Begraben: Pilisszentkereszt, Zisterzienserabtei
Jüngere Tochter des Grafen
Berthold VI. von Andechs-Meran und der Agnes
von Rochlitz, Tochter von Markgraf Dedo V. der Feiste von der Niederlausitz
Lexikon des Mittelalters: Band IV 1354
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Gertrud, Königin von Ungarn
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* 1185, + 28. September 1213
im Wald Pilis
Begraben: Pilisszentkereszt, Zisterzienserabtei (Fragmente ihres Grabmals in französischer Hochgotik 1967-1980 ausgegraben)
Tochter von Berthold V., Grafen von Andechs
vor 1203
oo den späteren König Andreas II.
5 Kinder, unter ihnen Elisabeth von Thüringen
Die Ehe mit Andreas,
der das dem Territorium der ANDECHS-MERANER
benachbarte Herzogtum Kroatien und Dalmatien regierte, war politisch
motiviert. Gertruds
Vater war Anhänger
PHILIPPS von Schwaben, während
König Emmerich, den
Andreas
zu stürzen suchte,
OTTO IV. unterstützte.
Die von starkem Ehrgeiz und Familiensinn geprägte Königin, von
der Dietrich von Apolda sagt, "sie habe, von männlichem Geist erfüllt,
selbst die Staatsgeschäfte geführt", machte sich durch maßlose
Begünstigung ihrer Verwandten und deren Gefolgsleuten unbeliebt; als
ihr Gatte zu einem Kriegszug nach Halic aufgebrochen war, wurde sie auf
einer Hofjagd von zwei ungarischen Großen ermordet.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 162
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65. Gertrud
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Heiratet vor 1203 König
Andreas II. von Ungarn SS 9, 590;
ermordet 1213 28/9 SS 9, 57 und sonst;
1217 August als verstorbene Schwester von n 62 erwähnt
RB 2, 85, Oefele Reg. 537
Dießen: Gerdudis regina
Ungarie, ab hominibus illus terre interfecta ... filia Berhtoldi
ducis Meranie Necr. 1, 27
Bamberg Dom: Gerdrudis regina
Ungariorum Jaffe 5, 559.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 27
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70. Gertrud
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Schwester von
Bischof Eckbert VIII.
1217 (Hormayr Beitr. I/2. 294/6; Fejer 3. I. 76/8).
Vor 1202 mit Andreas II. König
von Ungarn verheiratet (MG. SS. 9.590);
ermordet 28.IX.1213 (MG. SS. 9. 57 u.a.;
Nec. Domstift Bamberg a.a.O. 7. 261).
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Die hübsche, eitle und machthungrige Gertrud
wurde
auf einem Jagdausflug von ungarischen Magnaten ermordet.
Ausstellungskatalog Kloster Andechs:
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Herzöge und Heilige
Gertrud heiratete
um die Jahrhundertwende den ungarischen Prinzen
Andreas, der sich 1203 gegen seinen Bruder, König
Emmerich von Ungarn, auflehnte. Die Gefangennahme des Aufständischen
hatte zur Folge, dass Gertrud zu ihrem
Vater zurückgeschickt wurde. Doch konnte sie, nachdem Andreas
im
folgenden Jahr von seinen Anhängern aus der Gefangenschaft befreit
wurde, zu diesem zurückkehren. Die Krönung ihres Mannes zum König
zu Pfingsten 1205 verschaffte ihr schließlich die Möglichkeit,
über Jahre hinweg entscheidend Einfluss auf die Gestaltung der ungarischen
Politik zu nehmen. Ihre Brüder sollten ihr das in späteren Jahren
danken.
1203
oo 1. Andreas II. König von Ungarn
1176/77-21.9.1235
Kinder:
Bela IV.
11.1206-3.5.1270
Elisabeth die Heilige
1207-19.11.1231
1221
oo Ludwig IV. Landgraf von Thüringen
28.10.1200-11.9.1227
Koloman Fürst von Halicz
1208- 1241 gefallen
Andreas Fürst von Halicz-Przemysl
-
1234
1221
oo Maria (Helena) von Nowgorod, Tochter des Fürsten
Mstislaw
-
Maria
1204- 1237
1221
oo Iwan II. Asen Zar von Bulgarien
um 1190- 1241
Literatur:
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Die Andechs-Meranier in Franken. Europäisches
Fürstentum im Hochmittelalter. Verlag Philipp von Zabern Mainz 1998
Seite 30,33,38, 63,85,94,96,103,107,119-121,146,167,172,215,231,248,251,256,266,276,280,295,374
- Lazar Istvan: Kleine Geschichte Ungarns, Österreichischer
Bundesverlag Wien 1989 Seite 74 - Lechner Karl: Die Babenberger.
Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246,Böhlau Verlag
Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 196,403 A 37 -