Einzige Tochter des Grafen
Udalrich V. von Windberg-Ratelnberg und der Mathilde von Vohburg-Cham,
Tochter von Graf Rapoto IV.
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 146
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45. Liutgard
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Gemahl Domvogt Friedrichs II. von Regensburg (+ 1120);
F. u. eV. c 1121 siehe 33 unter Mathilde
+ 16/1 c 1157 siehe Domvögte n 6.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 47
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37. Liutgard
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Mit ihrer Mutter Mathilde bei der Seelenheilsschenkung
für Vater und Bruder (fra. II/8. 35/6. 139)
+ 16.1. nach 1150 (Q. I. 88; Nec. Mallersdorf
III. 261, 268; Obermünster III. 335, Windberg III. 385).
Gatte:
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Domvogt Friedrich II. von Regensburg., + 29.X.
1134
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Moritz Joseph: Seite 66-76
(1803)
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Graf Hermann I. von Windberg, Hedwig, seine Gemahlin,
Konrad I., der Bruder des Grafen Hermann und Graf Ulrich II. und Luitgard
von Windberg, ihre Schwester
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6) Luitgard ist uns
besonders durch ein Fragment des Klosters St. Blasien im Schwarzwald bekannt.
Hier wird gesagt, dass Luitgard einen
Bruder Konrad von Wirtenberg hatte und noch mehrere von ihrem Sohn Albert
I. und Enkel Albert II., welche die norische, d. i. bayerische Grafen genannt
werden, erzählt; besonders aber verdient Aufmerksamkeit, dass dort
gemeldet wird, ihr Sohn Albert I. wäre dem Konrad ihrem Bruder in
den Beinamen und in der Burg nachgefolgt. Herr Scholliner und andere haben
diese Stelle mit der Geschichte der Grafen von Bogen zusammengehalten und
gefunden, dass sie genau in der Luitgard,
der Tochter des
Grafen Meginhards und Schwester des Grafen
Ulrichs II., Hermanns I. und Konrad
I., eintreffe. Da der Autor von bayerischen Grafen redet, so muss
man das Wort Wirtenberg für das Windberg in Bayern lesen, weil nur
in diesem, nicht aber in jenem Grafen des Namens Adalbert oder Albert zur
eintreffenden Zeit gesessen und also dem Konrad nachgefolgt sind, ja, da
wir in dem Jahre 1130 und den folgenden in Bayern einen Grafen Albert von
Windberg lesen; so kommt in eben dieser Zeit in Schwaben ein Graf Heinrich
und bald darauf ein Graf Ludwig und sein Bruder Emmerich in der Reihe der
Grafen von Wirtenberg vor. In der Tat treffen wir in Bayern nicht nur die
Grafen Adalbert I. und Adalbert II. samt ihrer Nachkommenschaft in Windberg
oder Windenberg, sondern sogar auch die Mutter des Grafen Adalbert I.,
nämlich die Gräfin Luitgard zur eintretenden Zeit an. Die Stiftungse
Erneuerung von Kloster Oberaltaich ist ein auffallender Beweis hiervon.
Luitgard wird daselbst ausdrücklich
von Windberg genannt und ihr Sohn Adalbert I. der eben da vorkommt,
schreibt sich hernach teils von Windberg, teils von Bogen.
7) Es ist einigen ein Zweifel entstanden, ob man
diese Luitgard
nicht
vielmehr für eine Tochter des Grafen
Ulrich II. von Ratelnberg und eine Schwester des Grafen
Konrad II. von Ratelnberg halten sollte, weil dann leichter zu
erklären wäre, wie die Luitgard und ihre Söhne von diesem
Konrad
II. Windberg erben konnten; allein das Alter des Grafen
Konrad II. und seine Geschichte heben den Zweifel auf, denn
a) Graf
Konrad II. war sicher noch ganz jung, als sein Vater im Jahre 1079
starb, er war gewiss nicht älter als die Söhne des Gräfin
Luitgard, welche schon im Jahre 1104 in Stiftungserneuerung
von Oberaltaich teilnahmen.
b) Hätte Graf
Ulrich II. eine verheiratete Tochter gehabt, so hätte seine
Gemahlin Mathilde für ihren Tochter-Mann gesorgt oder wenigstens bei
der Schenkung des Wittum in Eholfing, welche eine förmliche Verzichtleistung
ist, den Tochter-Mann und die Enkel aus der Tochter beigezogen. Keines
aber ist geschehen, also muss auch Konrad
II. keine Schwester gehabt haben. Diese letztere Urkunde gibt vielmehr
zu erkennen, dass die Erbschaft des Grafen
Konrad II. nicht an die Söhne der Luitgard
kam,
sondern an den Hermann I., seinen Onkel, und von diesem an Graf
Dietrich von Viechtenstein.
