Pilgrim                                                      Erzbischof von Salzburg (907-923)
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    -8.10.923
 

Sohn des NN; Nachkomme des Vogtes Pilgrim von Allershausen
 

Lexikon des Mittelalters: Band VI Seite 2158
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Pilgrim, Erzbischof von Salzburg 907-923
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     + 8. Oktober 923

Entstammte einer altbayerischen, mit den ARIBONEN verwandten Adelssippe, die zeitweise das Bistum Freising bevogtete. Von König Ludwig IV. erhielt Pilgrim 908 den Königshof Salzburghofen (im heutigen Freilassing) mit reichem Zubehör und Zöllen, der die Position Salzburgs in der wichtigsten Saline Reichenhall stärkte, und 909 gemeinsam Markgraf Aribo die Abtei Traungau (Altmünster). In der Auseinandersetzung zwischen König KONRAD I., der Pilgrim 912 zum Erzkapellan bestellte, und Herzog Arnulf von Bayern, von dessen Säkularisationen Salzburger Kirchengut kaum betroffen war, stand Pilgrim auf Seiten des Königs, dessen Interessen er auch auf der Synode von Hohenaltheim 916 vertrat. König HEINRICH I. gestand Herzog Arnulf eine königsgleiche Herrschaft in Bayern zu, einschließlich des Rechts der Bistumsbesetzung. Damit verlor Pilgrim seine Position als Erzkapellan, die auf Mainz überging, und blieb nur mehr ein vom Herzog abhängiger Metropolit Bayerns.

Quellen:
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Salzburger UB I,II, 1898-1910

Literatur:
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H. Dopsch, Der bayer. Adel und die Besetzung des Ebm.s Salzburg im 10. und 11. Jh. (Mitt. der Ges. für Salzburger LK 110/111, 1970/71), 125-151 - Ders., Die Zeit der Karolinger und Ottonen (Gesch. Salzburgs, 1984) I/1, 197-201; I/3, 1238-1240.
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Störmer Wilhelm: Seite 301,302
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"Früher Adel"

Kaiser ARNULF von Kärnten gibt 899 dem Kleriker Pilgrim im pagus Cilarestale - und zwar in den Grafschaften des Engilprecht und des Jezo - Güter (Höfe, Wälder, Alpenalmen) zu Lehen, die vorher der nobilis Isangrim innehatte. Der vom Kaiser bedachte Kleriker Pilgrim dürfte identisch sein mit dem späteren Erzbischof Pilgrim von Salzburg, zumal die Pilgrims-Kapelle im Dom zu Salzburg später eigenen grundherrschaftlichen Besitz im Zillertale hatte, offensichtlich als Schenkung Pilgrims. Es kann aber auch kaum ein Zweifel bestehen, dass dieser Pilgrim ein Angehöriger der mächtigen ARIBONEN-Sippe ist . Die ARIBONEN beherrschten durch ihre Besitzungen praktisch das Inntal von Kufstein bis Innsbruck, ja möglicherweise bis Imst. Der Vorgänger des Klerikers Pilgrims im Zillertaler Lehensbesitz, ein Edler Isangrim, ist wohl ebenfalls ein ARIBONE. Schon die beiden Namen Pilgrim und Isangrim lassen eine Verwandtschaft vermuten.