Nach J.P.J. Gewin Sohn des Albuin,
Markgraf in Kärnten und der Hildegard
HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER
GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER
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Gewin Dr. J.P.J.: Seite 57
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12. Albuin II.
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Vor 975 Diaconus, 975-1006 Bischof von Säben (Brixen):
A. t. I. nr. 6-64.
Vor 975. Hildegard überläßt ihren
Sohn, dem
Diacon Albuin das Gut Stein
im Jaumtal, 1. Zeuge dessen Bruder Aribo
C. 13. A. t. I. nr. 5.
993/c.1000. Bischof Albuin
vergleicht sich mit seinem Bruder Aripo
um
ein Gut zu Lippendorf (westlich Völkermarkt, Kärnten), das Schloß
Stein im Jauntal (Kärnten) und ein Gut zu Aschau (südwestlich
Mühldorf): A. t. I. nr. 28.
C. 975/1006. Albuin
schenkte der Kirche von Brixen "unum curtiferum et tres agros" in Sterzing
(Wipptal), Liegenschaften zu Uttenheum (nördlich Bruneck), ein Gut
zu Lippendorf und das Gut Stein im Jauntal: A. t. I. nr. 30.
C. 995/1005. Er macht dazu noch die folgenden Schenkungen:
Liegenschaften zu Aschau und Tann (südwestlich Mühldorf), zu
Taur und Aldrans (beide bei Innsbruck) und den von seiner Schwester Geppa
eingetauschten Teil eines Gutes zu Aschau: A.t. I. nr. 31, 39, 44.
C. 995/1005. Albuin
schenkt seiner Schwester Gepa und ihrem Gemahl Pezili ein Gut zu Gösseldorf:
A. t. I. nr. 36. C. 995/1005. Derselbe vergleicht sich mit seinem
Bruder Aribo
um einen zum Gute Stein gehörigen Wald: A. t. I. nr. 34. 1006(?)
Mai 29. Erwähnt, dass Truta, Tochter
Aribos (C. 13.) "nepta" Bischof Albuins
war: A. t. I. nr. 64.
+ 5. Februar 1006.
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Finckenstein Finck von: Seite 143
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"Bischof und Reich"
Auch Richperts Nachfolger Albuin
(ca. 975-ca. 1006), Sohn Albuins
und
der Hildegard, erwies sich als besondere Stütze des Königtums
in diesem Raum, wenngleich das Ausmaß des königlichen Einflusses
auf seine Erhebung, die auf 975 nur annähernd datiert werden kann,
unbekannt ist. Als Kanoniker des Domstifts ist Albuin
vielleicht auch in Brixen erzogen worden, zumal er durch seinen Großvater,
Erzbischof
Odalbert von Salzburg, den in Bayern und Kärnten reich begüterten
ARIBONEN
verwandt, diesem Raum auch entstammte. Die Verwandtschaft mit der mächtigen
Pfalzgrafenfamilie knüpfte aber auch Beziehungen Albuins
zu
Bischof
Pilgrim von Passau, den Erzbischöfen Friedrich und Hartwig
von Salzburg und den - allerdings jüngeren - Erzbischöfen
Pilgrim von Köln und Aribo
von Mainz. Auch diese familiären Zusammenhänge mögen
bei Albuins Erhebung eine Rolle gespielt haben. Nachweisbar als Bischof
ist er zuerst 977, als ihn OTTO II. aus
dem Gut eines hingerichteten Rebellen während der Belagerung Passaus
beschenkt. Das Vertrauen des Königs in ihn, wie überhaupt in
die Reichskirche, findet in der Arenga dieser Urkunde beredten Ausdruck:
credimus... nostrae saluti im presenti et in futuro magnum esse subsidium,
si venerabilium loca sanctorum Dei pio affectu impiorum Deo nobisque adversantium
prediis decrecerimus ditari cumque ab ipsis imperialis maiestas non potest
assequi temporalem tranquillitatem, non dubitamus meritis et precibus sanctorum
sempiternan nos posse consequi felicitatem.
Auch in den beiden folgenden Jahren erhielt Albuin
Schenkungen, die diese Annahme bestätigen. Seine Teilnahme am Hoftag
in Verona 983 und die Gestellung von 20 loricati zu OTTOS
II. letztem Italienzug geben Anlass zu dem Schluss, dass auch
er daran teilnahm.
In der Umgebung OTTOS III. ist
er nicht nachweisbar. Ob freilich Thietmars Angabe, dass ommes episcopi
Bavarie sich mit Heinrich dem Zänker gegen den minderjährigen
König und dessen Mutter erhoben hätten, auch auf ihn zu beziehen
ist und dieser Umstand sein Verhältnis zu OTTO
III. belastet haben könnte.
Eindeutig dagegen sein Verhalten bei der Königswahl
1002. Mit Willigis von Mainz und seinem Verwandten Hartwig von Salzburg
hat Albuin zu den Förderern der Wahl Heinrichs
von Bayern zum König gehört, an dessen Krönung
er dann auch teilnahm. Schenkungen HEINRICHS II.
noch
im gleichen Jahr für Brixen bezeugen ein wohl auch persönlich
gutes Verhältnis des Bischofs zur Reichsspitze, das in der Folgezeit
ungetrübt blieb. Das Todesdatum des Bischofs, der auch durch eigene
Schenkungen sein Bistum gestärkt hat, wird auf den 5. Februar 1006
festgelegt.