Sohn des Grafen
Thiemo II. von Formbach und der N.N.w. von Baunschweig,
Tochter von Graf Brun (Prinz von Isenburg, W. Wegener)
Nach Prof. Dungern Sohn des Grafen
Bruno von Formbach
GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE
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Wegener Dr. Wilhelm: Seite 141
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30. Ekbert I.
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F. siehe Klostergenealogie unter c);
eV. 1067 (c 6/3) Regensburg Asing G Künzing AG Osterhofen
liegt im Künziggau in der Grafschaft des Grafen Ekbert DD 6, 245 f.
n 189
c 1070 Ekkebertus comes de Formbach
MBR 9 n 11
c 1073 siehe 33
(1077) in Bayern bleiben dem Papste Gregor VII. fast
nur treu der Erzbischof von Salzburg et comes quidam Eggebertus
Bertholdi
Annales SS 5, 298
1078 König HEINRICH IV.
zerstört
nach 9-monatiger Belagerung die bayerische Burg Neuburg (am Inn); Ekbert
und seine Gemahlin fliehen nach Ungarn Annales Reichersberg. SS 17, 347;
Meyer von Knonau 3,40,72 f.,96 f;
1079 21/3 Papst Gregor VII. mahnt den König
Ladislaus von Ungarn, sich seiner getreuen Anhänger, der
Grafen
E(kkebert); Ou(dalrich) und C(onrad), die bei ihm Zuflucht gesucht,
anzunehmen Jaffe 2, 365
1094 Ende Graf Ekbert,
nach seinem Großvater Tiemo
4. Vogt der Stiftung Himiltruds (28), gründet das Benediktinerkloster
Vornbach und bewidmet es mit Zustimmung seiner Gattin Mathilt und
seiner Söhne; darunter mit allen Leibeigenen zwischen Inn und Enns,
die Mathilt von ihrem Vaters-Bruder Bischof Adalbero (25) zugefallen
waren, Spitzenzeugen Otochar marchio, Dietricus
comes de Fornbac COÖ UB 1, 626 f n 1
(1095) siehe 39;
(1095) Graf Ekkebert
gibt mit Zustimmung seiner Gattin und seiner Söhne Ekkebert
und Eberhard ein
Seelgerät für sich nach Vornbach, sein Salmann ist Graf Oudalrich
OÖ UB 1, 628 f n 4
c 1100 Vogt Ekkebert
gibt an Vornbach nach dem Tode seiner Gattin Mathilde mit
Zustimmung seiner Söhne Eberhard
und Ekkebert
ein Seelgerät OÖ UB 1, 629 n 5, 15
1107 caedes Pataviae facta est et milites comitis Ekkeberti
occisi sunt Annal. Reichersb. SS 17, 451
1108 29/9 vor Preßburg siehe 36
(1108 Ranshofen) Ekkibreht
comes, Dietrich comes bei Herzog Welf II. MB 3, 288
+ 1109 Ekkebertus
comes obiit Annal. Reichersb. SS 17, 451
Gemahlin:
_------------
1.) NN; da der Name des ältesten Sohnes Eberhard
weder aus der Aszendenz des Vaters noch jener der Mutter zu erklären
ist, muss eine 1. Ehe mit einer unbekannten Partnerin angenommen werden;
2.) Mathilde, Tochter des Markgrafen Gottfried
von Steiermark, siehe oben zu 1094 ferner Vita Adalberonis SS 12, 130
+ c 1100 siehe oben.
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GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN
GESCHICHTE
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Dungern Prof. Dr. Otto: Seite 44
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24. Eckbert I.
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(6.II.) 1067 (Mb. XI. 158. 38) liegt Asing Pf. Künzing-Quinziggau
in seiner Grafschaft.
1094 (Mb. 4. 12) "quarto loco a comite Tiemone avo suo
ejusdem procurationis debitor", also 4. Vogt von Formbach, wobei die Zählung
allerdings mit den Bestimmungen über die Vogtei nicht klappen will.
Mit seine Geschwistern und den übrigen Verwandten
führt ihn die päpstliche Bulle vom 27.XI.1236 (OÖ. UB. III.
No. 41) auf.
+ 1109 (MG. SS. 17. 451), wahrscheinlich 24.
VIII. (Nec. III. 238 Oberaltaich. I. 265 Zwiefalten: E. conv. et. m.
com. bzw. E. com.m.).
Er war mit Mathilde, Tochter des karantanischen
Markgrafen Gottfried, verheiratet (siehe oben Nr. 16.)
