Ältester Sohn des Königs
Philipp
I. des Schönen von Kastilien († 25.9.1506) aus dem
Hause der HABSBURGER
und der Königin Johanna
I. der Wahnsinnigen von Kastilien-Aragon, Tochter von König
Ferdinand II. dem Katholischen von Aragon († 23.1.1516) und der Königin
Isabella I. von Kastilien († 26.11.1504)
Bruder vom Römischen Kaiser FERDINAND I. († 25.7.1564), Königin Eleonore von Frankreich († 18.2.1558), Königin Isabella von Dänemark († 19.1.1526), Königin Maria von Ungarn († 18.10.1558), Königin Katharina von Portugal († 12.2.1578)
Neffe der Generalstatthalterin
der Niederlande Margarete
von Österreich († 30.11.1530),
Königin Isabella von Portugal († 23.8.1498), Erb-Infant Juan von Kastilien-Aragon († 4.10.1497), Königin Maria von Portugal († 7.3.1517), Königin Katharina von England († 7.1. 1536),
Erzbischof Alfons
Erzbischof von Saragossa und Valencia (†
1517)
Enkel vom Römischen Kaiser MAXIMILIAN I. († 12.1.1519)
und der Maria von Burgund
Ur-Enkel von Herzog Karl dem Kühnen von Burgund (⚔
5.1.1477), vom Römischen Kaiser FRIEDRICH III. († 19.8.1493)
KARL V., Kaiser
--------------
* 24.2. 1500 in Gent, † 21.9.
1558 in Yuste
Als
erster Sohn des Herzogs von Burgund,
Philipp I. des
Schönen,
seinerseits Sohn des 1519
verstorbenen Kaiser MAXIMILIAN I.,
und
Johanna der
Wahnsinnigen, dem dritten Kind
Ferdinands von Aragon
und
Isabellas von
Kastilien, war KARL V.
geradezu prädestiniert die
Erbschaft über ein Reich anzutreten, in dem die Sonne nie
untergehen sollte. Es umschloß Burgund, die Niederlanden,
Österreich, Kastilien mit den dazugehörigen amerikanischen
Besitzungen, Aragon mit Neapel und Sizilien, Sardinien sowie die
Königreiche Navarra und Granada. - Nach dem Tod seines Vaters,
Philipp des
Schönen (25.9.1506), wuchs KARL V.
elternlos mit seinen
Schwestern Eleonore und Isabella am
Hof seiner Tante Margarete,
Regentin über die Niederlanden,
in Mecheln auf. Den
größten Einfluß auf den jungen KARL V.
übte dabei sein
Lehrer, der spätere Papst
Hadrian VI. (1522-1523),
Adrian von Utrecht
aus. Adrian
wußte sich
dem praktischen Frömmigkeitsideal der
»Brüder vom gemeinsamen Leben« (Devotio moderna)
verpflichtet und verabscheute jeglichen sturen, religiösen
Dogmatismus. Eine Haltung, die auch bei KARL V.
während der sich
über zwei Dezennien hinschleppenden Verhandlungen mit den
Protestanten deutlich zutage trat. Seine politischen Lehrer waren
weiter: Wilhelm von Croy,
der
eine profranzösische Linie vertrat,
und in den späteren Jahren (ca. seit 1519) der Großkanzler
und Humanist Mercurino Gattinara
aus Piemont. Letzterer verfocht
in
ghibellinischer Tradition Dantes
Ideal einer Universal-Monarchie mit
Italien als Zentrum, was mit anderen Worten einem
antifranzösischen Kurs entsprach. Am 5.1.1515, wenige Tage nach
dem Tod Ludwigs
XII., wurde KARL
V.
von den frankophilen burgundischen
Ständen für großjährig und regierungsfähig
erklärt und als Herzog von
Burgund anerkannt. Mit dem Tod
Ferdinands des
Katholischen wurde die Nachfolge KARLS V.
in Kastilien und
Aragon aktuell. Er reiste deshalb 1517 nach Spanien, um dort vom
achtzigjährigen Vizekönig
Kardinal Ximenez de Cisneros
als
König bestätigt zu werden. Cisneros
starb jedoch kurz vorher.
Nach zähen Verhandlungen huldigten ihm die Stände Kastiliens
endlich am 5.2.1518 in Valladolid und die Stände von Aragon am
16.4.1519 in Barcelona. Am 12.1.1519 starb KARLS V.
