Der WETTINER Dedi hatte sich mit
Adela, der Witwe des 1067 gestorbenen Markgrafen Otto von
Meißen aus dem Geschlecht der Grafen von Weimar-Orlamünde,
vermählt [Lamp. Ann. ad 1069 Seite 106; Ann. Saxo Seite 697. Adela
war eine Tochter Graf
Lamberts von Löwen. Vgl. Posse a.a.O. Seite 149. In erster
Ehe hatte Markgraf Dedi Oda, die Witwe Graf Wilhelms III. von
Weimar, geheiratet. Vgl. Schölkopf a.a.O. Seite 59. Bemerkenswert
ist, daß Dedi in zweiter Ehe mit Adela eine Schwiegertochter
seiner ersten Frau heiratete, denn Oda war durch ihre erste Ehe
die Mutter des 1067 gestorbenen Markgrafen Otto. Vgl. Posse a.a.O.
Seite 135 und die Stammtafel ebd. Seite 154; Schölkopf a.a.O. Seite
59. Zu Adela vgl. unten Seite 73f.,76.]. Lampert von Hersfeld beschreibt
sie als schöne, ihres politischen Ehrgeizes wegen aber gefährliche
Frau. Um dieser Vorzüge willen habe sich der
BRUNONE Markgraf Ekbert
I. 1067 noch kurz vor seinem überraschenden Tod von seiner Gemahlin
Irmingard
trennen wollen, um sich mit Adela
verheiraten
zu können. Nach seiner Eheschließung mit Adela
bemühte
sich Dedi
um Lehnsgut aus dem Besitz ihres verstorbenen ersten Gatten,
ein Bestreben, das durch das Erlöschen der engeren Linie der Grafen
von Weimar beim Tode Ottos 1067 einen zusätzlichen Anreiz erfahren
haben dürfte. Als Dedi bei diesem Versuch der Besitzerweiterung
der Erfolg versagt blieb, erhob er sich zusammen mit seinem Schwiegersohn
Graf Adalbert. Lampert berichtet sogar, Adela
sei die treibende Kraft zum Aufstand gewesen, weil sie den an sich ruhigen,
schon etwas älteren
WETTINER
dazu gedrängt habe, gegen
den Kaiser die Waffen zu erheben.
Auch Adela,
die nach 1075 zweifach verwitwete Markgräfin, der Lampert von Hersfeld
beträchtlichen politischen Ehrgeiz unterstellt, ist bis zu ihrem Tode
1083
ohne Zweifel ein einflußreiche Persönlichkeit im östlichen
Sachsen gewesen. Schon 1069 soll sie den Entschluß ihres zweiten
Gatten Dedi
zur Erhebung gegen den König maßgeblich beeinflußt
haben. Kurz darauf beschuldigte man sie, die Ermordung ihres Stiefsohnes,
des jungen Dedi, der aus einer früheren Ehe des
wettinischen
Markgrafen stammte, angestiftet zu haben, um ihrer eigenen Nachkommenschaft
die Erbfolge in der Markgrafschaft zu sichern.
Adela,
deren Beteiligung an der Verschwörung von 1073 bezeugt ist, bemühte
sich, nach dem Tode des zweiten Gatten selber, die Interessen ihres Hauses
zu wahren. Obwohl sie nach der sächsischen Niederlage 1075 dem König
ihren Sohn Heinrich als Geisel übergab, gelang es ihr nicht,
den Verlust der Mark Nieder-Lausitz abzuwenden, die
HEINRICH
IV. im gleichen Jahr Herzog Wratislaw übertrug. In
den folgenden Jahren scheint Adela
eng mit dem BRUNONEN Ekbert II., ihrem Schwiegersohn, verbunden
gewesen zu sein.
Nach einer schwäbischen Quelle sollen die Markgräfin
Adela und ihr Schwiegersohn Ekbert - dieser hatte inzwischen
Oda,
eine Tochter der Adelas aus deren erster
Ehe, geheiratet - in geheimen Einvernehmen mit dem von RUDOLF
abgefallenen Herzog
Magnus gestanden haben. Sie hätten dem Gegen-König den
Gehorsam verweigert und mehrere Burgen besetzt, seien dann aber von diesem
erneut zum Anschluß an seine Partei gezwungen worden.