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Lechner Karl: Seite 89,111,115
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"Die Babenberger"
Die Tochter Markgraf Gottfrieds von Lambach, Mathilde
heiratete den Grafen Ekbert I. von Formbach.
Die später nach ihrem Stammsitz Vornbach bei Passau so genannten FORMBACHER
sind
seit Anfang des 11. Jahrhunderts als Grafen im bayerischen Schweinachgau
(Landgericht Vilshofen), in der 2. Hälfte des Jahrhunderts auch im
benachbarten Künzinggau (Landgericht Landau-Osterhofen) nachweisbar.
Sie waren Vögte des Hochstiftes Regensburg (1028) sowie des bei Passau
liegenden Klosters St. Nikola. Ende des 11. Jahrhunderts haben sie ihr
Hauskloster Formbach (Vornbach) gegründet.
Eine bedeutende Rolle auf Seite der gregorianischen Partei
spielten neben den steierischen Markgrafen vor allem die Grafen von Formbach
und Ratelnberg. Wir hörten, dass sie mit sächsischen Hochadels-Geschlechtern
in engster Verbindung standen. Es war Graf Ekbert
von Formbach und Neuburg "ein Graf von nicht geringer Macht
und Tapferkeit" (wie Berthold von Reichenau in seinen Annalen sagt). Er
ist 1067 zuerst als Graf im Künziggau nachgewiesen, in dessen Grafschaft
auch Passau liegt. Im Jahr 1078 hatte HEINRICH
IV. bei einem Einfall in Bayern die Besitzungen Ekberts
verheert und seine Burg Neuburg am Inn zerstört. Ekbert
musste
mit seiner Gemahlin Mathilde nach Ungarn zu König
Ladislaus I. fliehen, der nun die günstige Gelegenheit
wahrnahm, um jede Abhängigkeit Ungarns vom Reich zu beseitigen.
Die Grafen von Formbach und Ratelnberg besaßen
die Vogtei über viele Klöster: St. Nikola in Passau, Reichersberg,
Suben, Göttweig und über das 1094 von Ekbert
von Formbach bei seiner Stammburg am Inn gegründete Benediktinerkloster
gleichen Namens, das bald in der bayerischen und karantanischen Mark mit
reichem Besitz ausgestattet wurde.
Moritz Joseph: Seite 66-76 (1803)
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"Kurze Geschichte der Grafen von Formbach, Lambach und
Pütten"
Ekebert I. Graf von Neuburg am Inn, Formbach und Pütten.
Mathilde seine Gemahlin, Gräfin von Lambach und Pütten
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1.) Die 1. Meldung von diesem Grafen
Ekbert I. geschieht in der niederaltaichischen
Urkunde vom Jahre 1067, wo das Gut
Asingun (Oechsing oder Exing) in den Chunzengau und in
die Grafschaft des Grafen Ekbert hingesetzt
wird. Dies ist eben jene Grafschaft, wo im Jahre 1049 nach Graf
Thiemo I. und im Jahre 1064 Graf
Bruno, der ein Bruder des alten Grafen
Thiemo sein könnte, regierte, und welche bis zur Erlöschung
dieses Stammes bei der Linie des Grafen Ekbert
I. blieb. Nicht so fast die Verdienste
seines Vaters und Großvaters, als seine eigene Tapferkeit, die auch
von auswärtigen Schriftstellern angerühmt wird, sicherten ihm
diese Grafschaft seines Großvaters und Großvater-Bruder zu.
Zudem hatte Ekbert I. jetzt schon eine
Gemahlin, die Tochter des berühmten Markgrafen Gottfried von Pütten,
Mathilde,
durch welche er nahe mit dem Markgrafen von Steier und auch mit dem Markgrafen
von Österreich versippschaftet wurde, mit denen er stets in gutem
Verständnis gelebt hatte, wie es die Urkunden selbst zu verstehen
geben. Ferner wäre es ganz überflüssig, aus diesem und dem
bald nachher so berühmten Grafen Ekbert I.
von Formbach 2 Personen zu machen,
indem sich alles ganz leicht durch eine einzige ausgleichen lässt.
