Tochter des Grafen
Heinrich I. von Formbach
Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 350
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Himiltrude von Formbach, Stifterin des Klosters Formbach
(Vornbach), um 1040
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Vater:
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Hesso von Formbach
Hauptbeleg für ihre Existenz sind die Schärdinger
Zollbestände, die die Geschichte ihrer Stiftung (des Wasserrechts)
an St. Maria in Vornbach bestätigen.
Gemälde in dem ehemaligen Kloster. Skulptur in der
Kirche.
Literatur:
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M. Heuwieser, Vornbach, i: J. Oswald, Alte Klöster.
Passau u. Umgebung, 1950; Hemmerle; H. Birndorfer, Altadeligem u. reichem
Geschlecht entsprossen, in: HG 19, Nr. 12, 1967.
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GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 141
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28. Himiltrud
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F. u. eV.
(vor 1050) die Gründerin des Kollegiatstiftes
zur heiligen Maria (zu Vornbach), Himiltrud,
die Tochter Hessos,
bewidmet die Kirche mit einer Anzahl eigener Dörfer und bestellt zum
Vogt den Grafen
Thiemo (I.) mit der Maßgabe, dass jeweils der älteste
Sohn Nachfolger in der Vogtei sein solle OÖ UB 1, 625, 7311
c 1050/60 Aufschreibung unter a); c 1060/70 ebenda unter
b); c 1070 ebenda unter c); lebte also mindestens bis 1070;
anscheinend unvermählt.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 44
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23. Himiltrud
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Schenkt (1040) an die Kirche Formbach Güter und nimmt
Thiemo
(II.) zum Vogt (Mb. 4. 2), wobei die Rechtsnachfolgerschaft in
die Vogtei genau geregelt, einer Nachkommenschaft der Himiltrud
jedoch nicht gedacht wird, weshalb vorstehende Himiltrud
nicht
wesensgleich mit der Himiltrud im St.
Emmeraner Traditionskodex (Pez. thes. anecd. I/3. 110) sein kann, die mit
einem Sohne Hermann vorkommt.
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Moritz Joseph: Seite 58-66 (1803)
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"Kurze Geschichte der Grafen von Formbach, Lambach und
Pütten"
Tuta und Himiltrud von Formbach, zwei Schwestern, Töchter
des Hesso oder Heinrichs von Formbach
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2.) Himiltrud,
die Schwester der
Tuta.
Sie wird von Abt Angel. Rumpler nur deswegen wiewohl
irrig, eine Königin genannt, weil ihre Schwester die Gemahlin eines
Königs war. Sie hatte Varnbach gestiftet, wie auch die Grafen Thiemo
und seine männliche Nachkommenschaft zu Advokaten eingesetzt. Die
Güter Chemnat, Winchartsheim, Machingen, Rischermen, Munichheim und
Hartheim, welche sie anfangs zur Stiftung gab, sind nach dem Zeugnis des
Abtes Ang. Rumpler, der Stiftung auch bei so verschiedenen Schicksalen
doch geblieben oder wenigstens vom Hauptstifter, dem
Ekbert I. wieder zur Stiftung gelassen worden. Ihr Vater wird ausdrücklich
Hesso,
das so viel als Heinricus
ist, genannt; denn die Frau
Himiltrud, die Tochter des Hesso,
welche die formbachische Kirche mit dem Gute Chemnat sehr mild dotierte
und ihre Dienerin Hezila zum jährlichen Zins von 5 Denarien übergab,
kann allein aus dem Grund von der Frau Himiltrud,
der Stifterin, nicht unterschieden sein, weil man keinen Grund in einer
andern Himiltrud sieht, warum sie die Kirche zu Formbach mit dem Gute dotieren
sollte, welches die Stifterin schon rechtmäßig dar gegeben hatte.