Großvater,
Kaiser MAXIMILIAN I. Aus
dem
Wahlkampf um die Kaisernachfolge, der
unter Franz I.,
Heinrich VIII.,
Kurfürst Friedrich dem
Weisen von
Sachsen und KARL
V.
ausgetragen wurde, ging KARL
V.
dank der finanziellen
Unterstützung der fuggerschen
Großbank (543.585 von 851.918
Gulden) als Sieger hervor. KARL V.
wurde am 28.6.1519 zum römischen
Kaiser gewählt und am 23.10.1520 in Aachen gekrönt. Der seit
dem Italien-Feldzug Karls VIII.
(1494) erneut entfachte Konkurrenzkampf
um die europäische Hegemonie zwischen den Häusern VALOIS und
HABSBURG,
erhielt durch die Wahl KARLS
V.
und die damit verbundene
Niederlage Franz
I. neuen Auftrieb. Denn für Frankreich hätte
die Erringung der Kaiserwürde die rechtliche Sicherung der
italienischen Ansprüche, die Bereinigung der burgundischen Frage
und schlußendlich die europäische Hegemonie bedeutet. Nach
der Wahl zum Kaiser suchte KARL V.
sein Reich anhand eines
hegemonial-dynastischen Einigungsprogrammes und auf dem Hintergrund
einer von Gattinara geprägten sakralen Kaiseridee zu einen. Zu
diesem Zweck bediente sich KARL V.
einer ausgeklügelten Familien- und
Heirats-Politik:
Tante Margarete
amtete seit
1507 als Statthalterin der
Niederlande;
Tante Katharina
war die erste Frau Heinrichs VIII.;
der
Bruder FERDINAND heiratete
1521 Anna, die
Tochter Ladislaus' von Ungarn
und Böhmen;
die Schwester
Katharina war dem Neffen
Friedrichs des
Weisen, Kur-Prinz von Sachsen,
versprochen usw.
All den aussichtsreichen
und zukunftsträchtigen Bemühungen KARLS V.,
eine
christlich-europäische Universal-Monarchie nach mittelalterlichem
Vorbild zu errichten, liefen die Forderungen nach mehr Autonomie der
Comuneros in Spanien und der Reichsfürsten, die sich anbahnende
Spaltung der Kirche wie die Aggressionen Frankreichs und der
Türken diametral zuwider. Die
Intensität dieser
zentrifugal-emanzipatorischen Kräfte verdichtete sich bis Mitte
des 16. Jahrhunderts derart, daß KARLS V.
mittelalterlich-sakrales,
dynastisch abgestütztes Kaisertum daran zerbrechen mußte. KARL V.
stellte alle seine Kräfte in den Dienst einer Idee, die nicht mehr
die Idee seiner Zeit war. Während KARL V.
die spanischen
Aufstände, insbesondere seit dem Sieg bei Villalar (23.4.1521),
wieder in den Griff bekam, bahnte sich in Deutschland mit der
Luthersache etwas an, dessen Tragweite er völlig
unterschätzte. Zwar sprach KARL V.
auf dem Reichstag in Worms (Januar-Mai 1521) über den ketzerischen
Augustiner-Mönch die
Reichsacht aus, doch investierte er seine Kräfte nicht auf eine
radikale Durchsetzung des Edikts von Worms, sondern richtete sein
Augenmerk als erstes auf den politischen Kardinalgegner Frankreich, der
ihn fortwährend provozierte und hänselte. Dadurch, daß
KARL
V.
von 1521-1529 nicht mehr deutschen Boden betrat, entglitt ihm, ja
förderte er die Sache der Reformation, und somit die geistige
Aufsplitterung seines Reiches, welcher die politische bald folgen
sollte. Bereits im Frühjahr 1521 kam es zu kleinen
Scharmützeln zwischen französischen und habsburgischen
Streitkräften in Burgund und in Ober-Italien. Ermutigt
durch das
Einschwenken Papst Leo X. auf
die kaiserliche Seite, unternahm KARL V.
einen
massiven Gegenschlag gegen die Truppen Franz I. in
Ober-Italien, der im
Sieg bei La Bicocca (24.7.1522) gipfelte. In den folgenden Jahren
drohte Franz I.
wieder die Oberhand zu gewinnen, bis er
schließlich am 25. Geburtstag des Kaisers (24.2.1525) vor Pavia
durch die Generäle Frundsberg
und
Pescara vernichtend
geschlagen
und von KARL
V.
gefangengesetzt wurde. Doch zum Frieden kam es dennoch
nicht: Franz I.
widerrief nach seiner Freilassung den Diktatfrieden von
Madrid (14.1.1526), der für KARL V.
eine derartige Machtsteigerung in
Europa bedeutete, daß auch Papst
Clemens VII. und der Herzog von
Mailand, Venedig und Florenz für Franz I. Partei
ergriffen und
sich mit ihm in der Liga von Cognac verbündeten (22.5.1526).