2) Um diese Zeit, zwischen den Jahren 1066 bis
1075, befand sich Graf Ekbert im Kloster
Melk in Österreich samt dem Markgrafen Oezo oder Otachar II. von Steier,
dem Grafen Friedrich von Tenglingen und dem königlichen Generale Ulrich
von Gosheim und unterschrieb ein Vermächtnis des Markgrafen Ernst,
weil nämlich Leopold als Mitfertiger der Urkunde vorkommt, der doch
erst im Jahre 1050 geboren worden, teils auch weil Ekbert
dem Grafen Friedrich von Friedrich von Tenglingen mit seinen
beiden Söhnen vorsteht, die dem Grafen Ekbert
schon ein Alter von beiläufig 42 Jahren zusichern. Hier wird Graf
Ekbert ausdrücklich von Formbach geschrieben, weil dies
sein Stamm- und Erbschloss von seinem Vater Thiemo
II. war. Es
schrieben sich in diesem Jahr 1072 auch 2 seiner Brüder von Formbach,
welches anzeigt, dass sie das Stammschloss insgesamt und ungeteilt besessen
haben, sonst aber wird Graf Ekbert
auch von Neuburg oder Neunburg am
Inn und von Pütten geschrieben, weil er Neuburg
von seinem Vater und Pütten von seiner Gemahlin her besaß.
3) In den Jahren 1077 und 1078 hatte Graf
Ekbert I. große Verfolgungen von König
HEINRICH IV. auszustehen. Dies erzählt uns Berthold von
Konstanz, ein gleichzeitiger Geschichtsschreiber, da er von einem gewissen
Grafen
Eggbert sagt, dass er wider den König
HEINRICH IV. rebelliert und sich nicht an den Feldzügen
wider den König RUDOLF nach Sachsen
und wider die Herzöge Berthold und Welf habe gebrauchen lassen. Hansitz
und andere vermischen zwar diesen
Grafen Ekbert
mit
dem salzburgischen Avokaten Engelbert; allein, wenn wir bedenken, dass
Graf Ekbert I. von Formbach mit
Herzog Welf in guter Harmonie stand, indem er ausdrücklich in einer
Urkunde sein Advokat genannt wird; wie auch dass er in keiner Versammlung
der bayerischen Grafen, sogar in jener des Jahres 1073 nicht, sich einfand,
wo König HEINRICH eine Kriegsmacht
wider die Sachsen sammelte, obschon dabei sein 3. Bruder,
Graf
Eberhard I., Markgraf Ernst und Markgraf Adalbero, der Bruder des
Markgrafen Otachar II. erschienen: so wird ganz wahrscheinlich, dass hier
die Rede von keinem anderen sein kann, als vom Graf
Ekbert I. von Formbach. Über diese Grafen nun entrüstete
sich der König HEINRICH IV. nach
Zeugnis des erwähnten Geschichtsschreibers so sehr, dass er in der
größten Winterszeit ihn feindlich überfiel, seine
3 Schlösser belagerte, sie auch eroberte und zerstörte. Endlich
musste der Graf, da er dem König keineswegs mehr widerstehen konnte,
sich mit seiner Gemahlin und allen den Seinigen, mit der Flucht retten
und außer seinem Vaterlande beim damaligen König in Ungarn,
Bela
genannt, Sicherheit suchen; allein
Graf Ekbert
war höchstens 6 bis 8 Jahre von seinem Stammschlosse Formbach
entfernt, denn eine Urkunde vom Jahre 1134 zählt beinahe 50 Jahre
zurück, bis zur Zeit, da
Graf Ekbert
Gloggnitz nach Formbach schenkte; mithin muss er schon im Jahre
1084 oder wenigstens 86 wieder sicheren Fuß in Bayern auf seinen
Erbgütern gehabt haben.
4) Bei der Teilung des Wasserzolls in Schärding,
die ich um das Jahr 1090 ansetze, wird Graf Ekbert
I.
ausdrücklich ein Sohn eines
Thiemo genannt:
nämlich ein Sohn des Thiemo
II. Die drei Teile, welche auf die beiden Schwestern Tuta
und
Himiltrud
fielen, weggerechnet: so teilten sich die zwei Söhne des Thiemo,
das heißt Ekbert
und
Heinrich
mit den 2 Söhnen des Grafen
Meginhards den 4. Teil in 2 gleiche Teile, dass jede Partei die
Hälfte traf, nämlich auf der Subner Seite musste der Zoll das
3. Jahr den Brüdern Ulrich und Hermann, das 4. Jahr aber den anderen
Brüdern Ekbert
und Heinrich
zufallen. Die Leseart bei dem Gewold ist hier von jener sehr unterschieden,
die in Monumentis boicis steht. Dass aber beide nicht gar richtig sind,
zeigt die Vergleichung der beiden Auflagen; denn nach den Worten "tertio
Odalricus" muss stehen: et Frater ejus Hermanus quarto Ekkebertus, et Frater
ejus Henricus etc, wo Gewold die mittleren Worte bis auf den Heinrich,
die Mon.Boic., aber die letzten Worte nach dem Hermannus auslassen, Graf
Ekbert gab seinen Teil bei Schärdingen
nach Formbach und stellte hierüber eine förmliche Urkunde aus,
die in dem formbachischen
Codex zu finden ist.
