Bilihild                                                     Gräfin im Chiemgau
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    -23.10.1075
 

Tochter des Grafen Friedrich I. von Andechs und der Hemma, Enkelin von Herzog Konrad I. von Schwaben
Nach H.C. Faußner Tochter des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 149
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8. Pilihild
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Pilihild, die Gattin des SIEGHARDINGERS Sieghard IV. (Sizo), der 1044 gegen die Ungarn fiel, bewirkte, dass bei ihren Söhnen Friedrich und Sieghard (letzterer der aus dem Investiturstreit bekannte Patriarch von Aquileja 1068-1077) der sonst bei diesem Geschlechte führende Name Sieghard an die zweite Stelle gedrängt wurde. Ihr Vater muss also Friedrich geheißen haben und einem noch vornehmeren Geschlecht, als es die SIEGHARDINGER waren, entstammt sein. Diese Voraussetzung trifft nur auf unser Geschlecht zu, ihr Vater kann nur Friedrich I. gewesen sein. Nun berichtet der Chronist Konrad von Scheyern Anfang des 13. Jh., der für die Anfänge des Klosters Scheyern um 1070 ausgezeichnete Quellen benützen konnte, der Patriarch Sieghard von Aquileja sei Sohn einer Tante der Klostergründerin Hazicha gewesen (SS 17, 613 ff). Daher muss Hazicha Tochter eines der Brüder der Pilihild gewesen sein. Die Frage, ob es Friedrich II., Otto I. oder Berthold gewesen sei, wird zugunsten des Erstgenannten entschieden durch die Tatsache, dass Hazicha aus ihrer Ehe mit Hermann von Kastl auch einen Sohn namens Friedrich hatte, den 1. dieses Namens in dem Kastler Geschlecht, den bekannten Stifter des Klosters Kastl.
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Faußner Hans Constantin: Seite 44
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"Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern"

Bereits Pfalzgraf Hartwig I. hatte damit begonnen, das in den Ungarn-Stürmen untergegangene, auf seinen Grund und Boden gelegene Kloster Beuern wieder aufzubauen. Aber zur Einweihung der Klosterkirche kam es erst ein Jahrhundert später. Erst durch Gräfin Bilihild, Witwe des 1044 gegen die Ungarn gefallenen Grafen Sighard (Sizzo), und ihren Sohn Sighard (Syrus), Patriarch von Aquileja (1068-1077), kam es zur Fertigstellung des Klosters, dessen Kirche im Juli 1072 durch den Patriarchen, seinen Suffragan Dietwin von Concordia und Erzbischof Gebhard von Salzburg (1060-1088) eingeweiht wurde. Der Gründungsvorgang glich dem von Seeon und Göß: Die treibende Kraft war jeweils die Mutter, auf deren Erbbesitz die Gründung oder Erneuerung erfolgte.
Von Pfalzgraf Hartwig I., dessen im Michaelbeuerner Nekrolog zum 16. Juni gedacht wurde, dem Erneuerer des Klosters, zu Gräfin Bilihild, die in sua possessione mit ihren beiden Söhnen und ihren Töchtern und deren Ehemännern die Klosterkirche errichten ließ, besteht Besitzkontinuität und erweist Bilihild als eine Urenkelin Hartwigs I., als eine Tochter des 1026 jung verstorbenen Pfalzgrafen Hartwig II. Über sie kam der Besitz in der Steiermark an die SIGHARDINGER, der dann Graf Konrad von Peilstein und seine Töchter Elisabeth von Gutenberg an das Kloster Göß gaben.
 
 
 
 

  oo Sieghard VII. (Sizo) Graf im Chiemgau
             -5.7.1044 gefallen
 
 
 
 

Kinder:

  Friedrich Graf von Tengling
        -17.7.1071

  Sieghard Patriarch von Aquileja (1068-1077)
         -12.8.1077

?  Suanehild
         -

  oo Leopold II. Markgraf von Österreich
              -12.10.1095

?  Ellenhart Bischof von Freising (1052-1078)
         -11.3.1078

?  Mathilde
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  oo Rapoto Graf
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  Friedgund Äbtissin von St. Maria zu Aquileia
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  Hildburg (Wilpirk)
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  oo Konrad Fürst von Mähren
            -6.1.1092
 
 
 
 

Literatur:
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Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 111, 324 A 66 -