Ebenso ereignisreich und entscheidend wie das Jahr 1521 war das Jahr
1526. In diesem Jahr heiratete KARL V.
seine stets geliebte Frau Isabella
(†
1539), die Infantin
von Portugal, welche ihm den Thronfolger
Philipp II.
(21.5.1527) gebar. Ebenfalls 1526 rückte die
türkische Front, nach dem Sieg bei Mohacs
(29.8.1526) und der
tödlichen Verwundung des kaiserlichen
Schwagers König Ludwig
II., dem Besitz HABSBURGS
näher. Im selben Jahr war KARL V.,
um sich
den Rücken freizuhalten, auf dem Reichstag zu Speyer zu
entscheidenden und folgenreichen religionspolitischen Konzessionen
gegenüber den Protestanten bereit und stellte erstmals die
Einberufung eines Konzils zur Beilegung der immer brennender werdenden
Religionsfrage in Aussicht. Nachdem
KARL V.,
nicht zuletzt im Hinblick auf
die noch ausstehende Kaiserkrönung durch den Papst, auf eine
politisch-militärische Ausschlachtung des »Sacco di
Roma« (6.5.1527) verzichtet hatte, sich mit Clemens VII.
versöhnt hatte und der vife Genueser Admiral Doria ins Lager des
Kaisers übergetreten war, schlug KARL V.
die restlichen Truppen der
Liga bei Landriano (Juni 1529) und öffnete damit den Weg zu neuen
und dauerhafteren Friedensgesprächen. Im Frieden von Barcelona
(29.6.1529) garantierte KARL
V.
dem Papst die Sicherung der mediceischen
Dynastie in Florenz, worauf dieser sich bereit erklärte,
die
habsburgische Hegemonie
in Italien und Europa anzuerkennen.
Franz I.
rang sich seinerseits im Frieden von Cambrai (3.8.1529) dazu
durch,
die Niederlanden und Italien KARL V.
zu überlassen, der in Mailand die
Herrschaft der SFORZA wiederhergestellt
hatte. Nun stand der
Kaiserkrönung nichts mehr im Wege, welche am 24.2.1530 in Bologna
vollzogen worden war. Es war dies die letzte Kaiserkrönung durch
einen Papst. Nach der Beilegung des Konflikts mit Frankreich und der
Aussöhnung mit dem Papst, konzentrierte KARL V.
seine Kräfte auf
die Beseitigung der inneren und äußeren Feinde der
abendländischen Christenheit in Form der Protestanten und der
Türken. KARL
V.
hoffte, nachdem Papst Clemens
VII.
aus Angst vor einem
Wiederaufleben konziliarer Kräfte die Idee eines Universalkonzils
verworfen hatte, auf dem Reichstag in Augsburg (Juni 1530) auf der
Grundlage der Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses mit den
Protestanten einen Ausgleich zu finden, ansonsten er sich gezwungen
sah, das Wormser Edikt mit Waffengewalt durchzusetzen. KARL V.,
der ganz im
Geist seines Lehrers Adrian von
Utrecht einer humanistischen »via
media« das Wort redete, stieß aber sowohl seitens
Melanchthons wie auch
seitens Kardinal Campeggios
auf Widerstand und
war genötigt, die endgültige Lösung der Religionsfrage
mit Hoffnung auf ein Universalkonzil abermals zu vertagen. Auf dem
Augsburger Reichstag wurde zudem über die Wahl FERDINANDS
zum
römischen König verhandelt, was die Opposition der
protestantischen Stände zur Folge hatte, welche sich nach der
Krönung FERDINANDS
(11.1.1531) im Bund von Schmalkalden
zusammenschlossen. Auf dem Hintergrund der nicht gebannten
Türkengefahr, der Verstimmung Englands hinsichtlich der
Ehescheidungsfrage Heinrichs VIII.
