So berichtet Lampert von Hersfeld, dass Dedo II.
unter dem Einfluß seiner energischen Gattin Adela,
die in erster Ehe mit dem Markgrafen von Meißen, Otto von Weimar-Orlamünde,
verheiratet gewesen war, Anspruch auf Güter geltend machte, welche
dieser von verschiedenen Herren zu Lehen getragen hatte. Der Versuch des
WETTINERS,
seinen Besitz zu erweitern, scheiterte freilich an der Weigerung der ehemaligen
"domini" Ottos, zu denen wahrscheinlich auch der König
gehörte, die entsprechenden Güter an den
WETTINER auszutun.
Daraufhin habe sich Dedo auf Drängen
Adelas
gegen
den
SALIER erhoben. Der
WETTINER
mußte sich dem König unterwerfen. Die Folgen waren gravierend.
Der SALIER ließ ihn gefangennehmen
und zwang ihn zur Abtretung zahlreicher Güter. Überdies setzte
er ihn wahrscheinlich ab und machte dessen Sohn Dedo III. zum Markgraf
der Ostmark.
Als sich im Jahre 1073 die Fürsten Ost-Sachsens
gegen den SALIER erhoben, gehörten
auch
Dedo II. und Adela zu den
führenden Persönlichkeiten.
Heinrich I. von Eilenburg war beim Ableben Dedos
II. 1075 noch unmündig. Seine Mutter Adela
hatte zulassen müssen, dass ihr Sohn dem SALIER
als Geisel übergeben wurde. Trotz ihrer Bemühungen erhielt er
auch jetzt zunächst nicht das Amt seines Vaters.
Adela, die Tochter
des Grafen
Lambert von Löwen-Brabant, hatte bis zu ihrem Tod im
Jahre 1083 nicht zu unterschätzenden Einfluß innerhalb
des sächsischen Adels. Er beruhte zum einen auf den Heiratsbeziehungen
ihrer Töchter
Oda,
Kunigunde und
Adelheid
mit
NORTHEIMERN, BRUNONEN, GROITZSCHERN und ASKANIERN
und zum anderen auf ihrem ausgeprägten Erwerbs- und Machstreben, das
sie auf die Seite der Gegner
HEINRICHS IV.
führte. Nach dem Bericht Lamperts von Hersfeld, der ihr auch die Urheberschaft
am Mord ihres Stiefsohnes Dedo III. nachsagt, war sie es, die ihren
Ehemann 1069 zur gewaltsamen Auseinandersetzung mit dem König verleitete
und im Jahre 1073 wesentlich vehementer als Dedo die anti-salischen
Bestrebungen der sächsischen Fürsten befürwortete.