Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar,
Ulrichskapelle)
Einziger Sohn des Römischen Kaisers
KONRAD
II. († 4.6.1039) aus
dem Hause der
SALIER und der Gisela von Schwaben,
Tochter von Herzog Hermann II. († 4.5.1003) und der Gerberga (Guepa)
von Burgund
Bruder von Königin Mathilde von Frankreich († 1.1034)
und Prinzessin Beatrix († 30.1.1034/25.10.1036);
Stief-Bruder von Graf Liudolf von Braunschweig († 23.4.1038),
Herzog Ernst II. von Schwaben (⚔ 17.8.1030), Herzog Hermann IV. von Schwaben († 28.7. 1038) und
Gräfin Gisela von Sangerhausen
Neffe von Herzog Hermann III. von Schwaben († 1.4.1012), Berthold von Schwaben († Anfang 993), Herzogin Beatrix von Kärnten († 12.5. nach 1025) und Herzogin Mathilde von Kärnten († 29.7.1031/32)
Groß-Nefffe von Papst Gregor V. († 12.3.999), Herzog Konrad I. von
Kärnten († 12./15.12.1011), Bischof Wilhelm von
Straßburg
(† 7.11.1047), König
Rudolf III. von Burgund († 5./6.9.1032), Kron-Prinz Konrad von
Burgund (†
nach 10.8.966), Herzogin Gisela
von Bayern († 21.7.1007),
Königin Bertha von Frankreich († nach 1010),
Mathilde von Burgund, Bischof Burchard II. von Lyon
(† 10.6. 1031), Graf Liutold von Mömpelgard,
Graf Konrad in Schwaben († 24.11.994 ermordet),
Gräfin Ita von Altdorf
Cousin von Herzog Markward III. von Kärnten († 16.6.1076), Bischof Adalbero von Bamberg († 14.2.1057), Markgräfin Willibirg der Kärntner Mark (†
21./25.1.), Gräfin N.N. von Dießen, Herzog Konrad II. dem
Jüngeren von
Kärnten († 20.7.1039), Bischof
Bruno von Würzburg
(† 27.5.1045), Gräfin N.N. im Bonngau, Herzog Friedrich III. von Ober-Lothringen (†
18./20.5.1033), Gräfin
Sophia von Mömpelgard († 1092), Markgräfin Beatrix von
Tuszien-Canossa († 18.4.1076),
Graf Adalbert
von Ballenstedt († um 1080), Edlen Adelheid von Schraplau
Enkel
vom fränkischen
Grafen Heinrich von
Speyer
(† nach 28.9.989/vor
1000) und
der Adelheid von Metz
Ur-Enkel von Herzog Otto von Kärnten († 4.11.1004) und der Judith
Ur-Ur-Ur-Enkel
vom Römischen Kaiser
OTTO I.
DEM GROSSEN († 7.5.973)
Lexikon des Mittelalters: Band IV
Spalte 2039
********************
3. Heinrich III., Kaiser, deutscher König,
aus dem
Hause der Salier
-------------------
* 28. Oktober 1017, † 5.
Oktober 1056 in Bodfeld (Harz)
Begraben: Speyer, Dom (Herz in Goslar,
Ulrichskapelle)
Eltern: Kaiser Konrad II. und Gisela,
Tochter Herzog
Hermanns II. von Schwaben
1. oo im Juni 1036 mit Gunhild
(Kunigunde) († 1038), Tochter
König Knuts
von Dänemark
2. oo im November 1043 mit
Agnes († 1077), Tochter Herzog
Wilhelms V.
von Aquitanien und Poitou
Kinder:
----------
von 1.:
Beatrix († 1062), Äbtissin
von Quedlinburg
von 2.:
---------
Mathilde († 1060),
oo Rudolf von Rheinfelden
Judith (Sophie) († 1092/96),
1. oo König Salomon von Ungarn
2. oo Fürst Wladyslaw von Polen
Adelheid († um 1095),
Äbtissin von Quedlinburg und Gandersheim
Kaiser Heinrich IV. († 1106)
Konrad († 1055), Herzog von
Bayern
Im Februar 1026 designiert, wurde HEINRICH Ostern (14. April) 1028
zehnjährig in Aachen zum
König gewählt und von Erzbischof Pilgrim von Köln gesalbt
und gekrönt.