5) Schon ums Jahr 1084 machte Graf
Ekbert den Anfang zu seinen Stiftungen nach Formbach, indem
er einen ziemlichen Bezirk von Chlocnize bis Chlame im Orient, wie die
Urkunde sagt, dahin vermachte. Dies war ein Teil der Erbschaft seiner Gemahlin
Mathilde,
wo nachher eine Probstei vom Kloster Formbach fundiert worden. Mathilde
wird das Schicksal ihres gottseligen Oheims, des Bischofs Adalbero, auch
ihr eigenes und ihres Gemahls usw. zu Gemüt genommen und ihren Gemahl
beredet haben, einen guten teil ihrer Erbschaft zu frommen Stiftungen zu
verwenden. Die Frau Himiltrud,
die noch am Leben war, mochte ihr Rat und Einschlag gegeben und sie vielmehr
für Formbach als Lambach gestimmt haben.
6) Im Jahre 1094 nahm er die Ernennung der Stiftung
von Formbach vor, deren Geschichte der 1. Abt Pernger selbst beschreibt.
Dieser sagt, dass Graf Ekbert am 4.
Platze nach seinem Ahnherrn dem Grafen
Thiemo die
Advokatie über Formbach übernommen habe, also nach dem Tode des
Grafen
Ulrich,
seines
Vaters Bruder, der um das Jahr 1084 starb; ferner dass Ekbert
sich vor der Stiftung mit dem Markgrafen von Österreich und Steier
und mit anderen ansehnlichen und gottseligen Männern der Gegend, besonders
mit dem Bischof Ulrich von Passau unterredet habe. Da nun alle seinen Entschluss
billigten, so fing er wirklich an, sein Vorhaben auszuführen. Man
war zwar auch auf kaiserliche und päpstliche Bestätigung bedacht,
weil aber, wie die Urkunde oder gleichzeitige Nachricht lautet, solche
wegen der noch fortwährenden Uneinigkeiten zwischen dem römischen
Stuhle und dem Reich nicht zu erhalten war: so bestätigte unterdessen
der Bischof selbst sowohl den Abt als die Stiftung, so gut er konnte. Bei
dieser Stiftserneuerung und zum mehreren Unterhalt der Religiosen oder
zur Stiftungsverbesserung opferte Graf Ekbert
zum Seelenheil seiner Eltern noch überdies, was er zuvor schon
hingeschenkt hatte, von seiner eigenen und seiner Gemahlin, Frau Mathilde,
Erbschaft mit Bewilligung seiner Söhne nachfolgende Stück:
a) einen Garten, Hofstatt und Mühle in dem Orte
oder der Herrschaft Formbach selbst,
b) das Forst- oder Holzrecht und Mahnungsrecht im Wald
daselbst,
c) den halben Zehnt der Kirche in Attesis oder Antesin,
d) einen halben Hof bei Hartheim und 2 Weinberge bei
Eholfing.
Danach folgt in eben der Ordnung die Schenkung von der
Erbschaft seiner Gemahlin Mathilde:
a)Neukirchen ist nicht weit ober der heutigen Neustadt,
b) 2 Pfarrkirchen, die eine unter der Feste Butino d.
i. Pütten, und die andere im obigen Neukirchen samt Zehnten und aller
Zugehörigkeit,
c)den Markt zu Neunkirchen und das Dorf Werth genant
und noch einen Ort bei Gloggnitz, samt den Wiesen und dem
Wald bis nach Clem und eine Wiese beim Flusse Brun
und einen halben Hof im Dorfe Beyerbach und einen halben in
Schmiedestorf und einen halben im Dorfe Gloggnitz:
d)3 Weinberge im Orte Botschach und 2 in Wurmilach; diese
Güter liegen alle Püttner Bezirk, jetzt im Steinfeld genannt,
von Neukirchen und Pütten bis Reichenau.
e) Endlich übergibt der Graf, was immer zwischen
dem Inn und der Ens von den Dienstleuten kann erhalten werden, welche seiner
Gemahlin von der Erbschaft des Bischofs Adalbero, ihres Oheims, zugefallen
sind. So kam also die Abtei zu Stande und nebst anderen guten Vorkehrungen
für die Zukunft sorgte Graf Ekbert auch
für die freie Abtwahl in diesem Kloster. Unter den Zeugen befindet
sich der Markgraf Otachar III. von Steier, mit dem er also eben so gute
Freundschaft unterhielt, wie mit seinem Vater Otachar III.