und der latenten Widerstände
seitens des Papstes gegen ein Konzil, konnte es sich KARL V.,
entgegen
seiner ursprünglichen Absicht, nicht erlauben, gegen die
Protestanten militärisch vorzugehen. Er schloß mit ihnen
deshalb im Nürnberger Anstand (23.7.1532) einen bis zum geplanten
Konzil befristeten Religionsfrieden. Dies bot dem Protestantismus
Gelgenheit zu weiterer Ausbreitung und Konsolidierung. KARL V.
wandte sich
nun der Türkengefahr zu. Während er die Verteidigung der
kontinentalen Türkenfront gegen
Suleiman II. seinem
Bruder
FERDINAND
überließ, konzentrierte er sich auf die Situation
im Mittelmeer. Sein Interesse galt insbesondere der seit 1534 mit
Frankreich verbündeten Korsarenflotte des in Diensten Suleimans
II. stehenden Chaireddin
Barbarossa, der im gleichen Jahr Tunis erobert
hatte. Nach umsichtigem und überlegtem Planen gelang KARL V.
im
Juni/Juli 1535 die militärische Rückeroberung des
Flottenstützpunktes La Goleta wie die Befreiung von Tunis, was dem
Kaiser auf dem Kontinent große Ehren als
»Türkensieger« einbrachte. Im Laufe des Jahres 1534
gelang dem evangelischen Landgrafen
Philipp von Hessen mit
französischer Hilfe die Wiedereinsetzung des inzwischen
protestantisch gewordenen, ehedem vertriebenen, Herzogs Ulrich von
Württemberg in seine Stammlande. Ebenfalls 1534 wurde der
reform-
und konzilsfeindliche Alessandro
Farnese zum neuen Papst Paul
III.
gewählt (13.10.1534). Ein knappes Vierteljahr später starb
Herzog Francesco Sforza von
Mailand
(11.1.1535), wodurch die
Mailänder Frage wieder akut wurde. Franz I. nahm
im April 1536
Piemont ein und plante einen Schulterschluß mit den Türken,
was Papst Paul III.
veranlaßte,
sich mit KARL
V.,
FERDINAND
und
Venedig in der Türkenliga zu
vereinigen (8.2.1538). Dadurch in
die Enge getrieben, fand sich der eher labile Franz I. dazu
bereit,
einen zehnjährigen Waffenstillstand zu unterzeichnen, der den
status quo in Italien sanktionierte. KARL V.
hoffte, den neuen Papst von
seiner Konzilspolitik überzeugen zu können, doch die
konfessionellen Fronten verhärteten sich immer mehr. Weder auf den
Religionsgesprächen in Hagenau und Worms, noch auf dem
Regensburger Reichstag (Januar 1541) gelang eine Annäherung unter
den Konfessionen. Der theologisch-politische Widerstand von
katholischer Seite sowie Zögern und theologische Überzeugung
auf protestantischer Seite ließen KARLS V.
Reunionspläne
scheitern. Einzig Joachim II.
von
Brandenburg und den in strafbarer
Bigamie lebenden Landgrafen Philipp
von Hessen vermochte KARL
V.
zu
neutralisieren. Beiden untersagte er ein Bündnis mit Frankreich
und die Aufnahme des aufmüpfigen Herzogs von Cleve in den
Schmalkaldischen Bund. Kurz nach dem Regensburger Reichstagsabschied
reiste KARL
V.
im Juli 1541 nach Italien, um zu einem Schlag gegen die
neuerdings mit den Türken liierten Barbaresken in Algier
auszuholen. Heftige Herbststürme vereitelten jedoch KARLS V.
Strafexpedition und ließen ihn seine Hoffnungen auf Waffenruhm
und eine maritime Konsolidierung des spanisch-italienischen
Herrschaftsbereiches begraben. Franz
I.
wußte diese Schlappe KARLS V.
nicht sogleich auszunutzen und wartete mit einem Angriff auf die
Niederlande bis zum Sommer 1542 ab. Der Herzog von Cleve war an einem
Anschluß an den Schmalkaldischen Bund interessiert und
mobilisierte ebenfalls gegen KARL V.,
welcher den Papst gegen Frankreich zu
gewinnen versuchte. Paul III.
jedoch gab sich neutral und verlangte
für eine Bundesgenossenschaft das Herzogtum Mailand für
seinen Enkel Ottavio Farnese.