Nachdem ihm zuvor schon die Herzogtümer
Bayern und Schwaben
verliehen worden waren, empfing er im Herbst 1038 die Königswürde für das
seit 1033 mit Deutschland verbundene Königreich
Burgund.
Nach dem Tode seines Vaters (4. Juni 1039) übernahm HEINRICH III. die Regierung des Reiches, das unter seiner
Herrschaft
einen Höhepunkt kaiserlicher Machtentfaltung erlangte. Für
den jungen, umfassend gebildeten Thronfolger hatte der Hofkaplan Wipo in den
»Proverbia« die Maximen einer am Recht orientierten
Herrscherethik nach Art eines Fürstenspiegels zusammengestellt.
In seiner praktischen Politik ließ er sich von den Idealen des
Friedens (pax) und der
Gerechtigkeit (iustitia)
leiten.
Den von Süd-Frankreich und Burgund ausgehenden Gedanken des
Gottesfriedens aufgreifend, erließ HEINRICH III. 1043 in Konstanz, 1044 nach seinem Ungarnsieg bei
Menfö und nach seiner Kaiserkrönung
in Rom 1046 königliche Friedensgebote, verbunden mit Indulgenzen
für seine Gegner.
Unter dem Einfluß seiner der Gründer-Familie des
burgundischen Reformzentrums Cluny angehörenden (zweiten) Gemahlin
Agnes öffnete er sich
dem Anliegen der Kirchenreform. HEINRICH III. unterhielt enge Beziehungen zu führenden
Vertretern
der kirchlichen Reformbewegung wie Petrus Damiani und Hugo von Cluny, welchen er zum
Taufpaten für seinen Sohn HEINRICH IV. bestimmte. Tatkräftig förderte HEINRICH III. den von seinem Vater begonnenen Dombau zu Speyer als
Grablege der SALIER und
Zentrum des Totengedenkens. Für Speyer ließ er in Echternach
ein kostbar ausgestattetes Evangelienbuch (Codex Aureus von Speyer)
anfertigen.
Planmäßig betrieb HEINRICH III. den Ausbau des von den LIUDOLFINGERN
ererbten Reichs- und Hausgutes, dessen Verwaltung er königlichen
Dienstmannen (Ministerialen) übertrug. Bevorzugter Aufenthaltsort
wurde die neu errichtete Pfalz Goslar (nahe den Silbergruben des
Harzes), deren Stift St. Simon und Juda (Weihe 1050) zur
Ausbildungsstätte für den Reichsepiskopat wurde
(Reichskirche).
Die der Leitung eines Hofgeistlichen
(capellarius) unterstellte Hofkapelle entwickelte sich zu einem
zentralen Herrschaftsinstrument. Uneingeschränkt beanspruchte HEINRICH III. das Recht der Investitur mit Ring und Stab; im
Unterschied
zu seinem Vater enthielt er sich hierbei jedoch aller simonistischer
Praktiken (Simonie). Die vornehmlich nach staatspolitischen
Gesichtspunkten ausgewählten Bischöfe bildeten eine
zuverlässige Stütze salischer
Herrschaft.
Mit seinem Eingreifen in die römischen Angelegenheiten (Synoden
von Sutri und Rom 1046) stellte sich HEINRICH III. in die Tradition der Rom- und Italien-Politik der ottonischen Herrscher. Die Erneuerung des
Patriziats (Patricius) bei seiner Kaiserkrönung Weihnachten 1046
sicherte ihm auch künftig eine entscheidende Mitsprache bei der
Papstwahl.
Unter den von HEINRICH III. erhobenen deutschen
Päpsten, Clemens II.
(Suidger von Bamberg), Damasus
II. (Poppo von Brixen), Leo
IX. (Brun von Toul) und Viktor
II. (Gebhard von Eichstätt), die sämtlich ihre
Bistümer beibehielten, kam es zu einer besonders engen Verbindung
zwischen Rom und der Reichskirche im Dienste der Kirchenreform.
Die regelmäßigen Interventionen der Kaiserin Agnes, seit 1055 auch diejenigen
des Thronfolgers HEINRICH IV., in den Diplomen HEINRICHS III. standen im Zeichen der Herrschaftssicherung des salischen Hauses. Bereits 1053 konnte HEINRICH III. - wenn auch nur unter Vorbehalt - die Zustimmung der
Fürsten zur Wahl seines Sohnes als Nachfolger erlangen.