7) Wie Graf Ekbert I.
bei Herzog Welf gestanden, entdeckt uns eine kremsmünsterische
Urkunde und Tauschhandlung eben dieses Herzogs mit dem Abte von Kremsmünster,
welche nach Bemerkung des Bernard noricus auf das Jahr 1093 gesetzt werden
muss.
Der Herzog tauschte das Gut Mochundorf für ein anders,
nämlich für Steinpoets ein. Der Graf
Ekbert, als Advokat des Herzogs, weil das Gut ein regale praedium,
königliches oder vielmehr herzogliches Gut war, musste die feierliche
Übergabe vor den Advokaten des Klosters und vor mehreren ansehnlichen
Zeugen verrichten, endlich als Advokat des Gutes Mochundorf die Investitur
oder die Besitzgebung erteilen. Man trifft auch sonst öfter die Advokaten
der Herzoge in den bayerischen Urkunden an, welche eben das bei ihren Schenkungen
zu verrichten hatten, was hier Graf Ekbert
verrichtet. Ich werde etwa nicht viel irren, wenn ich den Grafen
Ekbert als Ober-Kämmerer,
oder Verwalter der herzoglichen Einkünfte betrachte. Noch vor dem
Jahr 1097 machte Graf Ekbert I. eine
Schenkung nach Formbach, nämlich das Gut oder die Hofstatt Inching,
welche er anfangs in die Hände seines Vetters, des Grafen
Ulrich vertraute, hernach aber in eigenem Beisein vollziehen ließ.
8) Mathilde, die Gemahlin
des Grafen Ekbert I., starb vor ihrem
Gemahl und zwar ums Jahr 1106 oder 1107. Sie hatte also die Stiftung um
ungefähr 12 Jahre überlebt. Nach ihrem Tode machte Graf
Ekbert I. noch zwei wichtige Schenkungen,
nämlich Visebach und Vihehausen aus dem Vermächtnis seiner Gemahlin
nach Formbach, glaublich beide zur nämlichen Zeit, weil dabei gerade
die nämlichen Zeugen, Ausdrücke und Umstände erscheinen.
9) Das Jahr 1107 war wieder traurig für den
alten Grafen Ekbert I., denn in Passau
entstand ein großer Aufruhr und eine Niederlage, wie uns eine alte
kurzgefasste bayerische Chronik erzählt: aber der Geschichtsschreiber
hat uns sowohl die Ursache als auch die Ursache als die Umstände verschwiegen.
Das allein meldet er, dass die milites, Vasallen und Ministerialen
des Grafen Ekbert ermordet worden sind. Sollte der Aufruhr nur auf
die Leute des Grafen Ekberts I.
gezielt haben oder von ihnen entstanden sein, so mag man wohl gedenken,
dass sie nicht selbst in der Stadt Passau, sondern in der Gegend von Passau,
auf den Gründen des Grafen, nämlich in der Grafschaft Neuburg,
die bis an Passau reicht, geschehen sei. Die Gelegenheit kann vielleicht
auch wichtig und von Folgen gewesen sein.
10) Graf Ekbert I.
als Advokat von Formbach bestätigte vor seinem Tode noch
zwei Schenkungen, die nach Formbach gemacht waren. Endlich starb er im
Jahre 1109, wie uns ein urkunden- und Historiensammler des 14. Jahrhunderts,
welche Oefele ediert hat, berichtet. Die Richtigkeit dieser Behauptung
erhellt deutlich genug aus dem, weil man nach diesem Jahr den Grafen
Ekbert I. in keiner Urkunde mehr antrifft, wohl aber seinen
Sohn, Graf
Ekbert II., den man aus der Ordnung der Zeugen wohl unterscheiden
kann. Dass ihm der Autor einen Grafen von Meran nennt, mag daher kommen,
weil er wusste, dass die meisten Güter des
Grafen Ekbert nach 51 Jahren an die Grafen in Andechs, nachmalige
Herzoge von Meran, gefallen sind.
oo Mathilde, Tochter des Markgrafen Gottfried von
der Karantanischen Mark
- 1100
Enkelin Arnolds II. von Lambach
Kinder:
Eberhard
-4.5.(1100)
Ekbert II. Graf von Formbach-Pütten
-24.11.1144
Dietmar Abt von Ossiach
-
Literatur:
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Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und
Herzoge von Österreich 976-1246,Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar
1992, Seite 89, 111,115,338 A 28 -