Enttäuscht zog KARL
V.
gegen den
inzwischen von Franz
I. im Stich gelassenen Herzog von Cleve, schlug
seine Truppen und diktierte ihm im Vertrag von Venlo den Frieden
(7.9.1543). Nach einem Bündnis mit England sicherte sich KARL V.
auf dem
Reichstag zu Speyer (Februar 1542) Truppenhilfe gegen die wachsende
französisch-türkische Bedrohung, wofür er die
reichsrechtliche Gleichstellung der Augsburger Konfession bis zum
Konzil garantieren mußte. KARL V.
stieß darauf von Osten her
entlang der Marne gegen Franz I. vor,
wobei Heinrich
VIII. von Norden
her Boulogne belagerte. Bereits am 20.9.1544 erklärte sich Franz
I. zum Frieden von Crépy bereit, der ihm einerseits
Aussichten
auf Mailand eröffnete, andererseits, nach geheimer Absprache,
Unterstützung gegen die Protestanten abverlangte. Die Weigerung
der Protestanten an einem vom Papst präsidierten Konzil
teilzunehmen und das Versprechen Papst
Pauls III. zu
Hilfeleistungen in
einem Protestantenkrieg, veranlaßten KARL V.
nun militärisch
gegen die Häupter des Schmalkaldischen Bundes vorzugehen. KARL V.
wußte sich über die Zusage der Kurwürde den
protestantischen Herzog Moritz
von
Sachsen sowie die Bayern zu
verpflichten. Um schwankende Protestanten nicht vor den Kopf zu
stoßen, legitimierte KARL V.
seinen Angriff auf die Schmalkaldener mit
der Ächtung Kur-Sachsens und Hessens wegen ihres um Jahre
zurückliegenden Überfalls auf das katholische Braunschweig.
Nach neunmonatigen kriegerischen Konfrontationen errang KARL V.
mit massiver
Unterstützung durch Moritz
von
Sachsen den endgültigen Sieg
bei Mühlberg an der Elbe (24.4.1547), welcher die Gefangennahme
Kurfürst Johann Friedrichs
von
Sachsen und Philipps von
Hessen
mit
sich brachte. Mit dem Sieg über die Schmalkaldener und dem
ebenfalls 1547 zustande gekommenen Friedensabkommen mit den Türken
war KARL
V.
auf dem Höhepunkt seiner Machtentfaltung im Reich und in
Europa angelangt. Doch bereits der folgende »geharnischte«
Reichstag in Augsburg 1547/48 wies KARL V.
wieder in seine Schranken. KARL V.
versuchte nämlich das Reichsregiment durch einen vom Kaiser
geleiteten Reichsbund abzulösen und die Entwicklung des Reiches
auf eine absolutistische Monarchie hinzulenken, was auf heftige
Opposition der Reichsfürsten stieß. Auch hinsichtlich der
immer noch hängigen Religionsfrage kam KARL V.
nicht zum Ziel und
mußte sich wiederum mit einer Interims-Lösung abfinden, da
das am 13.12.1545 nach Trient einberufene Konzil am 11.3.1547 vom
Papst nach Bologna, also auf kirchenstaatliches Territorium,
überführt wurde, weshalb es sich für die Protestanten
noch unattraktiver als bisher ausnahm. Das Konzil war zu einer rein
katholischen Angelegenheit geworden und blieb es auch. Die Jahre
1547/48 stellen gleichsam die Peripherie im Verlauf von KARLS V.
europäischer Hegemonial-Politik dar. Die Jahre 1548-1556
waren von
einem wachsenden Widerstand gegen den Kaiser im Reich und in Europa
geprägt und leiteten den Niedergang seiner Herrschaft ein. Dabei
beschleunigte die eher unglückliche Nachfolgeregelung im Hause
HABSBURG, welche die
Rechte der Reichsfürsten arg
zurückstutzte, den Zerfallsprozeß deutlich. Denn dadurch,
daß auf FERDINAND
zunächst Philipp II. und
dann FERDINANDS
Sohn MAXIMILIAN die
Kaiserwürde erlangen sollten, begannen die
Kurfürsten, insbesondere Moritz
von Sachsen, um die Erhaltung ihrer
Stellungen und Rechte zu bangen. Die Tatsache, daß KARL V.
die beiden
Fürsten Philipp von Hessen
und Johann Friedrich von Sachsen
immer
noch gefangen hielt, steigerte ihren Unmut zusätzlich. Es erstaunt
deshalb nicht, daß die protestantische Fürstenopposition
unter der Leitung von Kurfürst
Moritz von Sachsen
Kontakte zu
Frankreich aufnahm und sich mit Heinrich
II. im
Vertrag von Chambord
(15.1.1552) gegen KARL
V.