Unter der Regierung HEINRICHS III. bestand die frühmittelalterliche Einheit von »regnum« und »sacerdotium« noch
ungebrochen fort. Den aus dem theokratischen Herrschaftsgedanken
abgeleiteten Führungsanspruch vermochte er auch gegenüber der
Kirche mit Erfolg zu behaupten. Unübersehbar kündigten sich
jedoch gegen Ende der Regierung HEINRICHS III. die Symptome einer Krise an. Die Unzufriedenheit der
Großen mit seinem die Stammes-Interessen vernachlässigenden
autokratischen Regierungsstil, die sich in zum Teil länger
andauernden Aufständen entlud, bedeutete eine ernste
Gefährdung der salischen
Herrschaft. Deutschland, C. II.
T. Struve
Quellen:
-----------
Wipo, Opera, ed. H. Bresslau (MGH SRG [61],
1915) - MGH
DD H. III., ed. H. Bresslau-P. Kehr, 1926-1931
Literatur:
------------
Gebhardt I, 307-321 - Hauck III, 571-623 - HEG
I,
723-730
- NDB VIII, 313-315 - TRE XV, 3-6 - JDG H. III., 2 Bde, 1874-1881 - P.
Kehr, Vier Kapitel aus der Gesch. Ks. H.s III. (AAB, 1930, Nr. 3)
[Nachdr.:
JDG II, 1963, 555-615] - B. Bischoff, Caesar tantus eras (Fschr. K.
Strecker
[MGH Schr. 6], 1941), 247-255 - Th. Schieffer (Die großen Dt., I,
1956), 52-69 - H. Thomas, Zur Kritik der Ehe H. III. mit Agnes v.
Poitou
(Fschr. H. Beumann, 1977), 224-235 - E. Boshoff, Das Reich in der
Krise,
HZ 228,1979,265-278 - M. Minninger, H. III. interne
Friedensmaßnahmen
..., Jb. für westdt. Landesgesch. 5, 1979, 33-52 - T. Struve,
Interventionen
H.s IV. in den Diplomen seines Vaters, ADipl 28, 1982, 190-222 - P. G.
Schmidt, H. III., DA 39, 1983, 582-590 - P.E. Schramm-F.
Mütherich,
Die dt. Ks. und Kg.e in Bildern seiner zeit, 1983, 227-235, 145-160
[Abb.]
- R. Schieffer, H. III. (Ks.gestalten des MA, hg. H. Beumann, 1984),
98-115
- H. Keller (Propyläen Gesch. Dtl.s II, 1986) - E. Boshof, Die
Salier,
1987, 92-166 - B. Merta (Intitulatio III [MIOG, Ergbd. 29], 1988),
176ff.
- F. Prinz, Ks. H. III., HZ 246, 1988, 529-548.
Deutscher
König seit 1039 (bereits 1028 zum
König gekrönt), seit 1046 Kaiser.
Sohn KONRADS
II. aus dem salischen Herrscher-Haus.
HEINRICH
III. verfügte 1039 als Inhaber von vier Herzogtümern
über große Machtfülle. Scheinbarer Höhepunkt
seiner
Machtentfaltung war die Absetzung dreier rivalisierender Päpste
und
die Erhebung eines deutschen Bischofs (Clemens' II.) auf den Stuhl
Petri
1046 (Synoden von Sutri und Rom). Doch war gerade zu dieser Zeit die
Auseinandersetzung
zwischen Königtum und Feudaladel infolge tiefgreifender
sozialökonomischer
Veränderungen in ein neues Stadium eingetreten. So mußte
sich
HEINRICH
III. als König bald mit der Opposition einiger Fürsten
auseinandersetzen, besonders mit Herzog
Gottfried dem Bärtigen von
Ober-Lothringen und den BILLUNGERN,
die sich gegen seine Versuche wandten,
durch Landesausbau und Einsatz von Ministerialen das Königtum
weiter
zu festigen.
HEINRICH III. ist es nie
gelungen, die feudale Opposition völlig niederzuwerfen, trotz
großer
Machtmittel und angestrengter Bemühungen, die kluniazensische
Reformbewegung,
vor allem die Gottesfriedensidee, für seine politischen Ziele zu
nutzen.
Die Königswahl seines Sohnes HEINRICH IV.
konnte
er 1053 nur durch Zugeständnisse erreichen. So zeichnete sich
bereits
zu Lebzeiten die Krise des Königtums deutlich ab. Sie verhinderte
auch größere außenpolitische Erfolge, zwar gelang es
HEINRICH III. 1041 Böhmen zur Anerkennung seiner
Lehnshoheit
zu zwingen, doch scheiterte zwischen 1042 und 1047 der Versuch, auch
Ungarn
vom deutschen König abhängig zu machen.
