Thiemo II.                                               Graf von Formbach
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    -28.8.1040                                          Vogt von Regensburg
    (7.3. Dungern)

Jüngerer Sohn des Grafen Thiemo I. von Formbach
 

GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 139
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16. Thiemo (Dietmar) II.
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F. Hausgenealogie unter b); eV.
c 1030 siehe 11
(1034) Regensburg Tietmarus filius Dietmari presidis nQ 9, 7 ff n 8;
c 1035 der Edle Timo gibt nach St. Emmeram ein Gut als Pfründe für seinen dort eintretenden Brüder Piligrim nQ 8, 280 n 479
+ 1040 28/8 gefallen im Kampfe gegen die Böhmen: posteriori die quidam ex legione Ottonis (von Schweinfurt) ab... sagittaris abruti, Gebehardus comes, Wulframus, Thietmarus cum pluribus Bawaricis militibus miserabiliter perempti sunt Annalista Saxo SS 6, 684; es ist zweifellos, dass der hier genannte Thietmar zu unserem Geschlechte gehört, da deren Hausgrafschaft an Böhmen grenzte; zweifeln kann man, ob Thiemo II. oder sein gleichnamiger Vater gemeint ist; aber man hat zu bedenken, dass von 2 waffenfähigen Generationen vor allem der Vertreter der jüngeren ins Feld geschickt wurde, da er leistungsfähiger war; auch hier wird das zutreffen, umso mehr, als der Annalist dem gefallenen Thietmar den Grafentitel vorenthält.

Gemahlin:
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NN, Tochter Brunos I. von Braunschweig.
Ihre Abkunft verraten mit aller Deutlichkeit die Namen Bruno und Ekbert bei ihren 2 älteren Söhnen; sie weisen auf die braunschweigischen BRUNONEN, insbesondere Bruno (+ 1003) und seinen Vater Ekbert (+ 994). Bruno war der 1. Gatte der späteren Kaiserin Gisela; als beider Sohn ist Liudolf (+ 1038) bekannt, ein weiteres Kind muss die Gattin Thiemos II. gewesen sein. Dass dem so ist, beweist, dass
1.) 1141 König KONRAD III. Ekbert II. (39) seinen consanguineus (KONRAD III., der STAUFER, stammte mütterlicherseits von den SALIERN ab) und
2.) 1158 Vinzenz von Prag Ekbert III. (46) einen Fürsten aus königlichem Stamm und Verwandten des Kaisers FRIEDRICH I. nennt.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 42
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14. Tietmar (Tiemo II.)
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1017/24 (Mb.VI.14.2) filius Dietmari presidis. Tiemo und Tietmar sind wesensgleich; ich erinnere an den gleichzeitigen Vogt der Bamberger Kirche Tiemo 1007-1025, der in der Kaiserurkunde vom 12.V.1019 (MG.DD.III, Nr.401) Tietmar heißt. 17.I.1040 (MG.DD.V.25) liegen Niederaltaicher Güter im Schweinachgau-Quinziggau in seiner Grafschaft, hier Thietmar genannt. 19.II.1049 (Mb.29/I.96.371 = XI.154.35) liegt Hengersberg in seiner Grafschaft, hier Tiemo genannt.
+ 7.III. (Nec. III. 290 Niedermünster). Er ist der avus Tiemo der Formbacher Traditionen.
Seine Frau muss aus dem sächsischen Geschlechte der BRUNONEN = Braunschweiger Grafen stammen, was nicht nur aus dem Namen seiner Primogeniturlinie und seinem eigenen, der sich auf einmal vom bayerischen Tiemo in die sächsische Form Tietmar umwandelte, sondern auch aus den sächsischen Heiraten seiner Nachkommen zu schließen ist. Seine Gattin im BRUNONEN-Geschlecht richtig einzuordnen fällt mit Rücksicht auf die meisten Arbeiten über die Kaiserin Gisela (Ber. d. sächs. Akad. d. Wissenschaften philos. hist. Kl., 20. Bd.; 1928, 4. Heft: E. Brandenburg: Probleme um die Kaiserin Gisela) und über die BRUNONEN (Hist. Vierteljahrschrift, 25. Jahrg., 2. Heft, 1930, K. Woltereck: Die Gründer von Goslar und Braunschweig, S. 180 ff.) nicht leicht und bedürfte einer eigenen Untersuchung. Jedenfalls wäre aber hier zu erinnern, dass ein Bruno "nepos" Kaiser OTTOS II. vor 22.VII.976 (MG.DD.II.O.II., Nr.138) einen Teil des in der Stadt Passau zu entrichtenden Zolles besaß und dieser Bruno wohl nur beim BILLUNGER-Stamm unterzubringen sein  wird, aus dem die Braunschweiger BRUNONEN hervorgingen.
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Thiemo II. fiel gegen die Böhmen.