verbündete. Der erneut mit den Türken
im Bund stehende Heinrich II.
versprach militärische Hilfe gegen
KARL
V.,
verlangte dafür aber die westlich des Rheins gelegenen
Städte Metz, Toul und Verdun. Im Frühjahr 1552 stieß
Moritz von Sachsen rasch
gegen
Süd-Deutschland vor, schwenkte im
Juni gegen den heerlosen KARL V.
in Innsbruck ab und erzwang in den Passauer
Verhandlungen von FERDINAND
einen vorläufigen Religionsfrieden
sowie die Stärkung des Reichsregiments und die Freilassung
Philipps von Hessen. Nach
einem erfolglosen
Rückeroberungsversuch
von Metz (September 1552), zog sich KARL V.
resigniert nach Brüssel
zurück. Abgesehen davon, daß KARLS V.
Macht militärisch
gebrochen war, sah er sich außerstande, seinem Sohn ein geeintes
Erbreich zu hinterlassen. Darüber hinaus war es ihm nicht
gelungen, seiner kaiserlichen Aufgabe als Schützer und Erhalter
einer geeinten Christenheit gerecht zu werden. Im Gegenteil: Er sah
sich dazu gezwungen, das vor drei Jahrzehnten erlassene Edikt von Worms
zu widerrufen. Nebst der alten Feindseligkeiten zu Frankreich und den
Türken lebten neue zu Rom und dem 1555 neu gewählten
spanienfeindlichen Papst Paul IV.
wieder auf. Alle diese Faktoren,
besonders aber der persönliche Eindruck, im von Gott gestifteten
Kaiseramt versagt zu haben, was kausal mit der
Unzeitgemäßheit der mittelalterlichen Kaiseridee
verknüpft war, veranlaßten KARL V.
sukzessive
zurückzutreten. So überließ er seinem Bruder FERDINAND
den Vorsitz auf dem Augsburger Reichstag von 1555, der in der
Religionsfrage eine reichsrechtliche Dauerlösung verabschiedete.
Am 25.10.1555 übergab er die Niederlande und am 16.1.1556 die
spanischen Königreiche seinem
Sohn Philipp II. Wenig später,
im Herbst 1556, betraute er FERDINAND
mit
der »Administratio
imperii«, worauf am 14.3.1558 die formale Übertragung des
Kaisertitels durch die Kurfürsten in Frankfurt am Main folgte.
Seinen Lebensabend beschloß der seit 1528 zunehmend an Gicht
leidende KARL
V.
in seinem Landhaus in Yuste, unweit des
Hieronymiten-Klosters, als politischer Beobachter und Berater. Am
21.9.1558 schloß er für
immer die Augen.
Werke:
---------
Nur wenige Neudrucke: Aufzeichnungen des Kaisers K.
des Fünften, hrsg. v. Kervyn von Lettenhove, übers. v. L. A.
Warnkönig, Leipzig, 1862; Die Instruktion K.s V. für Philipp
II. vom 25.10. 1555, dt. Text hrsg. v. Bruno Stübel, in: Archiv
für Kunde österr. Geschichtsquellen, Bd. 39, 2. Hälfte,
1848; Neue dt. Gerichtsordnung, die peinliche, Kaiser K.s V. von 1532
»Carolina«, hrsg. v. Gustav Radbruch, Stuttgart 1962; Akten
und Briefe: Papiers d'Etat du Cardinal de Granvelle d'après les
manuscrits de la bibliothèque de Besançon, hrsg. v. Ch.
Weiss, 9 Bde., Paris 1841-1852; Correspondenz des Kaisers K. V., hrsg.
v. Karl Lanz, 3 Bde., Leipzig 1844-1846; Ders. (Hrsg.), Staatspapiere
zur Gesch. Kaisers K. V., Stuttgart 1845; Ders. (Hrsg.),
Actenstücke und Briefe zur Gesch. Kaisers K. V., 1853;
Négociations diplomatiques entre la France et l'Austriche,
durant les trente premières années du XVIe siècle,
hrsg. v. A. G. Le Glay, 2 Bde., 1845; Cartas al Emperador Carlos V.,
escritas en los anños 1530-1532 por su confesor Garcia de
Loaysa, hrsg. v. G. Heine, 1848; Correspondence of the Emperor Charles
V. and his ambassadors at the courts of England and France, hrsg. v. W.
Bradford, London 1850; Correspondance de Charles - Quint et d'Adrien
VI., hrsg. v. M. Gachard, Bruxelles 1859; Dokumente zur Gesch. K.s V.,
Philipps II. und ihrer Zeit aus span. Archiven, hrsg. v. J. J. von
Döllinger, Regensburg 1862; G. de Leva, Storia documentata di
Carlo V. in correlazione all' Italia, 5 Bde., 1863-1894; Huit lettres
de Charles - Quint à Mendoza, hrsg. v. R.