c) Luitgard
und auch ihre Söhne schrieben sich schon von Windberg,
ehe noch Graf Hermann I. von Windberg und seine Sohn Hermann II. verstorben
waren, ja man kann sagen, ehe noch Graf Konrad II.
starb: also muss ein anderer und älterer Anspruch vorhanden
sein. Vom Grafen
Konrad II. kann der nächste Ankunftstitel für die Luitgard
niemals hergeholt werden.
d) Die eigentliche Burg, wovon sich Konrad
II. schrieb, war das Ratelnberg; diese aber kam nicht an die Luitkard,
also rührt auch von ihm der Ankunftstitel nicht her,
e) endlich wer immer Windberg geerbt hätte, müsste
den Grafen Hermann I. und seinen Sohn Hermann II. geerbt haben; allein
diesen erbte weder die Luitgard, noch ihre Söhne, weil ihre Söhne,
weil sie sich schon früher von einem Windberg schrieben; ja es ist
aus Urkunden gewiss, dass Windberg mit der Grafschaft, dem Schloss und
den Ministerialen beim Hauptstamm Formbach und Neuburg blieb und nach dem
Tode des Grafen
Ekbert III. an dessen Erben, den Berthold III. von Andechs überging.
8) Man kann also keinen anderen Bruder der Luitgard
finden, der Konrad hieße und den ihre Söhne beerbt hätten,
als den Konrad I.,
den jüngsten Sohn des Grafen
Meginhard. Luitgard
und
ihre Söhne kommen zwar niemals in den formbachischen
Urkunden vor; sie wollten aber selbst Stifter von Oberaltaich, Windberg
usw. sein. Dabei haben doch weder Luitgard, noch ihre Söhne jemals
ihre Ansprüche außer Acht gelassen. Man findet den Ascuin von
Feldlarn und Pogen, so hieß der Gemahl der Luitgard, fest in der
Gegend vom heutigen Windberg, Pogen, Oberaltaich und Niederaltaich sitzen;
man sieht ihn nach seinem Schwiegervater Graf Meginhard in der Advokatie
von Niederaltaich eintreten und dieses Recht üben alsdann seine Söhne
und Nachkommen beständig aus. Wenn man betrachtet, dass die Grafschaft
der Grafen von Bogen mit jener der Grafen von Formbach sowohl bei Reichersperg
als bei Niederaltaich und sonst öfter zusammentreffen; wenn man bedenkt,
dass noch im Jahre 1207 und den folgenden Jahren die Grafen von Bogen die
eigentliche Grafschaft Windberg samt dem Schlosse, wie sie von den herzogen
von Meran an das Hochstift Passau verkauft worden, an sich gezogen und
hernach selbst in dem herzoglichen Rechtsspruch vom Jahr 1228 einen Teil
davon überkommen haben, so wird man wohl nicht in Abrede sein, dass
sie auch vorher allzeit ihre Rechtsansprüche gemacht und ausgeführt
haben werden, wiewohl man nur wenige Stellen findet, die uns hierüber
einen wichtigen Schluss zu machen erlaubten.
9) Luitkard war
Ursache, dass Oberaltaich wiederhergestellt wurde. Sie zeigte sich deutlich
genug als Eigentümerin von dem Orte selbst, als sie es für ihre
und für die Person ihres Sohnes, Grafen Adalbert I., um das
Jahr 1104 zu einem Kloster widmete. Die Güter, die sie in Bogen hergab,
scheinen euch von ihr gewesen zu sein. Geradeso verhält es sich mit
dem, hernach von ihrem Sohn Albert I. ums Jahr 1140 gestifteten Kloster
Windberg. Der Hauptort Windberg muss von ihr herkommen. Sie ging aber nach
der Stiftung von Oberaltaich nach Schwaben in das Frauenkloster in Berow
und starb dort um das Jahr 1120, wie uns das st. blasische Fragment
berichtet.
oo Friedrich III. Domvogt von Regensburg
-29.10.1120
Kinder:
Friedrich IV.
-11.4.1148
Adelheid
-
oo Ernst Graf von Sulzbach-Poigen-Hohenburg
- nach 1126