Begraben: Speyer, Dom
Vater:
--------
Kaiser KONRAD II. († 1039)
Mutter:
---------
Gisela (999-1043)
1. oo 1036 Gunhild von Dänemark († 1038)
2. oo 1043 Agnes von Poitou († 1077)
1027 Erhebung zum Herzog
von Bayern.
1028 deutscher
König.
Erziehung unter der Obhut seiner Mutter durch Bischof
Brun von Augsburg
und Bischof Egilbert von Freising.
1039 Übernahme der Regierung des Reiches.
Unterstützung der Bewegung der „Treuga Die“
und
des Gottesfriedens.
1043 in Mainz Krönung seiner zweiten
Gemahlin.
1046 Synode von Sutri und Kaiserkrönung in
Rom.
Der
größte
SALIER-Kaiser
(Staatspolitiker).
Literatur:
-----------
NDB 8; BWB 1; K. Hampe/Baethgen, Dt.
Kaisergesch. Im
Zeitalter der Salier und Staufer, 1963.
X. 30 c. HEINRICH III.
-------------------------------
* 1017 28. X., † 1056 5. X.
DEUTSCHER
KÖNIG 1039
KAISER
1046
Gemahlinnen:
-----------------
a) 1036 I.
GUNHILD (KUNIGUNDE),
Tochter König Knuts des Großen von Dänemark
†
1038
18.VII.
b) 1043 21. XI.
AGNES, Tochter des
Grafen Wilhelm III. von Poitou (siehe
X 20)
† 1077 14.XII.
Anmerkungen:
Seite 134
------------------
X. 30. Heinrich III.
siehe Steindorff, Heinrich III.
1,33 Breßlau, Konrad II 2, 317 und Curschmann 8.
HEINRICH
III.
--------------------
* 28. X 1017, †
Bodfeld/Harz 5. X
1056
Begraben: Speyer Dom
Aachen 14. V 1028 Krönung
1027/42 HERZOG
VON
BAYERN
1038/45 HERZOG
VON
SCHWABEN
Herbst 1038 KÖNIG
von BURGUND
1039/47 VERWALTER
des HERZOGTUMS KÄRNTEN
Rom 25.XII.1046 KAISER
gründet vor 1050 Stift St. Simon und Juda
zu Goslar
(29.) VI 1036
I. oo
GUNHILD
(KUNIGUNDE) VON DÄNEMRAK
† 18.VII.1038
Begraben: Kloster Limburg
Tochter von Knut dem Großen König von England, Dänemark und Norwegen
Ingelheim 20. XI 1043
II. oo
AGNES VON POITOU
† Rom 14.XII.1077
Begraben: St. Peter
1055 HERZOGIN
VON
BAYERN
1056/62 REGENTIN
Tochter von Guillaume
III. (V.) le Grand Cte de
Poitou
Herzog von Aquitanien und Agnes
von Burgung(-Ivrea)
KAISER
HEINRICH III.
--------------------------------
* 28.10.1017
† 5.10.1056 in Bodfeld am Harz
Grabstätte: Dom zu Sppeyer
Eltern: Kaiser KONRAD II. und Gisela
1. oo Juni 1036 in Nimwegen
GUNHILD/KUNIGUNDE
* um 1018, †
um den 18.7.1038 in der Nähe der Adriaküste
Grabstätte: Kloster Limburg an der Hardt
Eltern: Knut der Große, König von Dänemark und England, und Emma/Aelfgifu, Tochter Herzog Roberts I. von der Normandie
2. oo Ende November 1043 in
Ingelheim
AGNES
* um 1025, †
14.12.1077 in Rom
Grabstätte: Petersdom zu Rom, Kapelle der hl. Petronella
Eltern: Wilhelm V., Herzog von Aquitanien, und Agnes, Tochter des Grafen Otto-Wilhelm von Burgund
Februar 1026: in Augsburg zum
deutschen König designiert
1027-1042 Herzog
von
Bayern
14.4.1028: in Aachen zum (Mit-)König
gewählt
und von Erzbischof Pilgrim von
Köln
gekrönt
1038-1045 Herzog
von
Schwaben
1038: in Solothurn zum König von Burgund
erhoben
1039-1047 Verwalter
Kärntens
1039: Beginn der eigenständigen Regierung
in
Deutschland,
Italien und Burgund
Weihnachtstag 1046: in Rom von Papst Clemens II. zum
Kaiser gekrönt
Wichtige Quellen:
----------------------
Hermann von Reichenau, Chronik,
lateinisch-deutsch in:
Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 11 (1961) Seite 615ff.