Foulché-Delbose, in: Revue hispanique, 31, 1894; Die
Korrespondenz Ferdinands I., hrsg. v. W. Bauer, A. Lacroix, H. Wolfram,
Ch. Thomas, 3 Bde., 1912-1977; Die Reichsregisterbücher Kaiser K.s
V., hrsg. v. Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, 2 Bde., Wien und
Leipzig, 1913-1930; Historia vite et gestarum per dominum magnum
cancellarium (Mercurino Arborio di Gattinara), hrsg. v. C. Bornate, in:
Miscellanea di storia italiana, 3, Ser. 17, 1915; Kaiser und Reich
unter K. V., Urkunden und Akten im Staatsarchiv Koblenz, hrsg. v. Otto
Graf v. Looz-Corswarem, 1964; S. de Madariaga, Charles Quint, 1969;
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Urs Leu
Werkeergänzung:
Das Vermächtnis Kaiser Karls V.: die politischen Testamente. Eingel., übers. u. komm. von Armin Kohnle. Darmstadt 2005.
Literaturergänzung:
Ricardo Evaristo dos Santos, Carlos V. Portugal y Brasil. 2. ed., rev. Madrid 2004; - Alfred Kohler, Karl V., Ferdinand I. und das Königreich Ungarn, in: Kaiser Ferdinand I. E. mitteleurop. Herrscher. Martina Fuchs/Teréz Oborni/Gábor Ujváry (Hgg.). Münster 2055 (=Geschichte in der Epoche Karls V.; 5), S. 3-12; - Alfred Kohler, Karl V. 1500-1558. E. Biographie. München 2005; - Philippe Erlanger, Charles Quint. Paris 2004; - Godofredo Garabito, La formación de un imperio. 2. ed. Barcelona 2001;- Harald Kleinschmidt, Charles V, the world emperor. Stroud 2004.
Letzte Änderung: 19.05.2006
2.
KARL I., ERZHERZOG
----------------
* 24.2.1500, † 21.9.1558
Gent
San Jeronimo de Yuste
Grabstätte: Monasterio de San Lorenzo de el Escorial - Pantheon der Könige
10.3.1526 in Sevilla
oo ISABELLA
VON PORTUGAL
* 4.10.1503, †
1.5.1539
Lissabon
Toledo
Grabstätte: Monasterio de San Lorenzo de el Escorial - Pantheon der Könige
Eltern: Manuel I., König von Portugal, und Maria, Infantin von Aragonien, Tochter Ferdinands V., König von Aragonien
Wahlspruch: Plus ultra = Immer weiter
23.1.1516 als Karl
I. König von Spanien
28.6.1519 in Frankfurt am Main zum
römisch-deutschen
Kaiser gewählt
23.10.1520 in Aachen zum römisch-deutschen
König
gekrönt durch den Kurfürsten
und Erzbischof von Köln
Hermann
V. Graf von
Wied-Runkel
26.10.1520 Bekanntgabe der Einwilligung Papst
Leos
X. zur Annahme des Titels "Erwählter Römischer Kaiser"
22.2.1530 In Bologna Empfang der
"Eisernen
Krone"der Langobarden aus den Händen Papst Clemens'
VII.
24.2.1530 In Bologna in der Kirche
San
Petronio
zum "Römischen Kaiser" gekrönt durch Papst Clemens
VII.
Die Krönung Kaiser KARLS V.
war
die letzte Krönung eines Kaisers des Heiligen Römischen
Reiches
Deutscher Nation durch den
Papst.
22.10.1555 Bekanntgabe der Abdankung als
Souverän
des Ordens vom Goldenen Vlies
25.10.1555 In einem feierlichen Staatsakt in
Brüssel
gab KARL V. seine Abdankung
bekannt.
12.9.1556 Niederlegung
der römischen
Kaiserwürde
zur Verfügung seines Bruders
FERDINAND
10.3.1526
oo Isabella von Portugal, Tochter
des
Königs
Manuel I.
