Einziger Sohn des Grafen
Heinrich II. von Brabant aus seiner 2. Ehe mit der Sophie
von Thüringen, Tochter von Landgraf Ludwig IV.
Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2069
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Heinrich I., Landgraf von Hessen
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* 24. Juni 1244, + 21. Dezember 1308
Eltern: Herzog Heinrich II. von Brabant und Sophie, Tochter Landgraf Ludwigs IV. von Thüringen und der heiligen Elisabeth
Mit dem Erlöschen der LUDOWINGER im Mannesstamm nach dem Tode HEINRICH RASPES (1247) konnte Herzogin Sophie in den ausbrechenden Kämpfen um das Erbe für ihren unmündigen Sohn die Grafschaft Hessen sichern, während Thüringen an die Markgrafen von Meißen fiel. Seit ca. 1265 selbständig regierend, kennzeichnet Heinrichs Politik das Bemühen um den Auf- und Ausbau seines Territoriums, um Sicherung der Selbständigkeit Hessens und Festigung seiner Position innerhalb des Reiches, wobei er wiederholt in politische und kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt wurde. Die 1292 von König ADOLF VON NASSAU vorgenommene Erhebung in den Reichsfürstenstand sicherte seiner Familie für Jahrhunderte die führende Stellung in Hessen.
Literatur:
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K. Wiedemann, Lgf. H. v. Hessen und das Erzstift Mainz,
Zs. für hess. Gesch., NF 20, 1895, 399ff. - K.E. Demandt, Gesch. des
Landes Hessen, 1972 [rev. Nachdr. 1980].
HEINRICH I. "DAS KIND AUS BRABANT"
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* 1244, + 1308
Sohn des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Landgräfin Sophie von Thüringen (= Tochter und Erbin Landgraf Ludwigs IV. des Heiligen und der Elisabeth der Heiligen von Ungarn)
Die Mutter begann 1247 den Erbkrieg um die gesamte Erbmasse Thüringen-Hessen und sicherte ihm 1263 im Langsdorfer Vertrag Hessen. Heinrich I. wurde damit Landgraf von Hessen, schlug seinen Sitz in Kassel auf und mußte vorerst eine starke erbischöflich-mainzische Dominanz im hessischen Raum anerkennen, was Anlaß für jahrhundertelange, zum Teil erbitterte und verheerende Auseinandersetzungen wurde. Er zerstörte im Sinn seiner Mutter viele Raubritterburgen, wurde wegen seiner ständigen Fehden gegen die Erzbischöfe von Mainz 1274 geächtet, gewann aber bald Anerkennung und Vertrauen König RUDOLFS I. VON HABSBURG, zog mit ihm gegen Böhmen und half 1276 Wien zu erobern. Er besiegte den Erzbischof von Mainz mit einem echten Landsturmheer in der Schlacht bei Fritzlar und brach eine erste, bedeutende Bresche in die kurfürstliche Macht in Hessen, indem er für die hessische Kirche wichtige Freiheiten erzwang und die Beschränkung der ausufernden Sendgerichte erreichte. Er verzichtete nie auf seine Erbansprüche in Brabant, unterstützte 1280 den BRABANTER Neffen gegen Geldern/Luxemburg im Limburg-Erbkrieg. Er wurde 1292 durch König ADOLF VON NASSAU Reichsfürst, Grundlage dieser Würde und damit der Reichsunmittelbarkeit wurden Eschwege, Reichsburg Boyneburg und Sontar. Er baute Kassel als Residenz aus und das Schloß Marburg auf, gewann mit Verträgen oder durch Kauf unter anderem die Herrschaft Gießen, Soden-Allendorf, Kaufungen, Witzenhausen, Londorf, Immenhausen, Grebenstein, Schartenberg, Schoneberg, Wanfried, Staufenberg, Trendelburg und den Reinhardswald und arrondierte damit die Herrschaft vorteilhaft. Er war ein kraftvoller, zupackender, fähiger Organisator und Verwalter und hoch angesehen im Reich. Er geriet später gegen die Söhne aus 1. Ehe, da seine zweite Frau Berücksichtigung ihrer Söhne forderte, was 1292 zu neuen verheerenden Bürgerkriegen führte, in denen alle anderen Gegner mitmischten, auch die Grafen von Nassau-Dillenburg, mit denen seine Mutter die sogenannte "Dernbachser Fehde" angefangen hatte. Er behauptete wohl sein Erbe gegen Kurmainz und Thüringen, mußte aber doch die ungünstigen Aufteilungen an die Söhne anerkennen.
1. oo 1263
ADELHEID VON BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG
+ 1274
Tochter des Herzogs Otto I. und der Mathilde von Brandenburg
(7 Kinder)
2. oo 1275
MATHILDE VON KLEVE
+ 1309
Tochter des Grafen Dietrich VI.
1275
2. oo Mathilde von Kleve, Tochter des Grafen Dietrich
VI.
-21.12.1309
Kinder:
1. Ehe
Sophia
- nach
12.8.1331
1276
oo Otto I. Graf von Waldeck
-11.11.1305
Heinrich der Jüngere
um 1265-23.8.1298
Mechthild
um 1267- nach 1332
29.6.1283
1. oo Gottfried VI. Graf von Ziegenhain
-30.11.1304
1310
2. oo Philipp III. von Bolanden Graf von Falkenstein
- 1321/22
Adelheid
um 1268-7.12.1317
1317
oo Berthold VII. Graf von Henneberg
um 1271-14.4.1340
Elisabeth die Ältere
1269/70-19.2.1293
um 1287
oo Johann I. Graf von Sayn
-23.11.1324
Sohn
um 1270- um 1274
Otto I.
um 1272-17.1.1328
2. Ehe
Agnes
um 1277- um 1335
1297
oo Johann I. Burggraf von Nürnberg
1278/80-25.2.1300
Elisabeth die Mittlere
um 1276- nach 6.7.1306
1290
1. oo Wilhelm Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel
1270-30.9.1292
1294
2. oo Gerhard V. von Eppstein
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Johann
um 1278- 2.1311
Jutta
-13.10.1317
1311
oo Otto der Milde Herzog von Braunschweig-Göttingen
vor 1292-30.8.1344
Ludwig Bischof von Münster (1310-1357)
1283-18.8.1357
Elisabeth die Jüngere
- nach 30.10.1308
17.3.1299
oo 1. Albert III. Graf von Görz
- 1325/27
Katharina
-
1322
1308
oo Otto IV. Graf von Orlamünde
1271- um 1318
Literatur:
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Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter.
Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer, Primus Verlag Darmstadt 1998
- Leo Heinrich Dr.: Zwölf Bücher niederländischer
Geschichten. Eduard Anton Verlag Halle 1832 Seite 579 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs-
und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 287 - Thiele,
Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen
Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und
Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 20
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