Die
größeren Jahrbücher von Altaich, lateinisch in: MGH SS
rer. Germ (² 1891); deutsch in: Die Geschichtsschreiber der
deutschen
Vorzeit Band 46 (² 1893)
Black-Veldtrup Mechthild: Seite
157-160
*********************
"Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische
Studien."
HEINRICH
ergriff viele
Maßnahmen, um eine angemessene dos
für Agnes
sicherzustellen.
Sicher ist nur, dass die Anstrengungen, die er unternahm, groß
waren
und Zeit kosteten. Wahrscheinlich liegt hier der Grund für die
erstaunlich
lange Wartezeit zwischen Verlobung und Hochzeit und für HEINRICHS
mehr
als fünf Jahre währende Witwerschaft [Für finanzielle
Schwierigkeiten
HEINRICHS
III. spricht auch, dass er 1044 das Gut Groß-Rodensleben
an das Bistum Worms verpfänden mußte (D H III 125), das er
1051
ganz an Worms verlor. Ferner gehört in diesen Zusammenhang die
Verpfändung
einer Krone an das Kloster Hersfeld, die HEINRICH
durch die Restitution von Gütern, die Markgraf Ekkehard sich
angeeignet
hatte und die auf dem Erbweg in seine Hände gelangt waren, im
Jahre
1053 wieder auslöste.].
Im April 1043 traf sich HEINRICH
in Ivois mit dem französischen König und räumte wohl bei
dieser Gelegenheit die letzten Probleme aus, die seiner Heirat mit der
ihm seit Pfingsten 1042 verlobten aquitanischen
Herzogs-Tochter im Wege
stehen konnten. Seit spätestens 1042 mußte er sich also
Gedanken
über die Ausstattung seiner Braut machen. Es hat in der Forschung
mehrfach Erstaunen ausgelöst, dass fünf der
überlieferten
sechs Dotalurkunden erst 1046 ausgestellt wurden; man hat auch erkannt,
dass ein Zusammenhang zwischen diesem Termin und dem Tod Ekkehards II.
von Meißen bestand. Offenbar war aber die Dotation der
neuen
Königin
aus dem erwarteten Erbe der EKKEHARDINER
bereits seit 1043 geplant. Das
ergibt sich aus folgenden Beobachtungen, die das Erbe der EKKEHARDINER
betreffen:
Der Annalista Saxo erwähnt, dass die EKKEHARDINER, carnali
posteritate deficente, im Zusammenhang mit der 1028 erfolgten
Verlegung
des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg ihr gesamtes Erbe dem neu
errichteten
Bistum Naumburg vermacht hätten. Hermann von Reichenau hingegen
nennt
1046, im Zusammenhang mit dem Tod Ekkehards II., HEINRICH
III. als dessen Erben. Zwischen 1028 und Januar 1046 ist es
also zu einer Änderung der Erbfolgeregelungen gekommen, und es
deutet
alles darauf hin, dass dies spätestens 1043 in Zusammenhang mit
der
bevorstehenden Heirat von HEINRICH
und Agnes geschah.
Grundsätzlich sind bei einer
mittelalterlichen
Heirat
im Hochadel zwei verschiedene Vermögensmassen zu unterscheiden:
Die
Dotalgüter, die der Braut durch den Ehemann sichergestellt wurden,
und das Heiratsgut, das die Frau mit in die Ehe brachte und das oft an
der Grenze zwischen den beiden Gebieten lag, aus denen die Partner
stammten.
Das Heiratsgut von Agnes hat in Burgund
gelegen, woher ihre Mutter stammte. Was sie im einzelnen von ihrer
Familie
erhielt, wissen wir nicht.
1036
1. oo Gunhild von Dänemark, Tochter
des
Königs
Knut II.
1019 † 18.7.1038
November 1143
2. oo Agnes von Poitou, Tochter des
Herzogs
Wilhelm
V.