4.10.1503 † 1.5.1539
Lissabon
Toledo
Kinder:
Philipp II.
21.5.1527 † 13.9.1598
Maria
21.6.1528 † 26.2.1603
Madrid
Villa Monte
13.9.1548
oo Maximilian II. König des
Deutschen
Reiches
31.7.1527 † 12.10.1576
Ferdinand
1530 † 1530
Bologna Bologna
Johanna
26.6.1537 † 7.9.1573
Madrid
Escorial
7.12.1552
oo Johann Infant von Portugal
3.6.1537 † 2.1.1554
Evora
Lissabon
Juan
20.4.1539 † 20.4.1539
Toledo
Toledo
Illegitim
Don Juan
d'Austria von
Barbara
Blomberg
24.2.1547 † 1.10.1578
Regensburg Namur
Margarete von Parma
28.12.1522 † 18./31.1.1586
Oudenaarde Ortona
Theodea
von Ursolina genannt La Bella
1./2.1523 † nach
10.1562
Johanna
von Ursolina genannt La Bella
1524 † 1530
Geliebte:
Herzogin von Aerschot
Cornelia Annoni aus Mailand
Dolores Gonzaga
Johanna van der Gheenst
Barbara Groen aus Gent
Barbara Blomberg
Literatur:
-----------
Baumann Uwe: Heinrich VIII. mit
Selbstzeugnissen
und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1991 Seite
34,45,50,61, 68,75,76, 79,89,99,101,111,115,121,130 - Bedürftig Friedemann: Taschenlexikon
Karl
V. Piper Verlag GmbH München 1999 - DIE
HABSBURGER. Ein Biographisches Lexikon.
Piper
Verlag GmbH & Co. KG, München 1988 - Ehlers Joachim:
Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH
Stuttgart Berlin Köln 2000 - Ehlers Joachim: Geschichte
Frankreichs im
Mittelalter.
W. Kohlhammer GmbH 1987 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/ Schneidmüller
Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis
Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 - Fraser
Antonia: Die sechs
Frauen Heinrichs VIII. Claasen Verlag GmbH Hildesheim 1995 Seite 22-474
- Häbler
Konrad: Geschichte Spaniens unter den Habsburgern. Friedrich Andreas
Perthes Gotha 1907 - Horst,
Eberhard:
Die spanische Trilogie Isabella-Johanna-Teresa
Claasen Verlag GmbH Düsseldorf, 1989 Seite
22,158,167,170,173,179,196,216,224,226-233, 235-241,244,252
- Ferdinandy Michael de: Philipp II. Bechtermünz Verlag
Augsburg
1996 - Jurewitz-Freischmidt Sylvia: Die Herrinnen der
Loire-Schlösser.
Königinnen und Mätressen um den Lilienthron. Casimir Katz
Verlag,
Gernsbach 1996 Seite 99,146,151,161,165,
173,176,180-184,192,199,209,218-221,223,228,231,239,252,254
- Lavater-Sloman Mary: Elisabeth I. Herrin der Meere, Gustav
Lübbe
Verlag GmbH Bergisch Gladbach 1988 Seite 14-20,45,92,93,143,155 - Leicht
Hans: Isabella von Kastilien. Königin am Vorabend der spanischen
Weltmacht.
Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1994 Seite
42,43,70,154,163,176-178,181,221, 247,251,257,261 - Neale John
E. Elisabeth I. Königin von England.
Eugen Diederischs Verlag München 1994 Seite 85-455 - Perez
Joseph: Ferdinand und Isabella: Spaniens Katholische Könige. Eugen
Diederichs Verlag München 1995 Seite
19,38,110,140,151,154,156,182,193,196,
200,245,247,250, 252,258,283,286,309,312,315,317,353-356 - Ridley
Jasper: Heinrich
VIII. Eine Biographie. Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1995 Seite 29-465
- Schelle, Klaus: Karl der Kühne. Burgund zwischen
Lilienbanner
und Reichsadler. Magnus Verlag Essen Seite 49,122,227,238 - Tamussino
Ursula: Maria von Ungarn. Ein Leben im Dienst der Casa de Austria
Verlag
Styria Graz Wien Köln 1998 Seite 9-305 - Treffer Gerd:
Franz
I. von Frankreich Herrscher und Mäzen Verlag Friedrich Pustet
Regensburg
1993 Seite 26-316 -