Vielleicht Sohn des Grafen
Odacar
Barth Rüdiger E.: Seite 185
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"Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"
Widricus (Wigerich) comes palatii
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Wampach, Lux. S. 152,156,170; Chatelain, Le comte de Metz,
in: Jb. G.l. G. XIII (1901), S. 251, Anm.1, und S. 255; Isenburg I, Tafel
4; Cart. Gorze, Mettensia, S. 500; Parisot, Origenes, S. 282 und T. Genealogique;
Publications Sect. Hist. Institut G.-D. Lux. 95 (1981); R. Gerstner, Geschichte
der lothringischen Pfalzgrafschaft, S. 3f.
Gerstner geht meines Erachtens zu weit, wenn sie ihn
als Pfalzgraf "anscheinend für ganz Lothringen" einreiht, vgl. ebd.,
S. 13, wo sie diese Meinung wiederholt; + 916/19;
Vater des erstem luxemburgischen Grafen und Friedrichs
I. von Ober-Lothringen, Stadtgraf von Trier, Graf im Bitgau, bischöflicher
Pfalzgraf in Metz.
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Wigerich
war Gegner der KONRADINER
im altpfälzischen Raum und mächtigster Graf in Lothringen. Er
förderte Erzbischof Radbod von Trier und trat Münz- und Zollrechte
an ihn ab. Er ging 911 zu König Karl III.
von Frankreich über und erhielt wichtige Vogteien und Lehen
dazu. Er wurde 916 Pfalzgraf von Lothringen. Hilfe erhielt er besonders
durch seinen einflußreichen Bruder Abt Friedrich von Gorze und St.
Vanne.
Hlawitschka Eduard: Seite 171,195
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"Lotharingien"
Graf Wigerich (Widiacus),
der zum Jahre 909 ausdrücklich als Graf des Bidgaues bezeugt ist,
und der 902 bereits seine Zustimmung zu einer Restitution von Grafschaftsrechten
an den Trierer Erzbischof gibt, also schon damals Bidgaugraf war, intervenierte
bereits am 23. Januar 899 bei König Zwentibold
für die Kirche von Trier als Graf.
Wigerich ist
dabei zwar nicht ausdrücklich als Bidgaugraf bezeichnet, doch läßt
seine nach Stephans Tod (901) eindeutige Verankerung im Bidgau im Verein
mit dieser Intervention wohl darauf schließen, dass er schon in der
Spätzeit Zwentibolds
Bidgaugraf
geworden war und Stephan hier abgelöst hatte. Dass Wigerich
(Widricus) nicht etwa anfangs nur
Stadtgraf von Trier war und Stephan daneben den Bidgau weiterverwaltete,
machen auch die Untersuchungen von Y. Dollinger-Leonard deutlich. Damals
war Trier lediglich bevorzugter Sitz des jeweiligen Bidgaugrafen; eine
Stadtgrafschaft Trier gab es nicht!
Und darüberhinaus hatte Karl
der Einfältige auch noch andere Verwandte in Lotharingien,
die einer solchen Herrschaftsregelung von vornherein geneigt sein mochten:
Der Graf Wigerich vom Bidgau
hatte Kunigunde,
eine Enkelin Ludwigs des Stammlers und
somit eine Nichte Karls des Einfältigen zur
Frau.
Nonn Ulrich:
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"Die gefälschte Urkunde des Grafen Widerich für
das Kloster Hastiere und die Vorfahren der Grafen von Luxemburg"
Die erste urkundliche Erwähnung der Abtei Hastiere
bietet ein Diplom
Karls des Einfältigen von
911-915, in dem er die Abtei, quam comes Windricus
per preceptum habebat regale, zusammen mit Saint-Rombaut am
Demer (Mecheln) der Kirche von Sankt Lambert zu Lüttich überträgt.
Graf Widerich, seine Gemahlin Kunigunde
und
ihr Sohn Adalbero sollen aber auf Lebenszeit beide Abteien in ihrem Besitz
behalten.
Kommen wir nun zum Aussteller der Urkunde zurück.
Dass ein Graf Widericus Hastiere durch
königliche Verleihung besaß, geht aus der Urkunde Karls des
Einfältigen von 911-915 klar hervor, und dass er als Gründer
des Klosters galt, zeigt die Bestätigungsurkunde Alexanders III. von
1180. Das Diplom Karls des Einfältigen
nennt weiter Widerichs Gemahlin Kunigunde
und
seinen Sohn Adalbero; damit steht außer Zweifel, dass es sich um
jenen Grafen Widerich/Wigerich handelt,
der seit Renns grundlegenden Untersuchungen als Vater des Grafen Sigfrid
und damit als "der Ahnherr des 1. luxemburgischen Grafengeschlechtes" gilt.
Er begegnet zuerst 899 als Intervenient in einer Urkunde Zwentibolds
für Trier, und 3 Jahre später stimmt er einer Übertragung
gräflicher Rechte durch Ludwig das Kind
an den Trierer Metropoliten zu. 903/04 finden wir ihn dann selbst als Urkundenaussteller,
der dem Kloster Echternach seine Besitzungen in der Gemarkung Itzig (bei
Luxemburg) schenkt. Aus einer Tauschurkunde zwischen dem Trierer Lehensträger
Rorich und der Abtei St. Maximin von 909 erfahren wir, dass er Graf im
Bitgau war: ... in pago Bedinse in comitatu Widrici in villa vocabulo Eslingis
( = Esslingen bei Meckel, Kreis Bitburg); diese Urkunde hat er als Zeuge
unterschrieben. Später erfreute er sich offensichtlich der Gunst Karls
des Einfältigen, der ihm ja Hastiere auf Lebenszeit übertrug
(911-915); und auf dessen Placitum von 916 in Herstal, wo der König
dem Kloster Prüm das ihm widerrechtlich entzogene Kloster Süsteren
restituierte, erscheint er sogar als comes palatii (D K.d.E. 84 vom 19.1.916).
Bald danach scheint Widerich gestorben
zu sein; auf der folgenden Reichsversammlung zu Herstal 919 wird er nicht
mehr genannt. Bestattet wurde er im Kloster Hastiere, wie aus der Urkunde
seines Sohnes Adalbero von metz von 945 hervorgeht. Aufgrund vergleichender
Berechnungen schließt Renn, dass Widerich
kaum vor 870 geboren wurde; damit dürfte die öfters behauptetet
Identität mit jenem Grafen Widericus, der mit anderen weltlichen und
geistlichen Großen 877 den jungen Ludwig
den Stammler an die Maas begleiten sollte, entfallen. Sicher
auszuschließen ist eine Identifizierung mit jenem Wigricus, der 860
beim Vertragsabschluß von Koblenz anwesend war.
910
oo 1. Kunigunde, Enkelin Ludwigs
II. des Stammlers
890/95- evtuell Tochter
Reginars I. Langhals
Kinder:
Adalbero I. Bischof von Metz (929-962)
910-26.4.962
Gozelo
um 914-19.10.942
Friedrich I. Herzog von Ober-Lothringen
912-17.6.978
Giselbert Graf im Ardennengau
915-17.4.963
Liutgard
915-8.4.960
1. oo Adalbert (MATFRIEDE)
- 944
2. oo Eberhard Graf von Egisheim
- 972/73
Siegfried Graf im Moselgau
915/17-26.10.997
Literatur:
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Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien
im 10. Jahrhundert. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 185 - Hlawitschka,
Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert,
Saarbrücken 1969, Seite 54,58,61-64,68-70,74,107,109-112,116-121,124-126,
130,133,136,138,146, 179 -