1024 † 14.12.1077
Kinder:
1. Ehe
Beatrix Äbtissin von
Quedlinburg
1037 † 13.7.1061
2. Ehe
Adelheid Äbtissin von
Quedlinburg
Herbst 1045 † 11.1.1096
Goslar
Gisela
Jan/April 1046 † 6.5.1053
Ravenna
Mathilde
Mitte Okt.1048 † 12.5.1060
Pöhlde
Goslar
1059
oo Rudolf Graf von Rheinfelden
um 1025/30 † 16.10.1080
HEINRICH IV.
11.11.1050 † 7.8.1106
Goslar
Konrad Herzog von Bayern
Sept./Okt.1052 † 10.4.1055
Regensburg
Sophie-Judith
Sommer 1054 † 14.3.1092/96
Goslar
1065/66
1. oo Salomon König von Ungarn
1052 † um
1087
1088
2. oo Wladislaw I. Herzog von Polen
1043 † 4.6.1102
Quellen:
-----------
Bertholds
Fortsetzung der
Chronik Hermanns
von
Reichenau. Leipzig Verlag der Dyk'schen Buchhandlung - Brunos Buch
vom
Sächsischen Kriege. Übersetzt von Wilhelm Wattenbach, Phaidon
Verlag Essen 1986, Seite 1,66,70,72,88 - Hermann von Reichenau: Chronicon.
in:
Ausgewählte
Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI - Lampert
von Hersfeld:
Annales/Annalen
Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 - Wipos Leben Konrads II. in:
Ausgewählte
Quellen
zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI -
Literatur:
-----------
Althoff Gerd: Adels- und
Königsfamilien im
Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der
Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite
126,370
K 37 -
Biographien zur Weltgeschichte. VEB
Deutscher
Verlag der Wissenschaften Berlin 1989 - Black Mechthild: Die
Töchter
Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes, in: Vinculum Societatis.
Festschrift
für Joachim Wollasch, 1991 Seite 36-57 - Black-Veldtrup
Mechthild:
Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag
Köln Weimar Wien 1995 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag
W.
Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 9-309 - Bosl,
Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg
1983
Seite 322 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des
Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 3 Seite 7 - Bresslau,
Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3
Bände
Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Bulst-Thiele,
Marie
Luise:
Kaiserin Agnes, Beiträge zur Kulturgeschichte des Mittelalters und
der Renaissance Herausgegeben von Walter Goetz Band 52, Leipzig 1933 -
Cardini,
Franco: Friedrich I. Barbarossa. Kaiser des Abendlandes, Verlag Styria
Graz 1990, Seite 10,37,42,70 - Csendes, Peter: Heinrich VI.,
Wissenschaftliche
Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 59,208 -
Die Salier und das
Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der
Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991
Band I-III - Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich,
hg. von Theo Kölzer, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite
63,98 A.40 - Die Zähringer. Schweizer Vorträge und
neue
Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
1990,
Seite 53,61,68,84,254,276,344 - Engels, Odilo: Stauferstudien.
Beiträge
zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag
Sigmaringen
1996, Seite 45,88 A,109,263 A,295 A - Fenske, Lutz:
Adelsopposition
und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck
&
Ruprecht Göttingen 1977, Seite 19-28,34,38,64, 72 A.
249,94,96,281,290,306,343
A. 20 - Frommer, Hansjörg: Die
Salier
und das Herzogtum Schwaben, INFO Verlagsgesellschaft Karlsruhe 1992
- Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in
ottonischer
und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite
33,149,154,165,195 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der
deutschen
Kaiserzeit.
Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Goez Elke: Beatrix von
Canossa
und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan
Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 10-205-213,254 - Gregorovius
Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. dtv-Bibliothek 1978
Band II Seite 23,24,27,29,30,34,40,41 - Hampe Karl: Deutsche
Kaisergeschichte
in der Zeit der Salier und Staufer. Verlag Quelle & Meyer
G.M.B.H.Heidelberg
1949 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11.
Jahrhundert.
Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Eberhard Albert
Verlag
Freiburg 1967, Seite 20,48,50-53,55,60,62,67,75 - Hlawitschka
Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige,
Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I
911-1137 Teil 1 und Teil 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2006 Seite
100,169,176,184,215,222,240,242,251,263,270,300,306,310-312,333,336-338,421-423,
428-430,491,493,501,504,508,515,517,526-529,545,564,572,585,597,609,622-629,652,655,660,663,668,672,690,695,697,700,702
- Hlawitschka,
Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische
Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11.
Jahrhundert,
Saarbrücken 1969, Seite
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