwähnen. Er starb am 28. Februar
1261, und als Regentin folgte ihm, nach mannigfachen Streitigkeiten
zwischen den nächsten Verwandten über die vormundschaftliche
Regierung seines Sohnes seine Gemahlin Adelheid,
die Tochter Herzog Hugos von Burgund.
Sie wußte es auch bei den Ständen dahin zu bringen, daß
der geistesschwächere ältere Sohn Heinrichs III., der
ebenfalls Heinrich
hieß, nicht, dagegen aber ihr Lieblingssohn, der zweitgeborene Johann,
Nachfolger des Vaters wurde. Die Stadt Löwen und ein Teil der Ritterschaft
wollten zwar Prinz Heinrichs Recht durchfechten, allein dieser resignierte
und trat als Mönch in die Augustinerabtei in Dijon im Jahre 1269.
Außer diesen beiden Söhnen hinterließ
Heinrich III. noch einen Sohn, Gottfried,
welcher Einkünfte und Rechte in Aerschot, Sichem und anderen Ortschaften
und deren Gebiete zur Abfindung erhielt, und Jeanna de Vierson heiratete.
Heinrichs III. Tochter, Marie,
ward 1272 die Gemahlin König Philipps von
Frankreich.
um 1250
oo Adelheid von Burgund, Tochter des
Herzogs Hugo IV.
um 1235-23.10.1273
Kinder:
Heinrich IV.
1251/52- nach 29.4.1272
Johann I. der Siegreiche
1252/53-3.5.1294
Gottfried von Brabant, Herr von Aerschot und Vierson
-11.7.1302
Maria
1256-12.1.1321
21.8.1274
oo 2. Philipp III. König von Frankreich
1.5.1245-5.10.1285
Literatur:
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Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer
Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 422,424,579-581 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 20
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