Sohn des Pfalzgrafen
Berchthold I. von Schwaben und der NNw. von Schwaben-Elsaß,
Tochter von Graf Erchanger
Berchthold II. unterstützte
seinen Bruder Erchanger,
machte 913 die Schlacht bei Ulm gegen die Ungarn und 915 die Schlacht bei
Wahlwies gegen KONRAD I. mit und wurde
wie sein Bruder vom König hingerichtet.
Kinder:
Adalbert Graf von Marchtal
-6.2.954 gefallen
Literatur:
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Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag
1991, Band III Seite 321,486 - Hans K. Schulze: Das Reich und die Deutschen.
Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 120,122,125
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Michael Borgolte
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"Die Grafen Alemanniens"
BERTOLD (V)
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(?909 XII 28 - 912 III 5, + 917 I 21)
Belege mit comes-Titel:
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W II Nr. 761 (= UB St. Gallen Süd I Nr. 58, BU I Nr. 89, ThUB
I Nr. 163), D KI Nr. 3
Belege ohne comes-Titel:
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D K I Nr. 11, Annales Sangallenses maio-res 279f. ad aa. 913,916 (=
MGH SS I 77f.), LENDI, Untersuchungen 190 (= Annales Alamannici ad aa.
913,915,916), Synodus Altheimensis 626 capp. 34f., Annales Einsidlenses
141 ad a. 916, Annales Augienses 68 ad a. 917, Reginonis Abbatis Prumiensis
Chronicon, Continuatio 155 ad a. 917, Annalista Saxo 594 ad a. 917, Annales
Quedlinburgenses 52 ad. a. 917 (Name: Berthardus), Ekkehardi IV. Casus
Sancti Galli 36-52 capp. 11-20 (= Ekkeharti TV. Casus sancti Galli 42-78
capp. 11-20; MGH SS II 83-87), Herimanni Augiensis Chronicon 112 ad a.
917, St. Galler Gedenkbuch pag. 73 (= PIPER, Libri Confrat. 94 col. 306,
4)
Literatur:
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STÄLIN, Geschichte I 266-272 - ROTH VON SCHRECKENSTEIN, Erchanger
und Berchtold - MEYER VON KNONAU, Geschlechtskunde 72 A. 2 - DÜMMLER,
Ostfrk. Reich III 566,578,591,597,609-611 - KRÜGER, Zähringer
II/III 493 - BAUMANN, Erchanger und Berchtold - ZELLEK, Salomo III. 75-99
- MEYER-MARTHALFR, Rätien 88-90 - JÄNICHEN, Baar und Huntari
115, Tafel 2: "Die Bertholde" im Anhang - DOBLER, Gedenkeintrag - BÜHLER,
Richinza von Spitzenberg 319 - ZOTZ, Breisgau 65-70, 166f. - BILGERI, Geschichte
Vorarlbergs 1 92 - GOETZ, "Dux" und "Ducatus« 17, 328f.,373 - WALTHER,
Fiskus Bodman 263-265 - BORST, Pfalz Bodman 212-214,219 - MAURER, Herzog
von Schwaben 37,42,46 - CLAVADETSCHER, Wolfinus Cozperti palatini comitis
filius 157f.
Als Zeuge einer St. Galler Urkunde von ?909 (W II Nr. 761) und als Intervenient
in 2 Diplomen KONRADS I. aus dem Jahr
912 (DD K I Nrn. 3 und 11) wird ein (Graf) Bertold
aufgeführt. Dass es sich um eine und dieselbe Person handelt,
geht aus einem Vergleich von Zeugenreihe und Intervenientengruppen hervor
(KONRAD II). Da Bertolt jeweils in
der Umgebung alemannischer Grafen erscheint, darf man seinen Wirkungsbereich
ebenfalls im Südwesten des Reiches vermuten; ein Comitat ist für
ihn aber nicht nachgewiesen. Bertolt
muß sicher von einem gleichnamigen Großen unterschieden werden,
der bereits 892 als Pfalzgraf und 893/96 als einer der primates von Alemannien
belegt ist, da er in vergleichbar hervorgehobener Position nicht vorkommt
(s. Art. BERTHOLD
(IV).
In der Forschung wird Bertolt durchweg
mit dem Gefährten ERCHANGARs
(II), des "Herzogs" von Schwaben, identifiziert. Für diese
Annahme spricht, dass Bertolt zur selben
Zeit wie Erchangar
als Intervenient am Königshof nachgewiesen ist. Nach einem
ersten Konflikt zwischen Erchangar
und KONRAD I. trifft man Bertolt
und Erchangar
noch einmal im Königsdienst an. Im Jahr 913 haben Arnolfus filius
Liupoldi et Erchangerus
cum Perahtoldo et Oadalrico die Ungarn
besiegt (LENDI 190, vgl. Annales Sangallenses maiores 279f. bzw. 77). 915
gewann dann Erchangar
cum Purchardo et Perahtoldo cum
ceteris patriotis suis eine Schlacht bei Wahlwies und wurde darauf zum
dux erhoben (Annales Alamannici, ed. LENDI 190). Als der "Herzog" und seine
Genossen im folgenden Jahr von der Synode von Hohenaltheim wegen ihrer
Vergehen gegen den König und Bischof Salomon verurteilt wurden, ut
seculum relinquant, arma deponant, in monasterium eant, ibi iugiter peniteant
omnibus diebus uitae suae (Synodus Altheimensis 623 c.21), war Bertolt
mit betroffen (ebd. 626 c.34); allerdings ist nicht ganz klar,
ob er bei der Kirchenversammlung selbst zugegen war (zu ebd. c.35 s. DÜMMLER
609 A. 1; allgemein vgl. HELLMANN, Synode von Hohenaltheim). Gleichwohl
ereilte ihn 917, nach Hermann dem Lahmen am 21. Januar, dasselbe
Schicksal wie Erchangar.
Nach einer durch zeitgenössische Quellen nicht aufgehellten und spätere
Erzählungen (Ekkehard) eher verdeckten Zuspitzung der Lage wurden
Erchangar und
Bertolt sowie Liutfrid getötet.
Erchangar
und Bertolt, die Ekkehard von St. Gallen
als "Kammerboten" charakterisiert hat, erscheinen erstmals in den Annales
Sangallenses maiores als Brüder (vgl. HENKING, Die annalistischen
Aufzeichnungen 360f.). Diese Angabe wird durch einen Eintrag im St. Galler
Gedenkbuch bekräftigt (pag. 73), in dem die beiden zwischen anderen
Verwandten stehen dürften (ERCHANGAR 11). Nach einer von BAUMANN entwickelten
These, die sich durchgesetzt hat, sind Bertolt
und Erchangar (II)
aus dem besonders im östlichen Baarengebiet begüterten Geschlecht
der ALAHOLFINGER oder BERTOLDE
hervorgegangen (s. Art. ERCHANGAR
II). Vielleicht ist der Pfalzgraf
BERTOLD (IV) Erchangars
und Bertolts Vater gewesen (so BAUMANN
270-273).
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