Lechner Karl: Seite 89
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"Die Babenberger"

Nun wissen wir, dass der Graf im Schweinachgau, Thiemo II. von Formbach, mit einer Tochter Graf Brunos von Braunschweig verheiratet war, aus welcher Ehe mehrere Söhne hervorgingen: Bruno, Graf im Künzinggau; ferner Meginhard, der 1066 mit seinem jüngeren Bruder Pilgrim erschlagen wurde; sein Bruder Friedrich aber war mit Gertrud von Haldensleben verheiratet.

Moritz Joseph: Seite 45-50  (1803)
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"Kurze Geschichte der Grafen von Formbach, Lambach und Pütten"

Heinrich I. oder Hesso, Thiemo II. von Formbach und Neuburg am Inn, Brüder
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3) Thiemo II. von Formbach ist uns als Advokat von Hochstift Regensburg aus der st. emmeramischen Urkunde vom Jahr 1028 bekannt. Der Ausdruck: ejusdem Diöcesis, scheint zu sagen, dass er Advokatus armatus, Schirmvogt gewesen ist, denn andere Advokaten als Klostervögte, Gerichtsvögte usw. gab es in jedem Stifte mehrere. Als bewaffneter Schirmvogt musste er die bischöflich-regensburgische Fahne ins Feld gegen den Feind führen und selbst auch selbes Hochstift gegen gewalttätige Bedrückungen verteidigen; er musste von der Hochstiftskirche erbeten und vom König bestätigt worden sein. Es kam also auf persönliche Verdienste sehr viel, ja das meiste an und diese kann man auch dem Thiemo II. nicht absprechen. Da Thiemos Gegenwart wegen der Schirmvogtei in Regensburg öfters notwendig war, so können wir ihn mit allem Rechte öfters in dieser Stadt aufsuchen. Hier ist also auch jene Urkunde nicht zu übergehen, wo ein Diethmar Sohn des Grafen Diethmar im Jahre 1034 ebenfalls zu Regensburg einem Vergleich zwischen dem Benno Bischof von Passau und dem Ellinger Abt von Tegernsee bewohnt und als Zeuge unterschrieben ist. Alle Umstände treffen darin zusammen, dass er kein anderer kann, als Thiemo II. von Formbach. Hieraus sehen wir, dass sowohl die Schreibart des Thiemo verschieden sei und dass Diethmar das nämliche ausdrücke, als Thiemo oder Timo, als auch, dass wir nicht unrecht daran sind, wenn wir den alten Thiemo noch im Leben suchen, und wenn wir den Thiemo II. als Sohn des Thiemo I., und für einen Bruder Heinrichs I. erkennen.
4) Weil Thiemo II. weder im Jahre 1028 noch 1034 Graf war und weil in der Reihe der Forbacher gewiss Thiemo, der Vater des Ekbert I., ohne gräflichen Charakter gestorben ist; indem er nach seinem Tode niemals Graf genannt wird: so glaube ich, dass eben dieser Thiemo II. schon im Jahre 1040 in der Schlacht gegen die Böhmen sein Leben verloren habe; weil uns sowohl der Sächsische Annalist, als das salzburgische Nekrologium einen Diethmar nennen, der daselbst umgekommen. Den frühzeitigen Tod Thiemo II. beweist auch, dass Graf Ekbert I., sein Sohn, schon im Jahre 1067 Graf im Quinzengau war, dem er danach noch 42 Jahre vorstand und dass er also schon frühzeitig zum gräflichen Amt befördert worden sein muss.
 
 
 
 

  oo NNw  von Braunschweig, Tochter des Grafen Brun
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Kinder:

  Thiemo III. Erzbischof von Salzburg (1090-1102)
       -28.9.1102

  Bruno Graf von Formbach
        -4.2.1064/6.2.1067

  Ekbert I. Graf von Formbach
         -   1109

  Ita von Ratelnberg (Prinz Isenburg)
       - nach 1101

  oo Leopold II. Herzog von Österreich
       um 1051-12.10.1095