Diese Schenkung der Himiltrud muss vielmehr der Zeit nach die 1. sein,
obgleich sie vom Sammler des formbachischen Codex aus seiner Ordnung gerückt
ist, wie es bei vielen anderen Schenkungen, ja sogar in vielen anderen
Sammlungen beobachtet wird; denn da die Übergabe obiger 5 Güter,
Chemnat, Wincharzheim usw. das Gut Chemnat gleich am 1. Platze enthält,
so sieht man weit leichter ein, wie die nämliche Frau die Dotation
erstlich mit dem Gute Chemnat gemacht und danach mit 5 anderen vermehrte
und auf solche Art die Stiftung vollkommen hergestellt hat, als wenn man
die beiden Schenkungen umgekehrt auslegen wollte. Ich nehme eine st. emmaramische
Urkunde zu Hilfe, wo eine Frau Himiltrud
mit ihrem Sohn Hermann für das Seelenheil ihres Gemahls Heinrich die
ganze Hälfte des Gutes Weleisdorf nach St. Emmeram opfert. Der Umstand,
dass sie nur die Hälfte des Gutes dahin opfert, verrät, dass
die andere Hälfte ihrer Schwester gehört habe, wie sich wirklich
diese Schwestern überall in die Hälfte teilten, weil sie nämlich
keinen Bruder noch eine andere Schwester hatten. Die Zeit der Schenkung
wird durch die ersten Zeugen, Grafen Rudpert und Grafen Meginhart mit Recht
vor dem Jahre 1066 festgesetzt, weil der Graf Rutprecht, Burggraf von Regensburg
in diesem Jahre gewiss nicht mehr lebte und auch Graf Meginhard um diese
Zeit gestorben war. Die Zeit, die Umstände, selbst der Zeuge, Graf
Meginhard, als nächster und ältester Anverwandter der Himiltrud,
stimmen damit ein, dass wir sie für die formbachische
Himiltrud erkennen. Ich lege also
die formbachische
Stiftung mit dieser Schenkung zusammen so aus, dass der
Hesso von einem großen Unglück getroffen, da er Erbe
einer reichen Frau war, die ihm aber nur 2 Töchter gebar, nämlich
Tuta
und Himiltrud, wollte, dass 2 Klöster
von seinem väterlichen Erbteil gestiftet werden sollten, nämlich
Formbach und Suben und dass dies auch der alte noch lebende Vater des Hesso,
nämlich Graf
Thiemo I., wünschte. Die Stiftung von Formbach wurde desto
mehr beschleunigt, weil fast zu gleicher Zeit, als Hesso
starb, auch der Gemahl der Himiltrud, Heinrich, starb, da der alte Graf
Thiemo I. noch lebte, im Jahre 1040. Die Stiftung ging also vor
sich und den Brüdern des Hesso
wurde
die Advokatie nach dem Alter ohne Majoritätsrechte vorbehalten. Der
einzige Sohn der Himiltrud, Hermann genannt, war damals noch in den Kinderjahren
und musste die Stiftung bei Erreichung mannbarer Jahre bestätigen
und auf die Ansprüche, die er wegen seiner Mutter machen konnte, Verzicht
tun, besonders, da Hermann den geistlichen Stand erwählt haben mochte.
Indessen aber da die Tuta
und Himiltrud sich
zum zweiten Male und vielleicht gar mit Herren, die ebenfalls Witwer waren,
vermählten und etwa schon Stiefkinder bekamen, die älter als
die eigenen waren: so war es fast um beide Stiftungen geschehen; besonders
da die vielen Bürgerkriege vom Jahre 1055 bis 1086 usw. dazu kamen.
Selbst die beiden Advokaten von Formbach, Graf
Meginhard und Graf
Ulrich mögen der Stiftung nicht geneigt gewesen sein.
3) Himiltrud hörte
nicht auf, so lange sie lebte, der Kirche zu Formbach Gutes zu tun; wie
sie auch nach der Teilung des schärdingischen Wasserzolls ihren Teil
wieder dahin vermachte. Überdies kann man auch sagen, dass durch ihre
Vermittlung
Graf Ekbert
I. und seine Gemahlin Mathilde
die Schenkung des Bezirkes Glaggnitz ums Jahr 1084 nach Formbach machten;
ferner, dass ihre Geschwister-Kinder, die Brüder Ulrich und Hermann
selbst zur Hauptstiftung mithalfen, welche auch als Hauptmitstifter in
dem Diplom Kaiser LOTHARS vom Jahre
1136 angeführt waren. Nun bei günstigen Zeiten, da die Hauptgegner
entweder gestorben oder sonst befriedigt worden, nahmen die beiden Schwestern,
Tuta
und
Himiltrud
eine Teilung ihrer weitläufigen Erbschaft sowohl unter
sich als mit ihren nächsten Blutsfreunden vor. Unter anderem teilten
sie den Wasserzoll in Schärding beiderseits des Inns unter sich und
mit den Söhnen der Vaters-Brüder, Grafen Meginhard und Thiemo
und endlich mit der Enkelin Friedrichs, der Itha.
Graf
Heinrich II. und Graf
Ulrich, welche beide bei der Teilung zugegen waren, lassen uns
auf das Jahr der vorgenommenen Teilung schließen; denn Graf
Ulrich starb gewiss im Jahre 1097, Graf
Heinrich aber schon vor 1094. Also muss auch die Teilung vor dieser
Zeit geschehen sein. Mir kommt das Jahr 1090 als das wahrscheinlichste
vor, weil die Gräfin Itha, die ebenfalls zugegen war und Domina genannt
wird, nicht früher ihrer vogtbaren Jahre erreicht zu haben scheint.
Dass die beiden Schwestern Tuta
und Himiltrud erstlich
den ganzen Zoll auf der Formbacher Seite und wiederum den ganzen halben
Zoll auf der Sunber Seite bekommen haben; wo hingegen den 6 anderen Personen
nur allein der halbe Zoll auf der Sunber Seite zufiel: davon kann keine
andere Ursache sein, als dass nach der vom alten Thiemo
I. schon vor beiläufig 50 Jahren gemachten Verteilung dem
Hesso oder Heinrich ihrem Vater nebst Formbach auch der größte
Teil in Schärding, dem Thiemo
Neuburg und Viechtenstein, dem Meginhard
Windberg und dem Ulrich
Ratelnberg zugefallen sein wird. Hier mussten sie sich also ganz billig
mit den Basen Tuta und Himiltrud entweder durch eine Stück Geld oder
durch Überlassung einer größeren Nutzung des Zolls in Schärding
vergleichen. Die Hauptursache aber, warum sie sich eine solche Vergleichung
gefallen ließen, war, weil alle schon entschlossen waren, den ganzen
Anteil, der sie traf, zu den beiden Klöstern Formbach und Suben zu
vermachen, was auch wirklich geschehen ist.